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Tanz mit dem Teufel

Tanz mit dem Teufel

Titel: Tanz mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Depp
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gib Pfötchen.‹ Darauf der Papagei: ›Erstens heiße ich nicht Lora, und zweitens kann ich zwar nicht Pfötchen geben, aber wahnsinnig gut sprechen. Wenn du mich kaufst, quatsch ich dir ein Kotelett an die Backe. Außerdem bin ich billig, ich hab nämlich keine Krallen. Siehst du?‹ Der Schwule guckt ihn sich genauer an. Und tatsächlich – der Papagei hat keine Beine. Er hält sich mit seinem drumgewickelten Pimmel an der Stange fest.
    Der Schwule kriegt den Papagei für ’nen Zehner – ist ja schließlich ein Mängelexemplar – und nimmt ihn mit nach Hause, zu seinem Lover. ›Hallöchen‹, sagt er zu seinem Stecher. ›Ich hab uns einen schnuckeligen Papagei gekauft.‹ Aber es kommt, wie es kommen muss, und bei der ganzen Arschfickerei vergisst der Schwule total, seinem Lover zu sagen, dass der Papagei sprechen kann.«
    »Dauert der Witz noch lange?«, fragte Tavit.
    »Wieso? Machen die dich an, die zwei Hecklader?«
    »Jetzt komm endlich zu Potte.«
    »Ich lass mich nicht hetzen, du Saftsack.« Savan verpasste Tavit eine Ohrlasche. Der schrie auf. Savan erzählte weiter.
    »Jedenfalls geht der Schwule dann zur Arbeit …«
    »Welcher Schwule?«, fragte Tavit.
    »Na, der, der den Papagei gekauft hat, du Blödhammel. Der Schwule geht jedenfalls zur Arbeit, und der Lover bleibt allein zu Hause.«
    »Der Lover geht nicht arbeiten?« Tavit suchte offenbar Ärger.
    »Der ist eben ’ne Hausmannschwuchtel, okay?«, knurrte Savan. »Als er am Abend wiederkommt, winkt ihm der Papagei und flüstert: ›Ich muss dir was erzählen.‹
    Der Schwule geht zu ihm rüber, und der Papagei sagt: ›Kurz nachdem du weg warst, hat es an der Tür geklopft, und dein Lover hat einen anderen Kerl reingelassen.‹
    Der Schwule spitzt gespannt die Ohren. ›Los‹, sagt er. ›Weiter.‹ Und der Papagei sagt: ›Sie haben sich geküsst.‹ Und der Schwule sagt: ›Und was dann?‹ – ›Dann hat dein Freund dem anderen die Hose aufgeknöpft.‹ – ›Und dann?‹, fragt der Schwule. ›Dann hat er ihm die Hose runtergezogen.‹ – ›Und dann?‹ Der Schwule wird langsam spitz. ›Und dann?‹ – ›Dann hat dein Freund sich vor ihn hingekniet …‹ – ›Und dann?‹ Der Schwule ist inzwischen spitz wie Lumpi. ›Und dann? Und dann?‹ – ›Dann weiß ich auch nicht mehr, was passiert ist‹, sagt der Papagei. ›Ich hab einen Ständer gekriegt und bin von der Stange gekippt.‹«
    Savan lachte. Auch Tavit konnte sich nicht beherrschen.
    Araz fragte: »Wir hauen ihm doch bloß die Hucke voll, oder?«
    »Dafür, dass er uns verpfeifen wollte?«, fragte Savan zurück. »Dafür gehört der kleine gelbe Pisser eingesargt. Onkel Atom will, dass wir ein Exempel statuieren. Der Arsch glaubt doch tatsächlich, dass er von den Bullen Hilfe kriegt. Scheiß Ausländer.«
    »Wir sind auch Ausländer«, sagte Araz.
    »Du hast wohl die Pfanne am Eitern. Ich bin hier geboren. Oder seh ich für dich etwa wie ein Schlitzauge oder wie ein Chilischeißer aus?«
    »Wieso hat Onkel Atom eigentlich dir den Auftrag gegeben?«
    »Woher zum Henker soll ich das wissen? Vielleicht, weil du nicht da warst?«
    »Der will mich auf die Probe stellen«, sagte Araz. »Hat mich am Wickel wegen der Sache mit den Spielschulden.«
    »Du siehst Gespenster. Fandest du den Witz nicht gut?«
    »Doch. Der war saukomisch.«
    Sie hielten an. Es war drei Uhr nachmittags, in dem Sushi-Lokal herrschte gähnende Leere. Araz schaltete den Motor ab. Er sagte: »Stellt euch vor, ihr seid in einer Schwulenkneipe, und plötzlich zischt ein Pariser durch die Luft. Was sagt ihr?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Savan.
    »Wer hat denn hier gefurzt?«, sagte Araz.
    Sie lachten.
    »Der war geil«, sagte Savan.
    Sie gingen in das Lokal, Tavit schloss die Tür ab. Der Besitzer war in der Küche. Seine Frau kam heraus.
    »Was wollt ihr?« Sie verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
    Savan krallte sich in ihre Haare, schleifte sie zurück in die Küche und warf sie ihrem Mann vor die Füße.
    »Kein Gewalt!«, rief der Mann. »Kein Gewalt!«
    »Zu spät«, sagte Savan. »Das hättest du dir früher überlegen müssen. Bevor du zu den Bullen gerannt bist.«
    »Ich nix Polizei!«
    »Du verlogener Toyota-Ficker.« Savan schnappte sich eine Suppenkelle und donnerte sie dem Mann gegen die Schläfe. Der taumelte nach hinten. Die Frau kam halb hoch. Tavit hielt sie fest. Sie schrie.
    »Die Fotze soll die Fresse halten«, sagte Savan. Tavit versetzte der Frau einen Schlag auf den

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