Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)
man sonst darüber wissen? Und vor allem kannst du an seinem Zustand auch nichts ändern, wenn du einen Blick drauf wirfst.«
Er bedachte sie mit einem mitleidigen Lächeln. »Meine geliebte Eve, dein fehlendes Interesse an und deine mangelhaften
Kenntnisse von diesen Dingen sind typisch weiblich.«
»Vorsicht, Kumpel.«
»Würdest du nicht gerne wissen, was sich unter der Kühlerhaube verbirgt?« Wieder klopfte er auf das Metall. »Was dich dorthin bringt, wohin du willst?«
»Nein.« Allerdings hatte er eine leichte Neugier in ihr geweckt. »Außerdem sind wir spät dran. Lass uns also bitte endlich fahren.«
»Tja, dann wirf mir mal den Schlüssel rüber.« Als sie die Stirn in Falten legte, zog er eine Braue hoch. »Wenn du mich schon nicht damit spielen lassen willst, lass mich wenigstens mal fahren.«
Das war wahrscheinlich fair. Schließlich opferte er seinen freien Abend ihrem Job. Also gab sie ihm den Schlüssel und stieg auf der Beifahrerseite ein. »Wir wissen es zu schätzen, dass du deine Zeit opferst und uns bei den Ermittlungen behilflich bist und so.«
»Bitte, du machst mich ganz verlegen mit deiner übertriebenen Dankbarkeit.«
Er schwang sich hinter das Lenkrad, stellte den Sitz auf seine Größe ein und warf einen Blick auf das Armaturenbrett. Das Daten- und Kommunikationssystem gehörte zur mittleren Preiskategorie. Er konnte einfach nicht verstehen, weshalb die New Yorker Polizei nicht die allerbeste Ausrüstung für ihre Fahrzeuge bekam.
Als er jedoch den Motor anließ, nickte er zufrieden mit dem Kopf. »Wenigstens hat dieser Wagen mehr PS.« Dann sah er sie lächelnd an. »Tut mir leid, dass ich nicht früher kommen konnte.«
»Kein Problem. Ich hatte noch zu tun. Und Feeney saß ebenfalls noch in seiner Abteilung fest. Er und Peabody sind also auch erst vor knapp zwanzig Minuten los.«
»Dann sollten wir versuchen, die beiden einzuholen.«
Er fuhr rückwärts aus der Lücke, lenkte den Wagen langsam Richtung Ausfahrt, blickte auf die Straße.
Und trat das Gaspedal bis auf den Boden durch.
»Meine Güte, Roarke!«
Er preschte durch den dichten abendlichen Verkehr, schlängelte sich zwischen Taxis, privaten PKWs und Motorrädern hindurch und raste den Bruchteil einer Sekunde, ehe sie auf Rot sprang, über eine Ampel. »Nicht übel«, stellte er zufrieden fest.
»Wenn ich diese Karre gleich in der ersten Woche schrotte, werde ich es garantiert nicht überleben.«
»Um-hmm.« Er ging in die Vertikale und blieb so lange in der Luft, bis er um die erste Ecke gebogen war. »Könnte in den Kurven ein bisschen elastischer sein, aber fährt sich wirklich gut.«
»Falls dich die Kollegen von der Verkehrsüberwachung stoppen, zücke ich bestimmt nicht meine Dienstmarke, damit du keinen Strafzettel bekommst.«
»Auch seitwärts bewegt er sich erstaunlich ruhig«, stellte er nach einem kurzen Testmanöver fest. »Also, wo geht’s hin?«
Sie stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus, aber wenigstens erlaubte ihr die Frage, dem Navigationssystem den ersten Namen und die erste Adresse auf der Liste zu nennen. »Willst du die Wegbeschreibung vorne auf der Windschutzscheibe haben oder reicht sie dir auf dem Monitor?«
»Der Monitor genügt.«
»Über Monitor«, wies sie den Computer an und konnte ein zufriedenes Lächeln nicht ganz unterdrücken, als sofort die Straßenkarte auf dem Bildschirm erschien. »Die Audiofunktion habe ich ausgeschaltet. Sie springt nur an, wenn ich extra darum bitte. Nur bedauerlich, dass es bei Menschen nicht genauso einfach geht.«
Sie gab die Zieladresse an.
»Wie ist Celinas Hypnosesitzung gelaufen?«, fragte Roarke.
»Sie hat sich gut gehalten. Wir haben noch ein paar Details herausgefunden, aber bisher nichts, was wirklich von Bedeutung war. Mira hat eine erneute Sitzung innerhalb von vierundzwanzig Stunden kategorisch abgelehnt.«
»Es ist also ein langwieriger Prozess.«
»Ja, nur dass unser Täter deswegen nicht auch langsamer macht. Er hat es nicht auf Frauen im Allgemeinen abgesehen, sondern ausschließlich auf Frauen, die seiner Meinung nach eine gewisse Kontrolle über ihn haben.«
»Symbolisch.«
»Vielleicht habe ich genau den falschen Knopf bei ihm gedrückt, als ich mit Nadine und auf der Pressekonferenz gesprochen habe. Seither ist die Sache eskaliert.«
»Er würde auch sonst so lange weitermorden, bis du ihn erwischst.«
»Ja, aber ich werde ihn erwischen. Und zwar in absehbarer Zeit.«
Als Erstes fuhren sie zu einem gewissen
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