Tanz um Mitternacht
war seine Geduld auf eine harte Probe gestellt worden. Stöhnend erstarrte er und versuchte sich von Cait zu trennen, um sie zu schützen. Aber da zuckte ihr enger heißer Schoß und zog sich verlockend zusammen, während sie guttural stöhnend ihre Erfüllung genoss. Als er diese Vibrationen wahrnahm, überwältigten ihn wilde, süße erotische Emotionen, und er drang erneut begierig in sie ein. Sein Höhepunkt schien ihn in einer Spirale emporzutragen, immer höher hinauf, bis er glaubte, die Ekstase würde niemals enden.
Heiliger Himmel - so etwas hatte er noch nie erlebt. Auch Cait musste es spüren. Als das gemeinsame Glück schließlich verebbte, schluchzte sie. Er streckte sich neben ihr aus und nahm sie in die Arme. »Beruhige dich, Liebes, alles ist gut.« Ihr Kinn presste sich an seine Brust, ihre Tränen rannen über seine Haut, und er hoffte inständig, er hätte sie nicht zu schmerzlich verletzt.
Nach einer Weile schaute sie ihn an und wischte ihre nass geweinten Wangen ab. »Auf den Bildern war nichts davon zu sehen. Und in den Büchern stand es auch nicht.«
»Was stand nicht in den Büchern?«, fragte er und strich ihr das zerzauste, flammend rote Haar aus dem Gesicht.
»Wie man sich dabei fühlt - wie wundervoll es ist.«
Von einer Zärtlichkeit beseelt, wie er sie nie zuvor empfunden hatte, drückte er sie noch fester an sich. So klein und zart war sie - und trotzdem eine Frau, deren Leidenschaft nichts zu wünschen übrig ließ. »Ich habe dir wehgetan, obwohl ich dich ganz sanft und behutsam lieben wollte...«
»Du warst phantastisch...«
Nun wuchs diese seltsame, fast beängstigende Zärtlichkeit. »Nur beim ersten Mal tut’s weh.«
»Das weiß ich.«
Lächelnd hob er die Brauen. »Du weißt sehr viel, Miss Caitlin Harmon. Und bevor du nach London zurückkehrst, wirst du noch eine ganze Menge dazulernen.«
»Also war’s richtig, dich zu erwählen. Aber daran habe ich nie gezweifelt.«
Rand lachte leise. »Eigentlich dachte ich, es wäre meine Entscheidung gewesen, dich zu erobern.«
»Vielleicht...« Träumerisch ließ sie ihre Finger durch das dunkle Kraushaar auf seiner Brust gleiten. »Am Anfang...«
Ein weiteres Zugeständnis gönnte sie ihm nicht. Aber es genügte, um seinen Stolz zu retten. »Wahrscheinlich spielt das gar keine Rolle. Nur eins zählt - was du alles lernen wirst.«
»Heute Nacht?«, fragte sie erstaunt.
»Allerdings, mein Liebes. Heute Nacht.« Er runzelte die Stirn. »Es sei denn, du fühlst dich zu schwach...«
»Probieren wir’s doch aus«, schlug sie lächelnd vor.
Neues Verlangen stieg in ihm auf. Schon bei der ersten Begegnung hatte er das Feuer geahnt, das in ihr schwelte. Und jetzt erkannte er triumphierend, dass er sich nicht getäuscht hatte. Während er sie küsste, legte er sich wieder auf ihren Körper, schob mit einem Knie ihre Schenkel auseinander und verschmolz erneut mit ihr.
So viel wollte er ihr beibringen, so viele Freuden konnte er ihr zeigen. Und da sie ein kluges Mädchen ist, wird sie die Lektionen sehr schnell lernen, dachte er amüsiert.
10
Nein, ich möchte nicht darüber nachdenken, was ich getan habe, nahm sie sich vor. Nicht jetzt, wo alles noch so neu war, voller Wunder und Geheimnisse. Cait verdrängte auch die Sorge um ihre Lügen - um die Menschen, die sich verletzt fühlen würden, wenn sie die Wahrheit herausfanden.
Mit diesem Problem wollte sie sich nach ihrer Rückkehr in die Stadt befassen. Diese wenigen kostbaren Tage gehörten ihrem ganz privaten Glück.
Nach einer leidenschaftlichen Liebesnacht erwachte Cait schließlich am späten Morgen. An manchen Stellen schmerzte ihr Körper. Aber die Freude überwog. Zufrieden seufzte sie und tastete nach dem warmen Körper ihres Liebhabers. Aber das Bett an ihrer Seite war leer. Verwirrt schaute sie sich um, bis die Tür aufschwang und Rand mit einem Tablett eintrat, in einem Morgenmantel aus burgunderroter Seide. »Ich dachte, du brauchst vielleicht eine Stär-kung«, erklärte er grienend. Für das, was ich mit dir noch vorhabe, fügten seine glutvollen braunen Augen hinzu.
Errötend erinnerte sie sich an die Intimitäten der letzten Nacht, an das Entzücken, das er ihr bereitet hatte. Dann betrachtete sie das Tablett - kaltes gebratenes Rebhuhn, eine dampfende Kanne Schokolade, süße Biskuits, Apfelspalten, ein Stück Wilton-Käse. In einer schönen schmalen Kristallvase steckte eine langstielige Rose.
Während er das Tablett auf den Tisch vor dem Kamin stellte,
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