Tanz ins Glück
ich bin?"
"Ja.
Ich wusste es", erwiderte Ash ausdruckslos. "Andere
Privatdetektive hatten dich bis Santo Martino verfolgt. Dann haben
sie die Spur verloren, und ich bin selbst gekommen, um dich zu
finden."
"Bezahlt
von meinem Vater?" Ihr war schlecht vor Qual. "Er hat dich
engagiert?"
Jeffrey
Chilham lachte. "Natürlich. Mr. Brennan und sein Partner
sind Geschäftsleute. Sie leiten einen Sicherheitsdienst.
Personenschutz, Aufspüren vermisster Personen,
Lösegeldverhandlungen, solche Dinge. Mr. Brennan hat einen hoch
dotierten Vertrag mit uns unterschrieben. Oder hast du geglaubt, er
hätte es aus Liebe getan?"
"Nein",
sagte Chellie leise. "Das habe ich niemals geglaubt." Sie
wandte sich wieder Ash zu. "Tja, niemand kann behaupten, dass du
dir dein Geld nicht verdienst", stieß sie verächtlich
hervor. "Ist dein sehr persönlicher Service für alle,
oder wird der gesondert in Rechnung gestellt?"
Ash
zuckte zusammen. "Chellie, hör mir zu. Ich schwöre,
ich wollte es dir erklären. Ich dachte, wir würden mehr
Zeit haben."
"Wir
hatten auf der Yacht Zeit. Wie lange dauert es, mir zu erzählen,
dass ich hereingelegt worden bin?"
"So
einfach war das nicht. Zuerst nicht. Weil ich geglaubt habe, du seist
nur ein weiterer Auftrag, und ein schwieriger obendrein. Und ich war
von deinem Vater zur Verschwiegenheit verpflichtet worden. Er hat
behauptet, du seist eigensinnig und widerspenstig und würdest
dich vielleicht weigern, mit mir zu gehen, oder sogar wieder
davonlaufen, wenn du die Wahrheit erfahren würdest."
"Tja,
damit hatte er Recht", antwortete Chellie wütend.
"Du
hast ihn kaum erwähnt, also war mir klar, dass ihr nichts
füreinander übrig habt und du nicht zu ihm zurück
willst. Du hast gesagt, du möchtest dein Leben weiterführen
und unabhängig sein. Und ich konnte verstehen, warum. Ich habe
deinen Vater nur ein einziges Mal getroffen, und da schien er eher
verärgert als besorgt zu sein. Er hat über dich gesprochen
wie über ein verloren gegangenes Paket. Und er hat mir erzählt,
du seist nicht zu bändigen, hättest noch keinen Tag in
deinem Leben gearbeitet und dich durch ganz London geschlafen, aber
Ramon sei ein Skandal zu viel, und er wolle diese Sache vertraulich
und unauffällig erledigt haben."
"Und
du hast ihm geglaubt?"
"Er
hat mich dafür bezahlt, dich zu finden, Chellie, nicht dafür,
mir ein Urteil zu bilden. Und ich hatte die Zeitungsausschnitte in
deiner Akte gelesen, die seine Geschichte zu bestätigen
schienen. Aber dann habe ich dich kennen gelernt und bin nachdenklich
geworden. Weil du nicht das kaltherzige, extravagante kleine
Flittchen warst, das dein Vater beschrieben hatte. Du warst mutig,
verletzlich und ängstlich gleichzeitig. Und so unschuldig, dass
du mir fast das Herz gebrochen hast. Deshalb habe ich mich geweigert,
dich nach London zu bringen. Ich wollte, dass dein Vater hierher
kommt, beobachten, wie er sich dir gegenüber benimmt, und dann
entsprechend handeln." Ash schüttelte den Kopf. "Ich
kann noch immer nicht glauben, dass er nicht persönlich gekommen
ist."
"Sir
Clive ist ein sehr beschäftigter Mann", mischte sich
Jeffrey Chilham ein. Er klang schockiert. "Und es ist ja nicht
so, als wäre Michelle verletzt oder bis zur Zahlung eines
Lösegelds gefangen gehalten worden. Dann wäre er natürlich
sofort an ihre Seite geeilt. Eigentlich ist ja nichts passiert. Sie …
sie hat nur einen falschen Mann gewählt."
"Das
mache ich mir anscheinend zur Gewohnheit", stellte Chellie
verbittert fest. Sie sah wieder Ash an. "Und warum hast du
versucht, mich nach Grenada zu verfrachten? Hast du geplant, mich zu
verstecken, damit du noch mehr Geld aus meinem liebevollen Vater
herausholen kannst? Wie hoch ist mein aktueller Marktwert eigentlich?
Ich muss daran denken, ihn zu fragen."
Ash
bewegte sich blitzschnell und umfasste ihre Schultern. "Du
weißt, dass das nicht stimmt. Ich wollte dich nicht gegen
deinen Willen jemandem zurückgeben, dem du nicht wichtig bist.
Das ist die Wahrheit. Du musst mir glauben."
"Warum
sollte ich?" Chellie hob jetzt trotzig das Kinn. "Schließlich
hast du mich vom ersten Moment an belogen. Und ich habe es dir so
leicht gemacht, stimmt's? Die blöde Milliardärstochter. Du
hast den Köder ausgeworfen, und ich habe dich so gut wie ins
Bett gezerrt. Warum, Ash? Bist du zu dem Schluss gekommen, dass der
Vater deiner jetzigen Freundin weniger zu bieten hat als meiner?"
"Wovon,
zum Teufel, redest du? Ich habe keine Freundin. Aber ich dachte,
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