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Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)

Titel: Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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einzigen, fleckigen Spiegel, vor dem ein Schrank von einem Kerl etwas für seine Oberarme tat.
    Ein anderer Hüne stemmte eine Stange von der Dicke eines Baumstamms, ohne dass er dabei eine Ablage benutzte. Wahrscheinlich wurde an einem Ort wie diesem auf Ablagen gespuckt.
    Ein dritter Mann drosch derart wütend auf einen Sandsack ein, als wäre dieser seine Exfrau, von der er jahrelang betrogen worden war.
    Alle diese Männer trugen schlabberige graue Shorts und T-Shirts mit abgerissenen Ärmeln. Es sah aus wie eine Uniform. Fehlten nur noch die Worte Schwerer Junge quer über der Brust.
    Als Eve und Peabody den Raum betraten, trat vollkommene Ruhe ein. Der dicke Bizeps hielt seine Gewichte reglos am ausgestreckten Arm, der Stangenschwenker legte seinen Baumstamm sicher ab, und der Boxer legte schwitzend seine Faust gegen den Sack.
    Durch die Stille hörte Eve lautes Klatschen aus dem Nebenraum und ein ermutigendes: »Erst die Linke, du Idiot!«
    Sie musterte die Männer und wandte sich dann an den Boxer, weil der ihr am nächsten stand. »Gibt es hier auch einen Geschäftsführer?«
    Zu ihrer Überraschung wurden die gesamten hundert Kilo dieses Typen puterrot. »Äh, nur Jim. Ihm, hm, gehört der Laden. Er, hm, er ist gerade drüben mit Beaner im Ring. Ma’am.«
    Sie lief weiter durch den Raum. Der Gewichtheber setzte sich auf und sah ihr voller Abneigung und Argwohn hinterher. »Jim duldet hier drinnen keine Frauen.«
    »Dann ist Jim anscheinend nicht bewusst, dass es verboten
ist, Menschen wegen ihres Geschlechts zu diskriminieren.«
    »Zu diskriminieren.« Er fing bellend an zu lachen, verzog dann aber verächtlich das Gesicht.
    »Er diskriminiert nicht. Er lässt nur keine Frauen rein.«
    »Das ist natürlich ein Riesenunterschied. Was für ein Gewicht stemmen Sie da gerade? Hundertzwanzig Kilo? So viel wiegen Sie doch wahrscheinlich selbst.«
    Er wischte sich den Schweiß aus dem breiten, kakaobraunen Gesicht. »Wenn ein Kerl nicht so viel stemmen kann, wie er selber wiegt, ist er ein Mädchen.«
    Eve nickte, schob ein paar Gewichte auf eine andere Stange und machte eine Bewegung mit dem Daumen, damit er sich erhob. »Das ist mein Gewicht.«
    Der Boxer trat vorsichtig näher. »Ma’am. Passen Sie auf, dass Sie sich nicht verletzen.«
    »Okay. Sichern Sie mich, Peabody.«
    »Kein Problem.«
    Eve legte die Hände um die Stange. Sie hob sie zehnmal nacheinander langsam an. Dann legte sie die Stange ab und stand fröhlich wieder auf. »Damit dürfte ich bewiesen haben, dass ich kein Mädchen bin.«
    Freundlich nickte sie dem Boxer zu, der abermals errötete, und schlenderte in Richtung des angrenzenden Raums.
    »Ich kann mein Gewicht nicht stemmen«, raunte Peabody ihr zu. »Ich nehme also an, dass ich ein Mädchen bin.«
    »Sie müssen einfach üben.«
    Neben dem Boxring blieb sie stehen und blickte auf den Hünen mit der wie geölt glänzenden rabenschwarzen Haut. Er hatte Beine wie die Stämme zweier Eichen, eine Bauchmuskulatur wie Stahl und eine todbringende
Rechte, die er jedoch vorzeitig dadurch zu erkennen gab, dass er die linke Schulter ein wenig hängen ließ.
    Sein Gegner vom Typ nordischer Gottheit war ausnehmend behände, doch als sie genauer hinsah, machte sie ihn als Droiden aus.
    Der Trainer rannte wie ein aufgescheuchtes Huhn außen um den Boxring und brüllte seinem Boxer voller Inbrunst Anweisungen und Beleidigungen zu.
    Er war vielleicht einen Meter siebzig groß, hatte die fünfzig bereits überschritten und dem Aussehen seiner Nase nach zu urteilen früher einmal selbst geboxt. Als er die Zähne bleckte, um den Kämpfer weiter anzuschreien, entdeckte Eve ein silbriges Blitzen in seinem offenen Mund.
    Sie wartete das Ende der nächsten Runde ab und sah, wie das schwarze Schwergewicht traurig die Schultern hängen ließ, während Fliegengewicht Jim weiter Beleidigungen auf ihn niederprasseln ließ.
    »Ich störe nur ungern«, meinte Eve.
    Jims Kopf peitschte herum. »Ich will keine Frauen hier in meinem Laden haben.« Er warf mit einem Handtuch nach dem Boxer und rollte wie ein kleiner Panzer auf Eve und Peabody zu. »Raus.«
    Eve zückte ihre Dienstmarke. »Warum fangen wir nicht einfach noch mal von vorne an?«
    »Bullenschlampen sind noch schlimmer als normale Frauen. Das hier ist mein Laden, und ich kann mit meinem eigenen Laden machen, was ich will, ohne dass eine Bullenschlampe auftaucht und mir sagt, dass ich auch Frauen aufnehmen soll.«
    Er tänzelte wütend auf der Stelle und vor

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