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Tanz mit mir - Roman

Tanz mit mir - Roman

Titel: Tanz mit mir - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon Sina Hoffmann
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Tasche, die nun zusah, wie ihre Eltern auf die Tanzfläche gingen. Sofort bewegten sie sich mit kleinen Schritten und strahlten einander an, während sie einen Augenblick lang am Rande der Tanzfläche blieben, bevor sie in den wogenden Kreisel aus Sakkos und rosafarbenen Pailletten aufgenommen wurden und darin verschwanden.
    »Wow«, rief Lauren begeistert. »Die Kleider sind ja toll!
Das also meinte Angelica mit den schicken Kleidern, um in die richtige Stimmung zu kommen! Ich muss zugeben«, fuhr sie fort und glättete ihren Rock, »man bekommt in der Tat das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein.«
    »Röcke stehen dir ausgesprochen gut«, sagte Katie in dem Bemühen, nett zu sein. »Schau nur, wie schmal deine Taille darin aussieht!«
    »Ach, ich erinnere mich an die Zeiten, als ich noch eine Taille hatte«, seufzte Jo dramatisch. »Behalte sie gut in Erinnerung, Lauren. Du wirst sie nicht ewig behalten.«
    »Katie?« Ross hielt ihr die Hand entgegen. »Wollen wir?«
    Katie spürte, wie sich ihre Nerven anspannten. »Können wir nicht zuerst etwas trinken? Oder uns wenigstens einen Tisch besorgen?«
    »Ich werde mal zur Bar gehen«, erklärte Chris. »Lauren, kannst du uns einen Tisch frei halten?«
    »Dort drüben ist einer, dort! Katie, gib mir doch deine Tasche!« Mit drei Handtaschen unter dem Arm machte sich Lauren auf den Weg zu dem letzten freien Tisch in der hinteren Reihe.
    Katie wandte sich Ross zu. »Können wir nicht noch ein Weilchen abwarten?«
    »Komm schon«, ermunterte er sie. »Sei mutig!«
    »Aber ich weiß doch nicht einmal, um welchen Tanz es sich handelt! Für dich mag das ja okay sein – immerhin weißt du, was du tust.«
    Ross grinste, und Katie ärgerte sich über etwas, worüber sie sich eigentlich freuen sollte: Ross übernahm die Initiative. »Aber das ist doch vollkommen egal!«, beruhigte er sie. »Der Takt hat vier Schläge. Wir könnten zum Beispiel diesen Hochzeitstanz tanzen – für mehr wäre ohnehin kaum Platz vorhanden.«
    Nur widerwillig ließ sie sich von ihm auf die Tanzfläche ziehen, wo sie einen Augenblick lang innehielten, um bis vier
zu zählen. Ross machte dann einen Schritt nach vorn, und sie begannen mit den Grundschritten des Social Foxtrotts, mit denen sie sich im Zickzack durch den Raum tanzten. Zu Katies großer Überraschung stellte sie fest, dass Ross recht behielt. Einerseits passte der Tanz zum Rhythmus, andererseits gab es auf der Tanzfläche kaum Platz für Helden.
    »Uuups! Sorry! Sorry!«, murmelte Ross, als sie mit einem Pärchen zusammenstießen, das eine auffällige Schrittfolge aufs Parkett legte.
    »Bewegen wir uns in die richtige Richtung? Was hat denn Angelica noch einmal über die Tanzrichtung gesagt?«, fragte Katie panisch. »Sollten wir uns im Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn drehen?«
    »Gegen den Uhrzeigersinn. Und verirren Sie sich bitte nicht in die Überholspur im äußeren Bereich«, ermahnte sie Angelica, die mit einem Mal neben ihnen tanzte und sie zusammenschrecken ließ. »Sie könnten dort zu Tode getrampelt werden! Hallo!«
    »Hallo!«, stammelte Katie. Wie kam es bloß, dass Angelica immer genau in den Momenten plötzlich auftauchte, in denen man sie am wenigsten in der Nähe haben wollte?
    »Wie schön, Sie hier zu sehen! Katie, Sie müssen unbedingt mit Victor tanzen«, rief sie und sah lächelnd zu ihrem riesengroßen Tanzpartner hinauf, dessen weißes Hemd sich an den breiten Schultern ein wenig spannte. »Seine Führung ist wunderbar !«
    »Angelica macht es einem aber auch sehr leicht«, erklärte Victor und ließ ganz beiläufig Angelica rückwärts eine Beugung vollführen, bei der sich ihr langer Hals anmutig und wie in Zeitlupe nach hinten neigte. Er klang osteuropäisch und sah aus wie Rudolph Valentino. Bis dato hatte Katie keine Ahnung gehabt, dass solche Exoten in Longhampton lebten. »Man muss schon Schlange stehen, wenn man mit ihr tanzen möchte!«

    In Victors männlichen Armen sah Angelica noch graziler aus. Sie trug einen roten Satinrock, dazu ein schulterfreies, schwarzes Oberteil, und ihr rabenschwarzes Haar glänzte, als sei es gerade frisch poliert worden. »Ganz schlechte Manieren übrigens«, fügte sie hinzu, richtete sich wieder auf und deutete mit einem Kopfnicken auf ein Pärchen, das in sie hineingelaufen war. »Am Tanzabend sollte man sich nicht stur an die im Tanzunterricht gelernten Schritte halten.«
    Victor brachte sie wieder in die richtige Schrittfolge und drehte sie, sodass sie

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