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Tanz mit dem Teufel

Tanz mit dem Teufel

Titel: Tanz mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Depp
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kleine Abenteuer schließlich auch nicht geschadet. Sie sind jetzt selber ein Star.«
    Louis stellte ihnen ein Tablett mit Bier und Sandwichs hin.
    »Irgendwer meinte, Sie hätten Hunger«, sagte Locatelli. »Tun Sie sich keinen Zwang an. Und geben Sie endlich zu, dass Sie überrascht sind, mich zu sehen.«
    »Überrascht wäre ich, wenn sich Mel Rosenthal hinterm Sofa verstecken würde.« Spandau griff zu. »Ist der kleine Imbiss nur für uns bestimmt, oder kriege ich unseren Gastgeber tatsächlich zu Gesicht?«
    »Mel wird gleich zu uns stoßen. Ich wollte mir nur die günstige Gelegenheit nicht entgehen lassen, unsere alte Freundschaft ein bisschen aufzufrischen.«
    »Da wird mir gleich ganz warm ums Herz«, sagte Spandau. »Aber nur um mir zu drohen, hätten Sie sich doch nicht die Mühe machen müssen, mich hier rauszukutschieren. Wieso lassen Sie mich tatsächlich mit Rosenthal sprechen?«
    »Sie denken, wir wollen Ihnen drohen? Aber nicht doch, Texas. Dann hätte Louis Sie an der Tür wohl etwas weniger zivilisiert in Empfang genommen. Und Ihnen schon gar keine Brote geschmiert.«
    »Eines schönen Tages bringt Louis es noch zum Etagenkellner. Er hat unbedingt das Zeug dazu. Verraten Sie mir jetzt endlich, was zum Henker hier gespielt wird?«
    »Nun hören Sie schon auf, überall Feinde zu sehen, wo gar keine sind. Wenn ich Sie aus dem Weg haben wollte, könnten Sie mich nicht daran hindern. Das wissen Sie genauso gut wie ich. Nein, diesmal möchte ich Ihnen zur Abwechslung mal einen Gefallen tun. Wir können uns gegenseitig einen Gefallen tun.«
    »Tut mir leid. Meine Hand wäscht so schnell keine andere. Fährt mich wer nach Hause, oder muss ich mir ein Taxi rufen?«
    »Ich kann Ihnen helfen, den Mann Ihrer Exfrau zu finden. Und Ihnen verraten, wer sonst noch nach ihm sucht.«
    »Und dafür tue ich was? Ihnen meinen Klienten ans Messer liefern?«
    »Texas, Sie haben wirklich den seltsamsten Loyalitätsbegriff, der mir je untergekommen ist. Sie arbeiten nicht für Jerry Margashack, weil Jerry Margashack nicht will, dass Sie für ihn arbeiten. Sie arbeiten für Frank Jurado. Dass Sie und er sich auf den Tod nicht ausstehen können, ist ein offenes Geheimnis. Und wenn es ihm in den Sinn kommt, Sie unter einen Lastwagen zu schubsen, wird er keine Sekunde zögern. Wessen Interessen verteidigen Sie also? Wie dem auch sei, mir kann es egal sein. Aber Sie dürfen mir glauben, dass ich momentan wahrscheinlich Ihr allerbester Freund bin.«
    »Was für ein Deal soll das werden, den Sie mir vorschlagen?«
    »Reden Sie erst mal mit Mel. Wenn diese Sache vom Tisch ist, können wir uns immer noch unterhalten.«
    Wie aufs Stichwort ging die Haustür auf, und Mel Rosenthal kam die Stufen herauf, gefolgt von Lena Swift. Er wechselte ein paar Worte mit ihr, sie nickte und begab sich wieder nach unten. Rosenthal schlenderte lässig über die Terrasse.
    »Mr. Spandau?«
    »Korrekt.«
    »Wenn man Sal glauben darf, können Sie wohl eine ziemliche Nervensäge sein, hm?«
    Sie gaben sich die Hand.
    »Ist eben eine richtige Stimmungskanone, unser Sal«, sagte Spandau. »Wenn er ein paar Drinks intus hat, stülpt er sich gern mal einen Lampenschirm auf den Kopf und tanzt auf dem Tisch.«
    »Haben Sie Frank Jurado tatsächlich eine verpasst?«
    »Es war ein Versehen. Ich wollte nach meinem Milkshake greifen, und er ist mir zufällig dazwischengeraten.«
    »Den Schleimscheißer sollte man totprügeln«, sagte Rosenthal. »Alle Welt hasst ihn, aber das kümmert ihn einen Dreck. Was einem schon fast wieder imponieren kann.«
    »Kommt jetzt der Teil des Gesprächs, wo Sie mir erklären, dass es in dieser Branche dazugehört, ein Soziopath zu sein?«
    »Da ist was Wahres dran. Aber wie dem auch sei: Lassen Sie sich gesagt sein, dass ich für das, was Sie mir vorwerfen, nicht verantwortlich bin.«
    »Und was genau soll das sein, das ich Ihnen vorwerfe und wofür Sie nicht verantwortlich sind?«, fragte Spandau. Und an Locatelli gewandt: »Falls ich die Konstruktion noch richtig zusammenbekomme.«
    »Die Schmutzkampagne gegen Jerry Margashack. Das habe ich gar nicht nötig. Wet Eye ist ein guter Film, aber unser Film ist besser. Jurado ist ein helles Kerlchen, aber er hat noch nie einen Oscar gewonnen. Ich dagegen habe Dutzende von den Dingern zu Hause rumstehen. Er hat keine Ahnung, wie man an einen rankommt. Ich schon. Wenn ich ein Druckmittel bräuchte, würde ich ihn mit Genuss durch den Dreck ziehen, aber in diesem Fall geht es auch

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