Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)

Titel: Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
und dafür den am heißesten begehrten Mann des ganzen Universums abgekriegt.«
    »Plötzlich war er da, hat sich nicht mehr abschütteln lassen, deshalb kam ich zu dem Schluss, dass ich ihn am besten erst einmal behalte.« Seltsam, merkte sie, aber wenn man mit einer Freundin sprach, fühlte sich das, was sie ansonsten als Smalltalk verachtete, wie eine ganz normale Unterhaltung an.
    »Wir haben überlegt, ob wir nicht im nächsten Monat
für ein paar Tage zusammen in den Urlaub fahren sollen. Vielleicht in ein gemütliches kleines Gasthaus in Maine oder Vermont, um uns die Herbstfarben der Bäume anzusehen.«
    »Sie wollen sich Bäume angucken?«
    Lachend schob Louise Eve an die Seite und füllte den ersten der Salate um. »Es gibt Menschen, denen das gefällt.«
    »Ja.« Eve trank einen Schluck von ihrem Wein. »Es gibt nichts, was es nicht gibt.«
     
    Hexen. Huren.
    Außer sich vor Zorn stürmte er durch das Appartement, während er die x-te Wiederholung der Pressekonferenz und des Interviews auf Channel 75 sah.
    Er konnte nichts dagegen tun.
    Sie hatten Frauen auf ihn angesetzt. Frauen, die über ihn sprachen, die ihn analysierten, die ihn verurteilten. Bildeten sich diese Weiber allen Ernstes ein, das ließe er sich einfach so gefallen?
    Man brauchte sie sich doch nur anzusehen. Wie gut, wie sauber und wie rechtschaffen sie taten. Doch er wusste es besser. Er kannte sich mit diesen Dingen aus. Hinter der starken, ehrenwerten Fassade waren sie schwach und billig, bösartig und gemein.
    Er war stärker. Sie brauchten ihn sich nur mal anzusehen. Dann wüssten sie Bescheid.
    Er trat vor eine der Spiegelwände in der Wohnung, um seinen Körper zu bewundern. Seine Form und Kraft. Die hart erkämpfte Perfektion. Er war ein ganzer Mann.
    »Seht ihr? Seht ihr, was ich bin?«
    Mit ausgestreckten Armen drehte er sich um und blickte auf die zwei Dutzend Augen, die in zwölf Gläsern schwammen.

    Jetzt konnten sie ihn sehen. Jetzt konnte sie ihn sehen. Sie hatte keine andere Wahl.
    »Was denkst du jetzt, Mutter? Wer von uns beiden hat jetzt das Kommando?«
    Sie gehörten alle ihr. All die starrenden Augen. Doch noch immer lief sie durch die Gegend, um ihn zu verurteilen und zu bestrafen. Um ihn mit der bloßen Hand oder mit einem Gürtel zu verprügeln oder um ihn im Dunkeln einzusperren, damit er nichts sah. Damit er nichts von ihrem Treiben mitbekam.
    Das würde er ändern. Oh ja, das würde er ändern. Er würde es ihr zeigen. Er würde ihr und allen anderen beweisen, dass er inzwischen stärker war als sie.
    Sie würden bezahlen. Er würde sie bezahlen lassen, dachte er und wandte sich erneut dem Fernsehbildschirm zu. Er würde ihnen zeigen, wozu er in der Lage war.
    Diesen dreien. Er knirschte mit den Zähnen, als er Eve, Peabody und Nadine zusammen auf dem Bildschirm sah. Er würde sie bestrafen. Manchmal musste man von seinem ursprünglichen Plan ein wenig abweichen, mehr nicht. Er müsste sie bestrafen. Man wurde bestraft, wenn man ungezogen war. Doch man wurde auch bestraft, wenn man sich an alle Regeln hielt.
    Die Oberhexe höbe er sich bis zum Ende auf, genau. Er starrte Eve mit einem bösen Lächeln an.
    Klugerweise hob man sich das Beste immer bis zum Ende auf.
     
    Es war eine gute Mahlzeit in guter Gesellschaft. Fast zwei Stunden spielte Mord in ihren Gedanken keine Rolle. Eve genoss den Abend und verfolgte fasziniert, wie sich Roarke mit den anderen unterhielt. Wie er nicht nur auf die Bonmots des eleganten, weltgewandten Charles, sondern auch auf die vorlauten Bemerkungen von Ian immer
die richtige Antwort fand und den Frauen schmeichelte und gar mit ihnen flirtete, ohne dabei auch nur ansatzweise schmierig oder aufdringlich zu sein.
    Mühelos. Es wirkte völlig mühelos. Gingen ihm nicht auch gleichzeitig irgendwelche anderen Dinge durch den Kopf? Die komplexen Deals, über die er im Rahmen seiner Arbeit täglich verhandelte und aus denen ein Großteil seines Lebens bestand. Wahrscheinlich hatte er den Tag mit Käufen und Verkäufen sowie mit der Koordination und Überwachung verschiedenster Projekte zugebracht. Hatte Konferenzen abgehalten, Entscheidungen gefällt, die nächsten unternehmerischen Schachzüge geplant.
    Trotzdem saß er jetzt einfach bei Kaffee und Nachtisch mit den anderen zusammen und erzählte so amüsant von einer Kneipenschlägerei in seiner Jugend, dass McNab vor Lachen brüllte, bevor er sich mit Charles über irgendwelche großen Kunstwerke unterhielt.
    Auf dem Weg nach Hause

Weitere Kostenlose Bücher