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Tanz mit dem Engel

Tanz mit dem Engel

Titel: Tanz mit dem Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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werde ihm keine Worte in den Mund legen. Das ist eine verteufelt wichtige Minute.
    »Wann war das letzte Mal, daß Sie den Jungen zusammen mit einem andern gesehen haben?« wiederholte sie.
    »Ddddas muß an dddem.« »Wie bitte?«
    Der Mann räusperte sich, fand die Stimme wieder. »Ich habe den Jungen mit einem Mann gesehen«, sagte er und sank plötzlich auf alle viere. Halders und Djanali blickten einander an.
    »Einen Augenblick«, sagte der Mann und blätterte die Zeitungsbogen auf dem Boden durch, »ich habe hier ein. ein Datum gesehen.«
    Sie hätten ihm das Datum sagen können, aber sie warteten.
    Der Mann stand mit der Zeitung in der Hand auf.
    »Mein Gott«, sagte er und blickte auf seine Ticketkopie. »Das war da.«
    »Was war da?« fragte Halders.
    »Ich bin dem Jungen an dem Abend begegnet, bbbevor. es geschah«, sagte der Mann und sah die Polizisten an. »Das mu. muß da gewesen sein.«
    »Und das sagen Sie erst jetzt?« sagte Halders.
    »Das Flugzeug ging ja zeitig am Morgen. danach.«
    »Gran Canaria?«
    »Ja. Puerto Rico.«
    »Das liegt aber nicht auf Gran Canaria.«
    »Doooch«, sagte der Mann zweifelnd, als wäre er verunsichert, wo er die letzten Wochen verbracht hatte.
    »Dort gibt es schwedische Zeitungen«, sagte Halders.
    »Ich habe keine Zeitungen gelesen«, sagte der Mann und klang nun unendlich traurig. Aneta Djanali verstand, was er meinte, und sie machte Halders ein Zeichen.
    »Ich wußte bis jetzt nichts.«
    »Nein«, sagte Aneta Djanali.
    »Nichts«, wiederholte der Mann.
    »Würden Sie den, der sich in Jamie Robertsons Gesellschaft befand, wiedererkennen, wenn Sie ihn zu sehen bekämen?«
    Der Mann machte eine unbestimmte Geste nach allem und nichts.
    »Ich sah eigentlich nur den Rücken.«
    »Aber es war ein Mann?« fragte Aneta Djanali.
    »Ein großer, sie gingen die Treppe hinauf, als ich vorbeiging, um durch den Durchgang dort unten zu gehen. Oder sie standen am Aufzug...«
    Halders sah Aneta Djanali an.
    »Wir möchten, daß Sie zu einem längeren und gründlicheren Gespräch über das alles mit uns kommen«, sagte er.
    »Gründlicher? Werde ich ver. verdächtigt?«
    »Sie haben uns sehr interessante Auskünfte zu geben, und wir möchten, daß Sie mitkommen, um darüber zu reden, jetzt, wo Sie mehr darüber nachdenken.«
    »Ich bin ziemlich. müde.«
    Bring mich nicht dazu zu sagen, daß wir dich sechs plus sechs Stunden festhalten können, Junge, dachte Halders.
    »Ja, sicher«, sagte der Mann, als würde er auf eine Frage antworten, die er sich selbst gestellt hatte. »Entschuldigen Sie mich nur einen Augenblick.« Er sprang beinahe hinaus in den Flur, und sie hörten seine gequälten Geräusche, als sich der Mageninhalt in die Toilette entleerte.
    »Wann geht Winters Flug nach London?« wandte sich Halders an Aneta Djanali.
    »Jetzt, glaube ich«, sagte sie mit einem Blick auf die Armbanduhr. »Viertel vor elf, hat er gesagt, und das ist in zehn Minuten.«
    »Ruf den Kerl sofort an«, sagte Halders und deutete auf Aneta Djanalis rechte Jackentasche. Sie zog das Handy heraus und wählte die Nummer.
    »Wie sind wir früher jemals ohne diesen Scheiß zurechtgekommen«, sagte Halders, aber mehr für sich.
    »Er antwortet nicht«, sagte sie nach zehn Sekunden.
    »Abgeschaltet, er ist an Bord gegangen und hat abgeschaltet und angefangen, zu trinken und die Beine der Flugbegleiterinnen zu kontrollieren.«
    Sie hörten einen neuen Würgeanfall aus dem Bad.
    »Ruf Landvetter an«, sagte Halders.
    »Ich habe keine Num.«
    »Vierundneunzig zehn null null.«
    »Du kannst sie auswendig«, sagte Aneta Djanali und tippte die Nummer ein.
    »Ich kann alles.«
    Aneta Djanali bekam eine Antwort und sagte, worum es sich handelte, und zwei Minuten, bevor das Flugzeug zur Startbahn rollen sollte, kam eine Frau, die gerade erst Winters Bordkarte entgegengenommen hatte, an Bord und sprach seinen Namen in den Lautsprecher, und er stand auf, und eine halbe Stunde später stieg er am Ernst Fontells Plats aus dem Auto.

20
    Der Mann hieß Beckman, und er hatte draußen auf dem Balkon im Altamar getrunken, mit der Horizontlinie unter sich, von West nach Ost. Im Flugzeug nach Hause war er nüchtern gewesen. Das war alles.
    Er war nicht der erste Zeuge, den sie einbestellt hatten. Aber dieser war heißer als die früheren, das spürte Winter, als er im Fahrstuhl mit der Aktentasche in der Hand hinauffuhr. Die Reisetasche würde später kommen, möglicherweise nach einem Abstecher nach London.
    Beckman hatte

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