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Tanz mit mir - Roman

Tanz mit mir - Roman

Titel: Tanz mit mir - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon Sina Hoffmann
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Augen ein letztes wütendes Flackern zu erkennen.
    »Du meine Güte!« Ohne zu überlegen, sprang Katie auf und legte ihre Hände um sein Gesicht. Seine Haut war noch kalt von der kühlen Luft draußen, fühlte sich aber dennoch ganz weich an. »Ross! Was ist passiert?«
    Schmerzvoll verzog er das Gesicht. »Nichts.«
    Katies Beschützerinstinkt wurde geweckt. »Mach dich nicht lächerlich! Was ist passiert? Hattest du einen Unfall?«
    »So ähnlich. Ich habe Greg geschlagen. Aber da er ins Fitnessstudio geht und Tae Bo macht, hatte er eindeutig den besseren Schlag.«
    Katie starrte ihn ungläubig an. Ross hatte jemanden geschlagen? Das war so untypisch für ihn, dass es ihr fast schon surreal vorkam. Ross würde nicht einmal Muscheln kochen, weil er es grausam fand, sie lebend ins kochende Wasser zu werfen.
    »Warum?«, entfuhr es ihr.
    Ross schnitt eine Grimasse und befreite sich aus ihren Händen, damit er einen Waschlappen mit kaltem Wasser tränken konnte. »Er … hat einige Dinge gesagt, woraufhin ich die Beherrschung verloren habe.«
    »Was hat er gesagt?« Katie wandte sich wieder Jack zu, da sie Angst hatte, er könnte ausrutschen, wenn sie gerade nicht hinsah. Doch er spielte vergnügt mit seinen Plastikfischen. Damit nichts passierte, hob sie ihn aus der Badewanne und wickelte ihn in ein Handtuch ein, wobei er zu weinen anfing. »Was hat er denn gesagt, dass du ihn schlagen musstest?«,
fragte sie, während sie Jack abtrocknete und versuchte, ihn so gut wie möglich abzulenken.
    »Er hat sich … ziemlich abfällig über Jo geäußert. Und er hat über dich und mich einige unschöne Andeutungen gemacht. Ich weiß nicht … Ich konnte einfach nicht zusehen, wie er so selbstgefällig und blasiert dastand und Jo und uns beleidigte. Autsch!« Ross tastete seine Lippe ab. »Als Held tauge ich wohl nichts, aber wenigstens habe ich mich anschließend besser gefühlt.«
    Katie hielt inne. »Die Kinder haben dich dabei aber nicht gesehen, oder?«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Jo war mit ihnen in der Küche. Nicht einmal sie hat irgendetwas mitbekommen. Es war eine Sache nur zwischen ihm und mir.« Er schnaubte. »Hört sich an wie ein richtiger Western, nicht wahr?«
    »Du hast ihn … aus Gründen der Ehre geschlagen?«
    Ross drehte sich zu ihr um. Obwohl er einen Waschlappen auf den Wangenknochen presste, sah er irgendwie verändert aus. Weniger weich, dafür umso konzentrierter. In seinen Augen war immer noch die Wut zu erkennen, die ihn härter und nicht so belustigt und zart wie sonst erscheinen ließ. »Zum Teil. Teilweise aber auch, weil ich auf irgendetwas einschlagen wollte, wenn ich ehrlich bin. Greg hat sich wie ein richtiger Mistkerl verhalten und kam mir einfach in die Quere. Ich komme mir deswegen jetzt auch ein wenig albern vor, okay? Ich mag es gar nicht, Leute zu schlagen. Das werde ich sicher auch nicht wieder tun. Aber Greg …« Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippe und zuckte zusammen. »Ich weiß, du magst diesen Typen, aber wenn du dabei gewesen wärest und gehört hättest, was er über Jo und uns gesagt hat, dann …«
    »Ich mag den Typen gar nicht«, unterbrach ihn Katie. »Ich habe heute Morgen mit ihm gesprochen. Er ist ein totaler Vollidiot.«

    Ross hob erstaunt die Augenbraue, schwieg jedoch. »Ich habe mich ziemlich in ihm geirrt«, fuhr Katie fort. »Ich dachte, er sei anders, aber ich gehe jede Wette ein, dass er eine neue Frau an seiner Seite hat und sich jetzt so vorkommt, als sei er der Größte. Jo ist ohne ihn eindeutig besser dran, wenn er nicht merkt, wie viel Glück er mit ihr hatte.«
    Während sie sprach, schnürte es ihr beinahe den Hals zu. Wenn sie Ross nicht zu schätzen wusste, hatte dies dann ebenso zu bedeuten, dass er es besser hätte ohne sie?
    Ich bin nicht so schlecht wie Greg, dachte sie wild entschlossen. Ich kann es immer noch schaffen, dass diese Ehe hält.
    »Genau das habe ich auch Jo gesagt«, erklärte Ross und unterbrach ihre Grübelei. »Sie hat jemanden verdient, der zu schätzen weiß, was er an ihr hat.«
    »Ja«, antwortete Katie, »das stimmt.«
    »Puder!«, rief Jack. »Daddy, Puder!«
    Aus welchen Gründen auch immer liebte Jack Babypuder. Wenn man ihn ließe, würde er das Badezimmer am liebsten in eine Schneelandschaft verwandeln.
    Katie griff nach dem Babypuder, doch schon fing Jack an zu weinen. »Nein. Daddy , Puder!«
    Normalerweise hätte Katie widersprochen, doch heute Abend hatte sie keine Kraft mehr. Sie reichte daher

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