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Tanz mit dem Teufel

Tanz mit dem Teufel

Titel: Tanz mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Depp
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über ihn in Umlauf gebracht hat?«
    »Du hast es erfasst.«
    »Und du glaubst, dann flüchtet er sich in deine Arme?«
    »Du arbeitest bei der LA Times . Er redet bestimmt lieber mit mir als mit dir. Ich habe eine Schweigepflicht gegenüber meinem Klienten.«
    »Wieso sollte er sich überhaupt auf ein Gespräch einlassen, sei es nun mit dir oder mit mir?«
    »Er hat für die Oscars ebenfalls einen Film am Start. Er muss die Gerüchte im Keim ersticken. Wenn die Öffentlichkeit glaubt, dass er dahintersteckt, verschlechtert das seine Chancen. Du weißt genauso gut wie ich, dass es bei den Academy Awards wie bei einer politischen Wahl zugeht. Er kann es sich nicht leisten, dass diese Geschichte noch größere Kreise zieht.«
    »Denkst du wirklich, dass er dahintersteckt?«
    »Das versuche ich ja gerade herauszufinden.«
    »Indem du einfach bei ihm aufkreuzt und ihn fragst?«
    »So in etwa.«
    »Meinst du denn, er sagt dir die Wahrheit?«
    »Die Hoffnung, dass mir noch mal irgendjemand die Wahrheit sagt, habe ich schon vor einer Ewigkeit begraben«, antwortete Spandau. »Seitdem konzentriere ich mich darauf, was mir die Lügen verraten. Außerdem ist die Wahrheit immer gleich, aber wenn man weiß, wie man aufs Kreuz gelegt werden soll, kann man sehr viel über seinen Gegenspieler erfahren.«
    »Okay«, sagte sie. »Der gleiche Deal wie immer. Wenn die Bombe platzt, kriege ich die Story exklusiv.«
    »Wenn sie platzt. Aber hoffentlich, ohne dass ich dabei irgendwelche Kratzer abbekomme.«
    »Ich dachte, du vertraust mir.«
    »Ungefähr genauso weit wie du mir.«
    »Mann, was sind wir verbittert«, sagte sie. »Siehst du dich manchmal auch als eine Art Monster? So nach dem Motto, die Welt ist schlecht, aber wir sind auch nicht besser?«
    »Wir können ja mal Dee und Stuart fragen.«
    »Der Punkt geht an dich.« Sie kippte den zweiten Martini.

22
    Tina Belucci war eine Schönheit, daran bestand kein Zweifel. Von ihrem Vater, einem italienischen Formel-1-Rennfahrer, hatte sie den dunklen Teint, und von ihrer Mutter, einer französischen Schauspielerin, die blonden Haare geerbt. Das fröhliche Naturell und die Intelligenz hatte sie von beiden, genau wie ihre unwiderstehliche Ausstrahlung. Ob sie es wollte oder nicht, man hatte bei ihr immer den Eindruck, dass sie mit einem flirtete. Deshalb war sie bei den Männern wesentlich beliebter – und bei den Frauen wesentlich unbeliebter –, als es ihr behagte. Während der zwei Wochen, in denen sie für Pookie die Urlaubsvertretung gemacht hatte, war sie zum Beispiel von Anna, die ebenfalls allergisch auf sie reagierte, vom ersten bis zum letzten Tag hinter ihrem Rücken als »das italienische Flittchen« bezeichnet worden.
    Auch Spandau war empfänglich für ihre Reize, noch mehr aber für ihren einzigartigen Augenaufschlag, mit dem sie jeden dazu bringen konnte, ihr auf der Stelle sein Herz auszuschütten – eine besondere Gabe, die in einer Detektei nicht gerade von Nachteil war, genauso wenig wie Klugheit, Verlässlichkeit und die Fähigkeit, mit einem Dutzend Problemen gleichzeitig zu jonglieren.
    Als Spandau ins Büro kam, empfing sie ihn mit den Worten: »Mr. Rosenthals Assistentin hat angerufen. Lena Swift. Sie bittet um Rückruf, sobald du es einrichten kannst.«
    Lächelnd gab sie ihm den Zettel mit der Telefonnummer. Dazu kam ein Augenaufschlag, bei dem Spandau a) bemerkte, wie lang ihre Wimpern waren, und b) dass er es sich aus irgendeinem Grund auf ihrer Schreibtischkante bequem gemacht hatte. Er stand auf.
    »Soll ich dich mit ihr verbinden?«
    »Nicht nötig. Ich rufe gleich selber von meinem Büroapparat an. Beziehungsweise von Walters Apparat.«
    »Das erledige ich doch gern für dich.« Und wieder bedachte sie ihn mit diesem ganz besonderen Blick.
    Während sie wählte, sah Spandau auf ihre Hände. Sie trug weder Ehe- noch Verlobungsring. Er fragte sich, wie viele Männer diese Beobachtung pro Tag wohl ebenfalls machten.
    »David Spandau für Lena Swift … Ja, danke.«
    Sie reichte ihm den Hörer.
    »Mr. Spandau?«, sagte eine Frauenstimme. »Lena Swift, Mel Rosenthals Assistentin. Mel würde sich gern mit Ihnen treffen.«
    »Bitte richten Sie Mr. Rosenthal meinen Dank aus. Wann würde es ihm passen?«
    »Er hat heute sehr viele Termine und dementsprechend leider nicht viel Zeit. Ginge es in einer halben Stunde?«
    »Kein Problem. Wie lautet die Adresse?«
    »Er schickt Ihnen einen Wagen.«
    »Ich finde sicher auch allein hin.«
    »Mel möchte Sie lieber

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