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Tanz mit dem Engel

Tanz mit dem Engel

Titel: Tanz mit dem Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Gegenstand.
    Die Tür schwang wieder, und sie kam heraus. Sie war allein. Er wartete, aber sie ging nicht über die Straße zum Parkplatz.
    Sie trat schnell hinaus auf die Odinsgatan und wandte sich in Richtung Polhemsplatsen. Bergenhem folgte ihr. Sie überquerte die Straße, als die Straßenbahn vorbei war, und ging schräg über den Parkplatz. Bergenhem spürte Kälte vom Wasser des Fattighusän aufsteigen, als sie über die Brücke schritten. Sie ging am Vallgraven entlang weiter. Sie begegneten keiner Menschenseele.
    Der Trädgärdföreningens Park auf der anderen Seite des Grabens war dunkel. Sie ging schnell und schaute sich nicht um. Bergenhem mußte schneller ausschreiten, um sie nicht zu verliefen, als sie am Bastionsplatsen um die Ecke bog.
    Als er selbst die Ecke erreichte, sah er ihre Gestalt im
    Licht vom Kungsportsplatsen. Sie hob den Arm in einem Winkel, als blickte sie auf ihre Armbanduhr. Sie ging über die Kungsportsbron weiter, kam am Stora Teatern vorbei und wartete vor der Nya Allen auf Grün. Bergenhem verglich die Zeit. Er ging zögernd auf den Zebrastreifen zu. Sie stand dort zusammen mit vier oder fünf anderen. Es war eine Minute nach Mitternacht, und der Verkehr erschien ihm dicht in Anbetracht der späten Stunde.
    Sie bewegte sich in die Schatten der Vasastaden. Die Häuser verdeckten den Himmel. Bergenhem folgte ihr um das Röhsska Museet, aber sie war fort.
    Er wandte sich um. Hier gab es keine Cafes, die noch offen hatten. Vor ihm lag ein Torweg, aber der war still und leer. Weiter weg lag ein Restaurant, aber so weit konnte sie nicht gekommen sein. Es war ohnehin geschlossen und nur von einer Röhre über der Speisekarte an der Wand neben dem Fenster beleuchtet.
    Fünfzehn Meter weiter weg sah er ein Auto halten. Die Innenbeleuchtung des Autos ging an, als die Tür auf der Beifahrerseite geöffnet wurde. Er sah verschwommen ein Gesicht über dem Lenkrad und einen Mann, der ausstieg. Der Mann duckte sich in die Öffnung der Autotür und sagte etwas. Dann schloß er die Tür, und das Auto schoß nach Norden davon, hinunter in Richtung Vasagatan. Der Mann wandte sich um, ging direkt in die Wand hinein und war weg.
    Teufel auch, dachte Bergenhem.
    Er ging dorthin und sah die Tür im Sockel des Patrizierhauses. Sie war grob wie der Stein ringsum, mit grünlichen Eisenbeschlägen, wie ein Eingang zu einem Keller. Sie muß sich nach innen öffnen, dachte Bergenhem. Er hatte kein Licht gesehen als das geschah. Hier gab es keine Schilder, nichts ringsum. Kein Laut durch die Mauer.
    Jetzt sah er den Knopf auf der rechten Seite, wie ein Teil des Scharniers. Er drückte mit dem Zeigefinger darauf und wartete. Er drückte noch einmal. Die Tür tat sich auf.
    »Ja?«
    Er sah die Umrisse eines Gesichts und eines Körpers vor sich, ein schwaches Licht, das eine Treppe heraufdrang, hinter der Gestalt.
    »Ja?« wiederholte die Stimme.
    »Ist hier... geschlossen?«
    »Was?«
    »Gibt es keine Show?« fragte Bergenhem.
    Viele Fragen, aber keine Antworten, dachte er. Ich bin mir sicher, daß sie hier hineingegangen ist. Warum hat Bölger dieses Lokal nicht erwähnt? Ist es gerade erst eröffnet worden? Viele Fragen und keine Antworten, dachte er noch einmal.
    »Ich habe einen Tip von einem Kunden bekommen. Er hat nichts davon gesagt, daß man Mitglied sein muß.«
    »Mitglied wovon?« fragte die Stimme.
    »Ja, zum Teufel, was weiß ich, darf man reinkommen und die Show sehen, oder ist es geheim?«
    Die Gestalt trat auf die Straße, vor Bergenhem. Er sah ein Gesicht, das er noch nie gesehen hatte.
    »Was wollen Sie?«
    »Nur ein bißchen Spaß haben.«
    »Sind Sie betrunken? Wir lassen keine Betrunkenen ein«, sagte das Gesicht.
    »Ich trinke nicht.«
    Ein anderer Mann tauchte neben Bergenhem auf, und der Türhüter zeigte mit dem Kopf auf den Neuankömmling.
    Er ging durch die Tür hinein, Bergenhem konnte ihn die Treppe hinabgehen sehen, und das veranlaßte den Gorilla vor ihm anscheinend, eine Entscheidung zu treffen.
    »Okay«, sagte er, »aber ich werde Sie kontrollieren.«
    »Wie bitte? Warum?«
    »Wir haben respektable Gäste«, sagte der Gorilla wie zu einem Obdachlosen, als wäre Bergenhem mit einem Karton bekleidet gekommen.
    »Darf ich eintreten?« fragte Bergenhem.
    Der Mann sah sich um, rückte ein wenig beiseite, damit Bergenhem sich durch die Türöffnung zwängen konnte. Der Mann kam nach und schloß ab. Das Licht von unten wurde stärker. Bergenhem hörte leise Musik. Sie klang irgendwie

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