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Tanz mit dem Teufel

Tanz mit dem Teufel

Titel: Tanz mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Depp
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Gegend rum«, sagte Mitchell. »Wenn du auch nicht rumfickst, brauchen wir die Dinger nicht.«
    Araz legte sich wieder ins Bett, ohne zu antworten.
    »Oder wir lassen uns testen, wenn dir dann wohler ist.«
    »Toll«, knurrte Araz. »Das hat mir gerade noch gefehlt. Dann können wir auch gleich im rosa Partnerlook rumlaufen. Mein Onkel wäre begeistert.«
    »Scheiß auf deinen Onkel.«
    »Wenn mein Onkel uns jetzt sehen würde, würde er uns auf der Stelle umbringen. Und zwar eigenhändig.«
    »Du alte Dramaqueen. Wen kümmert es schon, was der alte Sack denkt.«
    »Glaub mir, du hast keine Ahnung. Das ist mein bitterer Ernst. Er würde uns umbringen. Alle beide. Wir sitzen auf einem Pulverfass, begreif das doch endlich. Wenn er das mit uns rausfindet, sind wir tot. Noch deutlicher kann ich’s wirklich nicht sagen.«
    »Übertreibst du nicht ein bisschen?«
    »Du hast es doch für dich behalten, ja? Keiner weiß was davon?«
    »Keine Panik. Ich hab nichts rumerzählt. Nicht, dass ich es nicht gern täte. Wie lange soll die Geheimniskrämerei denn noch weitergehen?«
    »Was weiß ich? Für immer. Oder bis er stirbt. Mindestens.«
    »Ich soll mich mit einem gottverdammten Ghostlover begnügen, bis dein beknackter Onkel ins Gras beißt? Freut mich zu hören, wie sehr du mich liebst.«
    »Wer sagt denn, dass ich dich liebe?« Araz zog ihn an sich.
    »Du. Ungefähr hundertmal letzte Nacht, bis du gekriegt hattest, was du wolltest.«
    »Hat’s dir nicht gefallen?«
    Mitchell lachte. »Ich kann mich nicht beklagen. Höchstens darüber, dass du dich nicht endlich mal outest.«
    »Du nimmst es immer noch auf die leichte Schulter«, sagte Araz. »Wenn wir nicht aufpassen, liegen wir bald traut vereint in einem Gemeinschaftsgrab. Wärst du dann zufrieden?«
    Er stand auf und zog sich an.
    »Wo willst du hin?«, fragte Mitchell. »Willst du denn nicht duschen?«
    »Ich muss machen, dass ich zu meinem Onkel komme. Bin schon spät dran.«
    »Tut mir echt leid, dass ich nicht nach Fotze rieche«, schmollte Mitchell. »Das wär mal was. Ein Muschiparfüm für alle Fälle. Würde Onkel Atom Spermaflecken auf deinem Hemdkragen erkennen?«
    »Darüber macht man keine Witze.« Araz beugte sich hinab und küsste Mitchell, der ihn zurück ins Bett ziehen wollte. Araz schüttelte ihn ab.
    »Arschloch«, sagte Mitchell.
    »Fotze«, sagte Araz, warf ihm eine Kusshand zu und ging.

39
    Onkel Atom saß am Schreibtisch. Die vorsintflutliche Rechenmaschine lag vor ihm auf dem Rücken. Er stocherte mit einem Schraubenzieher daran herum.
    »Verfluchtes Scheißding«, sagte Atom. »Kennst du dich damit aus?«
    »Mit Rechenmaschinen?«
    »Nein. Mit Atomphysik. Was dachtest du denn?«
    Er schmiss den Schraubenzieher auf den Tisch, hob den Kopf und sah Araz nachdenklich an.
    »Wie steht’s mit den Schulden, die ihr eintreiben sollt?«
    »Ähm …« Araz machte ein verdutztes Gesicht. »Hast du nicht mitgekriegt, was ich gerade gesagt habe?«
    Onkel Atom stand auf, kam um den Schreibtisch herum und schlug Araz mit dem Handrücken voll ins Gesicht.
    »Du redest nie wieder so mit mir.«
    »Entschuldigung«, sagte Araz automatisch und rieb sich die Backe. »Ich dachte bloß, es ist echt wichtig.«
    »Ach ja? Dachtest du?«
    »Wir wollen uns doch mit Locatelli keinen Revierkampf liefern, oder?«
    »Warum nicht?«, sagte Onkel Atom.
    »Weil die größer und stärker sind als wir. Die würden uns fertigmachen.«
    »Schon möglich.« Onkel Atom zuckte mit den Schultern. »Aber noch gibt es keinen Krieg. Und wenn es wirklich dazu kommt, Freundchen, dann jedenfalls nicht wegen einer verschissenen Sushi-Bude. Du lässt dich an der Nase rumführen und merkst es nicht mal. Wir bezahlen Joey Vernors dafür, dass er uns die Bullen vom Leib hält. Locatelli zahlt ihm mehr. Was glaubst du wohl, mit wem er da lieber Geschäfte macht? Nimm doch mal Vernunft an, Junge.«
    »Er sagt, sie sind sauer wegen dem Japsen.«
    Onkel Atom wurde laut. »Und ich sage dir, keine Sau interessiert sich für den Japsen! Schreib dir das hinter die Löffel, du kleiner Pisser! Ich geb einen Dreck auf das Schlitzauge, Benny Bono gibt einen Dreck auf das Schlitzauge, und Joey Vernors gibt erst recht einen Scheißdreck auf das Schlitzauge. Der einzige Arsch, dem der Japs am Herzen liegt, bist komischerweise du. Joey Vernors kassiert für ein und dasselbe Revier doppelt. Salvatore Locatelli könnte uns eine Bombe unterm Hintern hochgehen lassen, meinst du etwa, das würde Joey Vernors

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