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Tanz mit dem Teufel

Tanz mit dem Teufel

Titel: Tanz mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Depp
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wie eine sensible Seele mit einem fast metrosexuellen Verständnis für die feineren Dinge im Leben.«
    »Soll das ein Kompliment sein?«
    »Wie kommst du denn darauf? Wie du an meinem Lebenslauf ablesen kannst, habe ich eine Vorliebe für eher schwache Männer, die sich nur so lange wortkarg geben, bis sie herausgefunden haben, wo ich mein Tafelsilber aufbewahre.«
    Der Kellner kam.
    »Ich hätte gern ein New Yorker Steak, medium, Kartoffelpüree, Rahmspinat und einen Salat mit Thousand-Island-Dressing. Und noch einen Martini.«
    »Höre ich da einen leisen Frust heraus?«, fragte Spandau.
    »Weil ich einen Appetit habe wie fünfzehn Schakale? Nicht vergessen: Du zahlst. Und normalerweise spendierst du mir höchstens mal einen Hotdog. Ich hab mir das Essen redlich verdient. Außerdem willst du doch sowieso nur einen Gefallen von mir.«
    »Dass du gewaltige Mengen vertilgen kannst, ist mir nicht neu. Ich meinte eher die Martinis am helllichten Tag. So kenne ich dich gar nicht. Läuft in der Redaktion etwas schief?«
    »Stuart hat mich verlassen«, sagte sie.
    »Und Stuart war …?«
    »Der Musiker. Der Oboist. Ehrlich, von einem Oboisten hatte ich mir mehr erwartet. Aber er war genau wie alle anderen. Er hat gesagt, ich wäre eine Schwanzquetsche. Findest du das auch?«
    Mit Daumen und Zeigefinger deutete Spandau eine zollbreite Spanne an.
    »Er hatte sowieso einen Winzling. Alle Männer haben Probleme mit starken Frauen.«
    »Ich nicht.«
    »Dass ich nicht lache. Du kommst nur so lange mit starken Frauen zurecht, wie sie dich umschwärmen und wie Zuckerwatte an dir kleben. Du begegnest ihnen nie auf Augenhöhe. Du nutzt ihre Schwächen aus.«
    »Herzlichen Dank. Wie reizend von dir.«
    »Du darfst das jetzt nicht persönlich nehmen, aber ich bin der Meinung, alle Männer gehören kastriert. Ich bin davon überzeugt, dass sie in ihrem Schwanz unterbewusst eine Keule sehen.«
    »So neu ist diese Idee aber auch wieder nicht.«
    »Hab ich etwa behauptet, dass sie neu ist? Ich habe bloß gesagt, dass ich davon überzeugt bin. Die Männer haben nun mal dieses Gehänge, und sie benehmen sich wie die Affen am Anfang von Kubricks 2001 . Sie wollen damit unbedingt irgendwas totprügeln.«
    »Ich bin schon sehr gespannt, was du nach dem zweiten Martini verzapfst.«
    »Was ist denn das männliche Gegenstück einer Schwanzquetsche? Siehst du? Es gibt keins. Die Frauen haben kein Wort für Männer, die sie entsexualisieren wollen. Und warum nicht? Weil das eben schon immer die Regel war.«
    »Wenn du jetzt einen auf Emanze machen willst, muss ich mir auch einen ansaufen«, sagte Spandau. »Hatten wir dieses Gespräch nicht schon mal? Als Kenny dich verlassen hat? Damals waren es Piña coladas. Kurz bevor du auf den Parkplatz gereihert hast, musstest du mir noch verklickern, dass jeder Mann ein potenzieller Vergewaltiger ist.«
    »Männer sind Schweine.« Sie hob ihr Glas. »Auf das Borstenvieh!«
    »Auf das Borstenvieh.«
    Spandau stieß mit seinem Bier mit ihr an.
    »Du bist übrigens auch ein Schwein. Eines von der besseren Sorte, aber nichtsdestotrotz ein Schwein.«
    »Danke.«
    »Allerdings hast du schöne Augen, zumindest für ein Schwein. Fand ich schon immer. Gänzlich unschweinische Augen.«
    »Spiegel einer unschweinischen Seele?«
    »Vielleicht bist du nur ein halbes Schwein. Irgendwo steckt auch noch ein Bluthund in dir drin. Ein trauriger, triefäugiger alter Köter.«
    Sie hatte Tränen in den Augen. »Scheiße.« Sie sprang auf und lief zur Toilette.
    »Ich sehe nicht ein, wieso ich mich von einem Oboisten als Schwanzquetsche titulieren lassen muss«, sagte sie, als sie ein paar Minuten später mit rot geränderten Augen wieder zurückkam. »Ausgerechnet von einem Oboisten! Einem Blechbläser könnte man so was noch durchgehen lassen. Aber die Holzbläser sind doch selber alle muschifiziert.«
    »Muschifiziert. Ich meine fast, das kenne ich von Aaron Copland. Die muschifizierten Holzbläser. Hast du das Stuart auch an den Kopf geknallt?«
    »Worauf du einen lassen kannst.«
    »Vor oder nach der Schwanzquetsche? Mensch, Meg.«
    »Verarsch mich nicht«, rief sie lachend. »Ich leide wie ein Tier.«
    »Hast du nicht mal zu mir gesagt, dass es keinen größeren Quell der Erheiterung gibt als das Leid anderer? Und zwar, nachdem Dee mich verlassen hatte?«
    »Nur, weil du dich in Selbstmitleid gesuhlt hast.«
    »Willkommen im Schweinekoben.«
    »Du konntest es damals noch nicht sehen, aber in Wahrheit hat sie dich

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