Tanz um Mitternacht
Vergangenheit zurück, die Erinnerung an die Nacht, wo sie ihn an der Seite seiner Geliebten gesehen hatte, das Phantasiebild von Hannah Reese, die er in den Armen hielt und so intim liebkoste wie zuvor seine Frau. Und sie dachte an die schmerzlichen Tage nach der Trennung, das unerträgliche Leid ihres Verlustes, seines Betrugs, das Tal der Tränen. Entschlossen riss sie sich los. »Nein...«, wisperte sie. »Nicht, Rand, ich flehe dich an...«
»Warum nicht, Caitie?« Mit sanften Fingern berührte er ihre Wange. »Wir sind verheiratet. Also ist es mein gutes Recht, dich zu küssen.«
»Jetzt nicht mehr«, entgegnete sie und trat zurück.
»Sag mir, dass ich dir nichts bedeute. Sag mir, du könntest mich anschauen und küssen und nichts von den Gefühlen empfinden, die wir einmal geteilt haben. Sag es, und ich werde dich nie wieder belästigen.«
Diese Worte wollte sie aussprechen und ihm wehtun - so wie er sie verletzt hatte. Aber die Lüge kam ihr nicht über die Lippen. Stattdessen wandte sie sich ab und rannte zum Lagerfeuer, von Rands glühendem Blick verfolgt, von seiner tiefen Reue begleitet.
Ungeduldig wartete Phillip Rutherford hinter einem Felsblock am Rand der Lichtung, wo sie das Lager aufgeschlagen hatten. Es war spät geworden, und die meisten anderen schliefen bereits. Durch graue Wolken schimmerte schwaches Mondlicht und spiegelte sich im fernen Meer. »Bwana Phillip? Sind Sie da?« Erschrocken unterdrückte Maruba einen Schrei, als er ihren Arm umklammerte und sie zwischen die Büsche zerrte.
»Ich warte nicht gern, Maruba.«
Schmollend schob sie ihre Unterlippe vor und betrachtete ihn mit halb geschlossenen Augen. »Tut mir Leid. Ich wusste nicht, wie spät es ist.«
»Wirklich nicht? Weil du alle Hände voll zu tun hattest, um Seine Gnaden zu erfreuen, den verdammten Duke of Beldon? Vorhin konnte ich euch beide beobachten...« Sein Gesicht verzog sich zu einer wütenden Grimasse. »Was du ihm angeboten hast, war deutlich zu erkennen.« Brutal drehte er ihr den Arm auf den Rücken und sie stöhnte leise. »Wolltest du herausfinden, ob der Bastard so kräftig gebaut ist, wie er aussieht? Ob er dir mehr bieten würde als ich?« Er schwang sie herum, warf sie über einen flachen Felsen, so dass sie auf dem Bauch lag, und streifte ihren Sarong nach oben. »Warten wir’s ab!«
Er stand hinter ihr, neigte sich hinab, schob seine eine Hand unter sie und streichelte ihre Brustwarzen, dann glitt seine Hand zwischen ihre Schenkel. Allzu lange hielt er sich nicht mit dem Vorspiel auf. Er hatte es satt, ihre Gefühle zu berücksichtigen und den Eindruck zu erwecken, sie wäre keine Hure. Unsanft presste er ihre Beine auseinander und öffnete seine Hose. Nach ein paar flüchtigen Liebkosungen spürte er, wie sich ihr Fleisch erwärmte und endlich etwas feuchter wurde. Während er kraftvoll in sie eindrang, zuckte sie gequält zusammen, was ihn kein bisschen störte.
Ächzend umfasste er Marubas Hüften, bewegte sich immer schneller, genoss das klatschende Geräusch seines nackten Fleisches, das gegen ihres prallte. Aus allen Poren brach ihm heißer Schweiß. Lange dauerte es nicht, bis er seinen Höhepunkt erreichte. Alle Muskeln angespannt, überließ er sich zufrieden dem wohligen Schauer, der seinen ganzen
Körper erschütterte. Danach verharrte er eine Weile in regloser Haltung. Die milde tropische Nachtluft kühlte seine erhitzte Haut. Sobald die lustvollen Gefühle verebbten, zog er sich zurück und erlaubte Maruba, aufzustehen und ihren Sarong zu glätten. Sie starrte den Felsen an und suchte vergeblich das Geld, das der Baron normalerweise für sie bereitlegte. Unsicher wandte sie sich zu ihm.
»Heute hast du dir nichts verdient, kleine Hure. Ich bin dir sehr böse.« Mit harten Fingern packte er ihr Kinn. »Halt dich von Beldon und St. Anthony fern! Solange ich dir keine anderen Anweisungen gebe, gehört dein Körper nur mir.«
Die schwarzen Augen voller Angst, versuchte sie seine Hand abzuschütteln.
»Hast du mich verstanden, Maruba?«
Eifrig nickte sie. »Ja, Bwana.« Da ließ er sie los. Unauffällig schlich sie ins Lager zurück, wo sie sich schutzsuchend neben die anderen Frauen legte.
Phillip wartete noch eine Weile, ehe er zu seiner Wolldecke ging und sich darauf ausstreckte. Unter seinem Rücken spürte er einen Stein, den er ärgerlich entfernte. Wenigstens gibt’s hier keine Moskitos, dachte er.
Am Strand war das Leben erträglich gewesen. Aber der verdammte Dschungel, die
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