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Tanz ins große Glueck

Tanz ins große Glueck

Titel: Tanz ins große Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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passieren. Du bist nicht so unsicher wie ich. Du weißt, was du willst. Du musst dich nicht mit weniger abgeben."
    "Unsicher?" Ruth lächelte verwirrt. "Nie wäre ich auf die Idee gekommen, du könntest unsicher sein."
    "Ich muss jemand haben, der mir sagt, dass ich hübsch bin, dass ich gescheit bin, dass ich geliebt werde. Das musst du nicht." Sie seufzte. "Als du zu unserer Truppe kamst, wusstest du, dass du Solotänzerin werden würdest. Du hast niemals daran gezweifelt." Sie lächelte erneut. "Und auch sonst niemand hat daran gezweifelt. Wenn du einen Mann findest, der dir so viel bedeutet wie das Tanzen, dann, zack, hast du ihn."
    Ruth senkte den Blick. "Aber er müsste genau das für mich empfinden, was ich für ihn empfinde."
    "Das ist ein Teil des Risikos. Es ist wie beim Dehnen eines Muskels." Francie grinste. "Es schmerzt wie verrückt, aber das gehört zum Tanzen, und deshalb dehnst du die Muskeln immer wieder."
    "Was für ein großartiger Vergleich", lobte Ruth sie lachend.
    "Ich philosophiere nur mit leerem Magen", erwiderte Francie.
    "Wie war's mit Lunch zusammen?"
    "Geht nicht. Ich treffe mich mit Donald." Ruth nahm die Armbanduhr vom Garderobentisch. "Ich bin bereits spät dran."
    "Viel Spaß." Francie ging zur Tür. "George holt mich nach der Abendvorstellung ab. Du kannst ihn begutachten."
    "George?"
    "George Middemeyer." Francie griente über die Schulter.
    "Dr. Price Reynolds. Du weißt schon. Seifenoper. Der Neurochirurg mit einer zerrütteten Ehe und einer fordernden Geliebten. Wenn du morgen Vormittag den Fernseher
    einschaltest, erfährst du es."
    Und damit verschwand sie. Ruth lachte und schnappte sich ihre Tasche.
    Das kleine Feinschmeckerlokal lag nur zwei Straßenecken entfernt. Ruth eilte zu ihrer Verabredung. Sie kam zehn Minuten zu spät, und Donald war aus Gewohnheit pünktlich.
    Der kräftige Duft von Corned Beef und Mixed Pickles schlug ihr entgegen, sobald sie die Tür öffnete. Das Lokal war nicht mehr voll besetzt, da die Mittagszeit vorbei war, aber einige wenige Gäste saßen noch, ins Gespräch vertieft, herum.
    Ruth blickte in die Runde und entdeckte Donald, der
    zurückgelehnt auf einem Stuhl saß und rauchte. Sie bewegte sich mit den leichten Schritten und dem Selbstvertrauen einer Tänzerin durch die Reihen der kleinen Tische. "Es tut mir Leid, Donald, ich weiß, ich bin zu spät." Sie beugte sich zu ihm herunter und küsste ihn kurz, bevor sie sich setzte. "Hast du schon bestellt?"
    "Nein." Er tippte die Asche von der Zigarette. "Ich habe auf dich gewartet."
    Ruth blickte auf bei seinem Tonfall. Sie kannte Donald mittlerweile gut genug, um abzuwarten. Was immer er zu sagen hatte, er würde es zu einer für ihn passenden Zeit sagen.
    Sie winkte zu dem Kellner hinüber, der mit der Schürze vor seinem rundlichen Bauch hinter der Theke hervorkam und zu ihrem Tisch schlurfte. "Was soll's sein?"
    "Früchtesalat und Tee, bitte", bestellte Ruth und lächelte zu ihm auf.
    "Weißfisch und Kaffee." Donald blickte ihn nicht an. Der Mann schnaufte kurz, bevor er wieder davonschlurfte. Ruth musste lächeln, als sie ihm nachsah.
    "Bist du während der Mittagszeit schon mal hier gewesen?"
    fragte sie Donald. "Es ist das reinste Irrenhaus. Er hat noch eine Hilfe während der Stoßzeit, aber beide bewegen sich im gleichen Tempo. Adagio."
    "Ich esse nur selten in Lokalen wie diesem", bemerkte Donald und nahm noch einen letzten Zug, bevor er seine Zigarette im Aschenbecher ausdrückte.
    Wieder hörte Ruth seine Verstimmung heraus, aber sie ging nicht darauf ein. "Heute kann ich nur kurz bleiben, Donald.
    Probe, du weißt schon. Es muss aber auch ganz schön hektisch für dich sein mit deiner Modenschau und dem anschließenden Empfang heute Abend." Sie hing ihre Schultertasche über ihren Stuhl, dann stützte sie die Ellbogen auf den Tisch. "Läuft alles gut?"
    "So scheint es. Bis auf das übliche Chaos kurz vor Schluss und einige lautstarke Meinungsverschiedenheiten zwischen meinem dienstältesten Zuschneider und der Hauptnäherin." Er zuckte die Schultern. "Das Übliche."
    Sie überhörte seinen schroffen Ton. "Die Modenschau ist dir wichtig, nicht wahr?"
    "Ja, sie ist mir wichtig." Er warf ihr einen finsteren Blick zu.
    "Und darum wollte ich dich auch dabei haben."
    Ruth begegnete seinem Blick, schwieg aber, als das Essen vor sie auf den Tisch gestellt wurde. Sie nahm die Gabel auf, aß aber nicht. "Du weißt, warum ich nicht da sein kann, Donald.
    Wir haben bereits darüber

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