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Tanz um Mitternacht

Titel: Tanz um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Britischen Museum die berühmte Halskette der Kleopatra präsentiert hatte.
    Wie Ephram einem Zeitungsartikel entnommen hatte, war Beldon auf Santo Amaro beinahe an einer Schussverletzung gestorben. Während der Schiffsreise von Dakar nach London hatte er sich erholt. Aber bei der letzten Begegnung mit seinem Anwalt war er immer noch blass und ziemlich schwach gewesen.
    Jetzt schien er sich viel besser zu fühlen. Das stellte Eph-ram sofort fest, als er das Arbeitszimmer betrat und den Duke vor dem Schreibtisch stehen sah, einen Arm um die Taille seiner zauberhaften Gemahlin geschlungen. Er wirkte stark und gesund wie eh und je. Und die Lady mit dem feurigen Haar und den großen smaragdgrünen Augen war eine unvergleichliche Schönheit. Mochte sie auch klein und zierlich sein - sie strahlte eine Charakterstärke aus, die einem unmöglich entgehen konnte.
    Bevor die beiden dem Besucher entgegengingen, schenkte sie ihrem Mann ein zärtliches Lächeln. Da sah Ephram die Gerüchte bestätigt - der Duke und die Duchess liebten einander heiß und innig.
    »Freut mich, Sie wieder zu sehen, Ephram, alter Freund!« Beldon schlug ihm so herzhaft auf die Schulter, dass die Brille verrutschte, und der Anwalt rückte sie hastig zurecht.
    »Und mich freut’s, Sie wohlbehalten anzutreffen, Euer Gnaden«, beteuerte er.
    Rand stellte ihn seiner Frau vor, die ihn liebenswürdig begrüßte. »Endlich lernen wir uns kennen. Mein Mann spricht sehr oft von Ihnen.«
    Eine Zeit lang machten sie belanglose Konversation. Aber Ephram las wachsende Ungeduld in den dunklen Augen des Dukes. Offensichtlich hatte er sich zwar in der Ehe geändert, und das war gut so. Nur die Tugend der Geduld fehlte ihm immer noch. »In Ihrem Brief haben Sie eine Information erwähnt, die meinen verstorbenen Vetter betrifft, Ephram.«
    »Ja, und ich fuhr so schnell wie möglich hierher, um Ihnen Bescheid zu geben.« Sie setzten sich vor den Kamin, und Ephram öffnete seine flache Ledertasche, um die Papiere hervorzuholen, die er neulich aus Amerika erhalten hatte. »Wie Sie sich sicher entsinnen, haben wir erfahren, die Sea Nymph würde als Postschiff entlang der amerikanischen Küste verkehren - das Letzte, was wir von ihr hörten«, beAnn er und legte den Bericht in die Hände des Dukes. »Die Eigentümer, Dillon Sinclair und Richard Morris, waren verschwunden.«
    »Sprechen Sie weiter«, bat Rand und blickte kurz von seiner Lektüre auf.
    »Dieser Information zufolge wurden beide Männer vor etwa zwei Monaten festgenommen, bei der Dinnerparty eines prominenten Bankiers in New York, wo sie ihre fragwürdigen Investments unter die Leute gebracht hatten. Auch diesmal ging es um eine angeblich sehr profitable Koprafracht, von der Sea Nymph in den West Indies an Bord genommen.«
    Während sich der Duke wieder über die Papiere beugte, sah Ephram die zarten Finger der Duchess in der großen Hand ihres Mannes liegen. »Wo sind die zwei Männer jetzt?«
    »In einem ziemlich unkomfortablen amerikanischen Gefängnis. Dort warten sie auf ihre Gerichtsverhandlung. Dabei dürfte es nur mehr um Formalitäten gehen. Beide haben bereits ein Geständnis abgelegt und den Namen ihres Komplizen in England genannt - Phillip Rutherford, Baron Talmadge. Laut Sinclair und Morris war es Talmadge, der ihnen den groß angelegten Betrug vorschlug.«
    »Also ist alles vorbei«, meinte Rand sichtlich erleichtert und zog die Hand seiner Gemahlin an die Lippen.
    »Talmadge bekam genau das, was er verdient hatte«, betonte sie. »Zu schade, dass es nicht schon früher geschah...«
    Statt zu antworten, nickte er nur und lächelte sie selbstvergessen an. Als ihm sein Verhalten bewusst wurde, räusperte er sich, stand auf und half seiner Frau, sich ebenfalls zu erheben. »Ich weiß Ihren Besuch zu schätzen, Ephram. Im ersten Stock ist ein Zimmer für Sie hergerichtet. Wenn Sie wollen, dinieren Sie heute Abend mit uns und reisen morgen früh ab.«
    »Besten Dank, Euer Gnaden«, erwiderte der Anwalt und verneigte sich.
    Die Duchess ergriff seine Hand. »Sir, es war sehr freundlich von Ihnen, uns die Neuigkeit unverzüglich mitzuteilen und uns zu beruhigen. Obwohl der Baron tot ist, musste mein Mann immer an den Schwindel denken, der seinen Vetter in den Tod getrieben hatte und den er nicht beweisen konnte. Jetzt herrscht endlich Klarheit.«
    Zweifellos war ihm sein Liebesglück schon die ganze Zeit viel wichtiger als seine Rache, dachte Ephram. Kein Wunder ... Nun blickte der Duke einer

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