Tanz um Mitternacht
schlüpfte Cait in ihren gelbseidenen Morgenmantel und gesellte sich zu ihm. Höflich rückte er ihr einen Stuhl zurecht, neigte sich hinab und küsste sie. Dabei klaffte sein Schlafrock auseinander und entblößte seine breite, dunkel behaarte Brust.
Mühsam ignorierte sie ihren beschleunigten Puls und richtete ihre Aufmerksamkeit auf die heiße Schokolade, die er ihr einschenkte. Er hatte Recht - sie musste sich tatsächlich dringend stärken. Vor allem, weil er nach der Mahlzeit seinen Morgenmantel auszog und Cait nackt zum Bett trug.
Den ganzen Vormittag liebten sie sich. Dann wanderten sie, mit einem Picknickkorb gerüstet, zu der Stelle am Flussufer, wo sie schon einmal gesessen hatten. Eine Zeit lang beobachteten sie die Vögel, und später liebten sie sich auf einer Decke, im Schutz tief hängender Weidenzweige.
Es war der schönste Tag in Caits Leben. Und der Abend verlief noch erfreulicher. Zunächst servierte der Lakai ein opulentes Dinner, das sie diesmal tatsächlich restlos verspeisten. Darauf hatten sie nämlich am Vorabend verzichtet, von ihrer Leidenschaft überwältigt. Nach dem Essen zogen sie sich ins Schlafzimmer zurück. Sobald sie ihre Erfüllung gefunden hatten, schlummerten sie erschöpft ein.
Stunden später erwachte Cait in Rands breitem Vierpfostenbett. Lächelnd spürte sie seinen kraftvollen Körper an ihrem Rücken. Durch das offene Fenster hörte sie das Raunen des Windes, einen fernen Eulenschrei, das Rascheln des Laubs. Am nächsten Tag würde sie mit Rand nach London zurückkehren - eine völlig veränderte Caitlin Harmon.
Zumindest glaubte sie, dass sie eine andere Frau geworden war. Am vergangenen Tag hatte sie immer wieder in einen Spiegel geschaut, um festzustellen, ob ihr Gesicht erkennen ließ, was sie empfand. Natürlich war nichts zu sehen gewesen. Es sei denn, die geröteten Wangen hätten sie verraten...
Als sie spürte, wie Rand sich hinter ihr bewegte und seine harte, drängende Männlichkeit an ihre Schenkel presste, stolperte ihr Atem. Wieder einmal dachte sie an die steinernen Reliefs von Pompeji. Keiner der gemeißelten Männergestalten war so stark gebaut wie Rand. Und wahrscheinlich musste sie ihre Meinung revidieren, die Künstler der Antike hätten jene riesigen phallischen Symbole übertrieben gestaltet.
Auf einen Ellbogen gestützt, küsste er ihre Schulter und ihren Hals. »Kannst du auch nicht schlafen?« Sie spürte an ihrer empfindsamen Haut, wie ein Lächeln seinen Mund bewegte. In seiner Stimme schwang ein Unterton mit, der sinnliche Sehnsucht verriet.
Unbewusst fuhr sie mit der Zunge über ihre Lippen. Sie spürte seine verzehrende Hitze. Bald würde er sich mit ihr vereinen, und sie konnte es kaum erwarten. »Nein...«, wisperte sie. »Vielleicht müsste ich richtig müde werden. Wenn du mir dabei hilfst...«
»Mit Vergnügen...« Er lachte leise und berührte ihre Brüste. Dann schob er seine Finger zwischen ihre Schenkel, begann sie intim zu liebkosen und bedeckte ihren Nacken mit aufreizenden kleinen Küssen. Während sie seine Entschlossenheit spürte, seine zielstrebige Erektion, wuchs ihr Verlangen. Behutsam rückte er ihre Hüften zurecht, damit sie ihn mühelos aufnehmen konnte, und drang von hinten in sie ein.
Leise stöhnte sie. Diese Position hatte sie an den Wänden vom Pompeji gesehen und nicht verstanden, wie ein Mann und eine Frau auf diese Weise Zusammenkommen konnten.
Rands Hand umschloss eine ihrer Brüste, streichelte die Knospe und erzeugte so köstliche Gefühle, dass sie alle klaren Gedanken verscheuchten. Im selben Rhythmus, wie seine Finger die Brustwarzen reizten, bewegte er sich in ihrem Schoß. Schon nach wenigen Sekunden glaubte Cait zu schweben, immer höher und höher empor, und fieberte selig der Erfüllung entgegen.
Gemeinsam erreichten sie den Gipfel der Lust, die beiden erhitzten Körper innig verbunden. Danach lag Cait in Rands Armen, und er flüsterte ihr wundervolle erotische Worte ins Ohr. Wie gut sie sich zwischen den Beinen anfühlte, wie exquisit und eng, dass er nicht genug von ihr bekommen würde... Zärtlich streichelte er ihr Haar, und sie schlummerte ein.
Vielleicht hätte sie so tief und friedlich geschlafen wie in der Nacht zuvor. Aber im Morgengrauen dachte sie bedrückt an die Rückkehr nach London, an das Ende der Idylle.
Nachdem sie sich dem attraktiven Duke so rückhaltlos hingegeben hatte, konnte sie sich jetzt ein Leben ohne ihn kaum mehr vorstellen.
Und doch - es blieb ihr nichts
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