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Tanz mit mir - Roman

Tanz mit mir - Roman

Titel: Tanz mit mir - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon Sina Hoffmann
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Tischdekoration, ebenso blaue Strumpfbänder für die Brautjungfern und die Spruchbänder …«
    »Das sieht alles ziemlich kompliziert aus«, befand Bridget verunsichert.
    »Ist es aber gar nicht. Es dauert einen Augenblick, bis man heraushat, wie alles funktioniert, und dann geht schon alles seinen Weg. Manche Leute verdienen mit dem Schrott, den sie hier verkaufen, ein Vermögen! Du brauchst nur eine Digitalkamera und ein paar knallige, einfallsreiche Beschreibungen.«
    Bridget kam plötzlich eine Idee, wie sie ein paar der Ausgaben, die von Woche zu Woche zu steigen schienen, wieder hereinholen könnte.
    »Würdest du … würdest du mir zeigen, wie du dort etwas kaufen kannst? Oder auch verkaufen?«
    Lauren betrachtete sie mit einem nachsichtigen Lächeln. »Aha! Da kommen deine schottischen Gene zum Vorschein! Bist du etwa auf Schnäppchenjagd, Mum?«
    »Ach, weißt du …« Bridget versuchte, ihr Interesse zu verbergen. Sie wollte keinesfalls, dass Lauren den Eindruck
bekam, sie könnten sich die Hochzeit nicht leisten. Lauren nahm sich solche Dinge sehr zu Herzen, und es würde ihr die Freude vollkommen verderben. Außerdem war das Haus von oben bis unten mit platzraubendem Krempel vollgestopft. Es könnte wirklich nicht schaden, einmal kräftig auszumisten.
    »Sei aber vorsichtig – manche Leute werden davon geradezu abhängig, weißt du? Das liest man doch immer wieder in der Zeitung …« Noch während sie sprach, tippte Lauren schon »Disney Gastgeschenke Hochzeit« in das Suchfeld ein. »Aber ich glaube, bei dir braucht man sich keine Sorgen zu machen, oder? Du gehst so vernünftig mit deinem Geld um – du bist die einzige Frau, die ich kenne, die nur eine Kreditkarte besitzt und immer pünktlich ihre Rechnungen bezahlt.«
    »Na, du Besserwisser, du würdest staunen, wenn du wüsstest, wie viel die Grundschullehrer heutzutage über Computer wissen müssen. Für meine geistig-seelische Verfassung ist es wichtig, dass ich den Kindern immer einen Schritt voraus bin«, erklärte Bridget. »Scroll mal bitte hoch und lass mich sehen.« Sie quetschte sich auf das schmale Stück Sitzfläche am Bettende, um einen Blick auf den Bildschirm werfen zu können.
    Lauren zögerte kurz, da sie das plötzliche Interesse ihrer Mutter an Einkäufen im für sie sonst so furchteinflößenden Internet etwas stutzig machte. Dann beschloss sie jedoch, dass ihre Mutter wahrscheinlich so eine »Mutter-Tochter«-Sache daraus machen wollte – ohne die Gefahr, dass sich Irene einmischen würde.
    Die Hochzeitsmagazine hoben hervor, wie wichtig es für Mutter und Tochter war, Zeit miteinander zu verbringen. Bridget war es wichtig, so viel Zeit wie möglich ohne Irene mit Lauren zu verbringen.
    Außerdem sah alles danach aus, als würde Chris heute nicht mehr erscheinen. Lauren hatte ihm vier SMS geschickt, das musste reichen.

    Er wusste ganz genau, dass er jetzt eigentlich hätte hier sein sollen. Sie wollte ihm aber nicht das Gefühl geben, ihm hinterherzurennen. Lauren nahm jedoch an, dass Kian ihm gerade recht erfolgreich eine Gehirnwäsche verpasste und ihm die Nachteile vor Augen führte, unter ihrer Fuchtel zu stehen. Sie beschloss, dem Ganzen nicht auch noch mit Keifereien am Telefon Munition zu liefern. Das würde warten müssen.
    »Also gut«, nickte sie und ließ ihre Fingergelenke knacken. Sie ließ den Blick über die Kistenstapel wandern, die entlang der Wand aufgetürmt waren. »Wie wäre es … wenn wir diese Satinpumps verkaufen, die ich letzte Woche gekauft habe, die aber leider ein wenig zu klein sind?«
    Kurze Zeit später hatten Lauren und Bridget die Schuhe, einen »Reserveschleier« sowie – nur um zu demonstrieren, dass man alles, aber auch wirklich alles verkaufen konnte – eine gehäkelte Klorolle in Brautform, die Laurens Tante Carol ihr geschickt hatte, eingestellt. Es war um vieles einfacher, als Bridget gedacht hätte. Was man nicht alles für eine Hochzeit kaufen konnte! Die Auswahl war gigantisch. Sie klatschten einander gerade begeistert ab, um den erfolgreichen Kauf von »einhundert gläsernen Aschenputtelpantoffeln als Gastgeschenk« von einem privaten Verkäufer aus Toronto zu feiern, als eine aufgeregte Stimme von unten erklang, begleitet von einem beißenden, verbrannten Geruch.
    »Bridget, Bridget!«, schrie Frank in Panik. »Was ist denn mit dem Essen? Irgendetwas brennt gerade an!«
    »Und das«, seufzte Bridget, »ist der Wow-Faktor des Ehelebens – das wird einem in den Brautläden

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