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Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)

Titel: Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Realität manchmal verdrehen kann.«
    Eves Interesse war geweckt. »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel könnte Celina den Täter als ungewöhnlich groß beschrieben haben, weil er mächtig ist. Ich
meine, weil er nicht nur über große körperliche Kraft verfügt - wie uns sein Vorgehen beweist -, sondern weil er erfolgreich im Beruf oder weil er sehr vermögend ist. Oder sie hat ihn als groß beschrieben, weil er tötet und weil sie das verängstigt. Der böse, große, schwarze Mann.«
    »Okay.« Eve machte sich auf die Jagd nach einem Parkplatz. »Reden Sie ruhig weiter. Ich höre Ihnen zu.«
    »Wir wissen, dass er überdurchschnittlich große Füße hat, und können deshalb davon ausgehen, dass er wahrscheinlich auch größer als die meisten anderen Männer ist. Wir wissen, dass er stark genug ist, um eine tote Frau fast fünfzig Meter weit und dann auch noch eine ziemlich steile Felswand hinunterzuschleppen. Wir haben uns also mit Hilfe nüchterner Ermittlungen und nicht mit Hilfe von Visionen ein ungefähres Bild von seinem Aussehen gemacht.«
    »Bestätigt unsere Arbeit das, was sie gesehen hat, oder bestätigen ihre Visionen unsere Arbeit?«
    »Sowohl als auch, nicht wahr?« Peabody hielt den Atem an, als Eve den Wagen in die Höhe zog, und atmete erst wieder aus, als das Gefährt nach kurzem Auf-undab-Manöver in einer viel zu engen Lücke am Rand der Straße stand. »Zivile Berater können uns bei unserer Arbeit durchaus nützlich sein, aber wir müssen entscheiden, was der beste Verwendungszweck für diese Leute ist.«
    Eve blickte in den Verkehr hinaus und wartete auf einen Augenblick, in dem sie das Fahrzeug verlassen konnte, ohne dass sie dabei an der Kühlerhaube eines anderen Wagens kleben blieb. »Sie kann sein Gesicht nicht sehen.«
    »Vielleicht hatte er ja beide Male eine Maske auf. Oder sie hat zu große Angst, um ihn sich genauer anzusehen.«
    Eve machte einen Sprung in Richtung Bürgersteig. »Sie
kann also nach Belieben Teile einer Vision einfach verdrängen?«
    »Wenn sie stark oder verängstigt genug ist. Und sie hat eine Heidenangst. Sie ist keine Polizistin«, fuhr Peabody im Laufen fort. »Sie hat sich nicht dafür entschieden, die Morde zu sehen. Wenn man Polizist wird und dann auch noch in unsere Abteilung geht, lässt man sich freiwillig darauf ein. Ich habe diesen Job gewählt, weil ich schon immer in New York leben und arbeiten wollte, weil ich schon immer Antworten auf Fragen finden wollte, die wirklich wichtig sind, und weil ich den Opfern helfen und die Gestalten bekämpfen wollte, die für das Leid anderer verantwortlich sind. Und Sie?«
    »Ich bin auf alle Fälle ebenfalls freiwillig dabei.«
    »Okay, aber Celina hat sich ihren Job nicht ausgesucht. Sie hat nicht gesagt, he, ich wäre gerne Medium, das ist sicher cool. Aber sie hat ihre angeborene Gabe auch nicht einfach verdrängt, sondern verdient sich damit auf anständige Weise ihren Lebensunterhalt.«
    »Das muss man respektieren.« Eve warf einen kurzen Blick auf den Obdachlosen, dessen schmierige Lizenz zum Betteln vor seinem fleckigen T-Shirt baumelte und der sich grinsend von ein paar Touristen fotografieren ließ.
    »Jetzt sieht sie plötzlich völlig andere Bilder als bisher«, fügte Peabody hinzu. »Ich glaube, eine ihrer größten Ängste ist, dass sich ihre Gabe dauerhaft verändert hat, dass sie in Zukunft immer irgendwelche Morde sehen wird, selbst wenn der Fall, in dem wir jetzt gerade ermitteln, abgeschlossen ist. Das muss eine ziemliche Belastung für sie sein.«
    »Sie scheint wirklich gut gekotzt zu haben, wenn Sie so voll des Mitleids sind.«
    Peabody lachte schnaubend auf. »Für die Leistung
hätte sie eine Goldmedaille verdient. Aber was ich sagen will, ist, dass sie sich wirklich alle Mühe gibt und dass sie das sehr viel kostet. Doch auch wenn sie uns am Ende vielleicht hilft, ist es an uns, den Kerl zu schnappen, und ganz sicher nicht an ihr.«
    »Da haben Sie natürlich Recht.« Eve blieb vor der Tür des Handarbeitsgeschäftes stehen. »Es ist immer problematisch, wenn die Polizei die Hilfe eines Mediums in Anspruch nimmt - selbst wenn dieses Medium dafür ausgebildet und offizieller Teil der Truppe ist. Keins von beidem trifft auf diese Sanchez zu. Trotzdem hat sie mit dem Fall zu tun, und deshalb müssen wir uns von ihr helfen lassen, müssen sie befragen und dann gucken, ob uns das in irgendeiner Weise weiterbringt. Und Sie halten ihr bitte weiterhin den Kopf, wenn sie sich übergibt.«
    Sie griff

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