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Tanz mit dem Teufel

Tanz mit dem Teufel

Titel: Tanz mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Depp
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befreit. Ihr habt euch gegenseitig die Luft abgedrückt.«
    »Lass uns bitte über etwas anderes reden, Meg.«
    »Weißt du, was das Problem mit euch Männern ist? Ihr starrt so lange die Wand an, bis sie zusammenkracht und euch unter sich begräbt. Vorher seht ihr das Licht auf der anderen Seite nicht.«
    »Es stört mich nicht weiter, als Schwein bezeichnet zu werden oder meinetwegen auch als Affe, der mit seinem Schniedel irgendwen totprügeln will, aber wenn du jetzt über meine gescheiterte Ehe philosophieren willst, zahle ich und verschwinde.«
    »Du bist so süß, wenn dir einer auf den emotionalen Schlips tritt. Einfach hinreißend – vor allem die Lippen.«
    »Die Lippen?«
    »Du ziehst dann immer so ein Altjungfernschnäuzchen.«
    Sie machte es ihm vor. »Das ist Anna auch schon aufgefallen.«
    »Herrschaftszeiten! Gibt es überhaupt noch einen Menschen, mit dem sie nicht über unser Privatleben redet?«
    »Um dich geht es doch gar nicht, aber sie ist nun mal eine Oscar-Preisträgerin. Und damit gehört sie zu den interessanteren Zeitgenossen. Und noch was, Freundchen. Sorgen brauchst du dir erst zu machen, wenn eine Frau aufhört, über dich zu reden. O Gott.«
    »Was denn nun schon wieder?«
    »Ich hatte gerade eine Eingebung. Ich würde mir ja gern hellseherische Fähigkeiten andichten, aber in dir kann man leider lesen wie in einem offenen Buch. Du hast dich mit Dee getroffen, stimmt’s?«
    »Charlie ist verschwunden. Anscheinend steht er bei irgendwelchen Kredithaien in der Kreide. Dee hat mich gebeten, ihn zu suchen.«
    »Wie praktisch.«
    »Ich dachte, du magst sie.«
    »Ich mag sie ja auch. Aber sie ist eine Frau und damit ein manipulatives Wesen. Sie hätte tausend andere Leute beauftragen können, aber sie wendet sich ausgerechnet an dich. Hm.«
    »Weil sie mich kennt.«
    »Wie wahr. Sie weiß aber auch, dass du jetzt Anna hast und mit ihr glücklich bist.«
    »Sie hat sich Charlies Verschwinden doch nicht aus den Fingern gesaugt.«
    »Nein, aber kaum stellt sich raus, dass ihr Charlie nicht der Engel ist, für den sie ihn gehalten hat, kommt sie schnurstracks zu dir gelaufen. Mach bloß keinen Scheiß. Wehe, du setzt wegen ihr die Beziehung zu Anna aufs Spiel.«
    »Du siehst Gespenster. Sie liebt ihn. Sie will nur, dass ihm nichts passiert.«
    »So leid es mir tut, aber du bist ein Idiot.«
    »Ich habe Pookie und Leo darauf angesetzt. Ich tue ihr bloß einen Gefallen.«
    »Aber sicher. Willst du nicht anfangen, Oboe zu lernen? Das verkniffene Schnäuzchen dafür hast du schon. Du siehst genauso aus wie Stuart.«
    Das Essen kam. Seelisch angeschlagen oder nicht, Meg haute rein wie ein Holzfäller und redete erst weiter, als sie das Steak bis auf wenige Bissen verdrückt hatte.
    »Also dann«, sagte sie. »Du hast mich abgefüttert, und den privaten Smalltalk haben wir auch hinter uns. Was willst du?«
    »Ich muss mit Mel Rosenthal sprechen.«
    »Ha. Du und der Rest der Welt. Frag Anna. Sie kennt ihn.«
    »Hab ich schon versucht. Jemand aus seinem Büro hat sie zurückgepfiffen.«
    »Wow, das fängt ja gut an. Du kennst den Mann noch nicht mal und hast dich bei ihm schon unbeliebt gemacht. Was im Übrigen nicht ratsam ist. Er ist dicke Freund mit den italienischen Jungs.« Sie tippte sich an die Nase. »Und wieso ermittelst du überhaupt gegen ihn?«
    »Davon kann keine Rede sein. Ich will nur mit ihm reden.«
    »Nur keine Hemmungen bei der guten alten Tante Meg. Spuck’s aus, sonst esse und trinke ich, bis ich dir zum Schluss wieder auf deine schnieken Cowboytreter kotze. Wer ist dein Auftraggeber?«
    »Du weißt genau, dass ich dir das nicht sagen kann.«
    »Jerry Margashack?«
    »Meg, ich bitte dich.«
    »Zufälligerweise lese ich nämlich Zeitung. Erst wird er heiß für einen Oscar gehandelt, dann bricht über ihm ein Shitstorm los. Sicher, in dieser Stadt wimmelt es von geistigen Tieffliegern, aber bei einer solchen Schmutzkampagne kann sich sogar ein Hirnamputierter seinen Teil denken. Es wäre nicht das erste Mal, dass Rosenthal bei so etwas seine Finger im Spiel hätte.«
    »Ich ermittle nicht gegen Rosenthal. Ich werfe ihm auch nichts vor. Ich möchte ihm nur ein paar Fragen stellen, aber ich komme einfach nicht an ihn ran.«
    »Im Ernst? Na, der wird sich freuen, dass du hinter ihm herschnüffelst.«
    »Genau deswegen brauche ich dich. Du musst ihn anrufen.«
    »Um ihn nach Margashack auszuhorchen? Und ihm wegen der Gerüchte auf den Zahn zu fühlen, dass er gewisse Informationen

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