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Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)

Titel: Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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lauter Zorn quollen ihm fast die Augen aus dem wild wippenden Kopf. »Eher mache ich den Laden dicht, als dass ich irgendwelche Weiber hier herumstolzieren lasse, die von
mir wissen wollen, wo das verdammte Zitronenwasser ist.«
    »Ist es nicht ein echtes Glück, dass ich nicht wegen der offenen Übertretung der Anti-Diskriminierungsgesetze mit Ihnen reden will?«
    »Anti-Diskriminierungsgesetze, so ein Schwachsinn. Das hier ist noch ein richtiges Bodybuilding-Studio, nicht einer dieser Orte, an denen irgendwelche Dämchen in Flitterkostümchen in der Hoffnung ihre Hintern schwenken, dass irgendein toller Kerl sie dabei sieht.«
    »Das habe ich bereits bemerkt. Ich bin Lieutenant Dallas und das ist Detective Peabody. Wir sind von der Mordkommission.«
    »Tja, ich habe niemanden umgebracht. Zumindest nicht in letzter Zeit.«
    »Das beruhigt mich, Jim. Haben Sie auch ein Büro?«
    »Warum?«
    »Ich würde mich gern dort mit Ihnen unterhalten, damit ich Sie nicht extra in Handschellen auf die Wache zerren muss. Ich habe kein Interesse daran, Ihren Laden dichtzumachen. Es ist mir scheißegal, ob Sie hier keine Frauen haben wollen oder ob Sie sie gleich dutzendweise ködern, damit sie nackt unter den Duschen tanzen. Vorausgesetzt, Sie haben Duschen, wovon dem Geruch nach nicht auszugehen ist.«
    »Ich habe Duschen. Und ich habe ein Büro. Das hier ist mein Laden und ich führe ihn so, wie ich ihn führen will.«
    »Meinetwegen. Wo wollen Sie mit mir reden? In Ihrem Büro oder in meinem, Jim?«
    »Verdammte Weiber. Du.« Er wies mit einem ausgestreckten Finger auf den Boxer, der immer noch gesenkten Hauptes am Rand des Ringes stand. »Du springst noch eine Stunde Seil, damit du endlich mal kapierst, was
du mit deinen Klumpfüßen beim Boxen machen sollst. Ich führe währenddessen ein Gespräch.«
    Damit marschierte er davon.
    »Seiner Meinung nach war es bestimmt ein schwarzer Tag, als man uns das Wahlrecht zugestanden hat«, stellte Peabody in seinem Rücken fest. »Ich wette, er hat dieses Datum schwarz in seinem ewigen Kalender angekreuzt.«
    Über eine rostige Eisentreppe gelangten sie in die obere Etage, in der ihnen der Gestank von Schweiß, von Moder und von Männerfürzen den Weg in Richtung Duschen wies. Und ihnen die Tränen in die Augen trieb.
    Selbst Eve, die sich für durchaus hartgesotten hielt, stimmte mit Peabodys geflüstertem »Entsetzlich« überein.
    Jim bog in einen Raum, der einzig wegen des unter Boxhandschuhen, Mundschutzen, Papieren und benutzten Handtüchern begrabenen Schreibtischs als Büro zu erkennen war. Die Wände waren mit Fotos von ihm selbst in jungen Jahren in Boxer-Outfit dekoriert. Auf einem der Bilder hielt er einen Titelgürtel in die Luft. Aufgrund des zugeschwollenen rechten Auges, der blutigen Nase und des bläulich schwarzen Torsos ging sie davon aus, dass es kein leichter Sieg gewesen war.
    »In welchem Jahr haben Sie den Titel geholt?«, fragte sie.
    »Fünfundvierzig. In der zwölften Runde habe ich Hardy k.o. geschlagen. Er ist erst nach drei Tagen aus dem Koma erwacht.«
    »Dann sind Sie sicher stolz auf sich. Wir ermitteln wegen der Vergewaltigung und Verstümmelung von zwei Frauen.«
    »Davon weiß ich nichts.« Er warf einen Haufen Schmutzwäsche von einem Stuhl und nahm lässig darauf
Platz. »Ich bin zweimal geschieden, und nach der zweiten Scheidung habe ich die Sache mit den Frauen aufgegeben.«
    »Das klingt durchaus vernünftig. Wir glauben, dass der Killer hier in dieser Gegend lebt, arbeitet oder sie zumindest regelmäßig besucht.«
    »Typisch Frau, dass Sie sich nicht entscheiden können.«
    »Es überrascht mich nicht, dass Sie zweimal geschieden sind. Schließlich sind Sie nicht gerade ein Charmeur. Aber wir haben zwei tote Frauen. Sie wurden verprügelt, vergewaltigt, erwürgt und anschließend verstümmelt, nur, weil sie Frauen waren.«
    Endlich verschwand das kesse Grinsen aus seinem Gesicht. »Deshalb gucke ich nur den Sportkanal. Glauben Sie etwa allen Ernstes, ich laufe durch die Gegend, schlage und missbrauche irgendwelche Frauen und bringe sie anschließend um? Vielleicht rufe ich besser meinen Anwalt an.«
    »Das steht Ihnen natürlich frei. Sie sind nicht verdächtig, etwas mit den Taten zu tun zu haben, aber wir gehen davon aus, dass der Mann, der diese beiden und vielleicht noch andere Frauen auf dem Gewissen hat, sehr auf seinen Körper achtet. Er ist ungewöhnlich groß und ungewöhnlich stark. Solche Typen verkehren hier in Ihrem

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