Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tanz um Mitternacht

Titel: Tanz um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
Vom Netzwerk:
in weißen Korbsesseln saßen, fragte Nick: »Also, was hältst du von meinem Vorschlag, Rand? Willst du uns auf Ravenworth Hall besuchen? Vielleicht würde sich deine Laune bessern, wenn du ein paar Tage auf dem Land verbringst.«
    Ein Lakai nahm die Silberhauben von den Platten, um geräucherte Fische und verschiedene Wildpasteten zu servieren.
    »Wahrscheinlich hast du Recht«, meinte Rand. »Ich bin schon viel zu lange in der Stadt. Außerdem möchte ich den kleinen Nicky sehen. Inzwischen muss er ganz schön gewachsen sein.«
    »Mit jeder Minute wird er größer. Glaub mir, Rand, der Junge und Elizabeth machen mich so glücklich... Hast du noch immer nicht erwogen, endlich zu heiraten und eine Familie zu gründen?«
    »Nein. Wenn ich an all die affektierten jungen Damen denke, die den Heiratsmarkt bevölkern, dreht sich mein Magen um.«
    Nick lachte leise und spülte einen Bissen Räucherlachs mit einem Schluck Wein hinunter. »Offenbar fühlst du dich verpflichtet, eine sorgfältige Wahl zu treffen, weil das dein Vater erwarten würde. Aber auf eine aristokratische Herkunft kommt’s doch gar nicht an. Intelligenz und Charakterstärke sind viel wichtiger.«
    Prüfend schaute Rand in die Augen seines Freundes. »Sprichst du etwa von Caitlin Harmon?«
    »War nur so ein Gedanke«, erwiderte Nick und zuckte nonchalant die Achseln. »Irgendwie hatte ich das Gefühl, sie würde dir gefallen. Und seit ihrer Abreise scheinst du sie zu vermissen.«
    »Cait und ich passen nicht zusammen.« Langsam legte Rand seine Gabel auf den Teller. »Sie ist viel zu unabhängig. Daran dürfte sich auch nichts ändern. Niemals würde sie einem Ehemann gehorchen. Der arme Kerl, der sie mal heiratet, wird die Hölle auf Erden erleben.«
    »Oder täglich neue, aufregende Herausforderungen genießen...«
    »Zweifellos.« Rand lehnte sich in seinem Sessel zurück und lächelte schwach. »Dieses Temperament... Alle Erwartungen, die ich in sie setzte, hat sie erfüllt.«
    »Und sie fehlt dir.«
    »Mehr, als ich’s vor dem Abschied ahnen konnte«, gab Rand wehmütig zu.
    Dieses Geständnis überraschte den Earl. Offensichtlich bedeutete die junge Amerikanerin seinem Freund tatsächlich sehr viel, und trotzdem glaubte Rand, sie würden nicht zueinander passen. Da muss noch mehr dahinter stecken, überlegte Nick. Allem Anschein nach fürchtete sich Rand vor seinen Gefühlen für Cait. »Du magst sie. Und da du ein Duke bist, kannst du tun, was dir beliebt. Heirate sie doch!«
    Entschieden schüttelte Rand den Kopf. »Selbst wenn ich’s wollte, damit wäre sie nicht einverstanden. Sie kennt nur einen einzigen Lebensinhalt - für ihren Vater zu sorgen. Da hat ein anderer Mann keine Chance.«
    Nick schwieg, ließ den Wein in seinem Kelch kreisen und nippte daran. Vermutlich musste er seinem Freund zustimmen. Auf ihre Unabhängigkeit legte Caitlin Harmon sehr großen Wert. Niemals würde sie sich dem Willen eines Mannes unterordnen. Und solange der Vater sie brauchte, würde sie den Duke nicht einmal heiraten, wenn sie seine Gefühle erwiderte. »Komm mit mir nach Ravenworth, Rand. Erhol dich ein paar Tage auf dem Land.«
    Erstaunlicherweise nickte Rand. »Also gut«, stimmte er zu und betupfte seine Lippen mit einer Serviette. »Die frische Luft wird meine Seele vielleicht aufmuntern - was immer mich auch belastet.«
    »Ganz sicher.«
    Rand wandte sich zu einem der livrierten Lakaien, die in der Nähe auf Befehle warteten. »Schicken Sie Percy zu mir, ich muss mit ihm reden.«
    Ein paar Minuten später überquerte der Kammerdiener die Terrasse, in seiner üblichen militärischen Haltung, die nach wie vor den ehemaligen Sergeanten verriet. »Sie wünschen mich zu sprechen, Euer Gnaden?« Mittelgroß und gertenschlank, um die vierzig, das lange schwarze Haar im Nacken zusammengebunden, entsprach der selbstbewusste Percy Fox keineswegs der gängigen Vorstellung von einem englischen Dienstboten. So wie Nicks Kammerdiener Elias Moody war er eher ein Freund als ein Angestellter.
    »Lord Ravenworth hat mich auf seinen Landsitz eingeladen«, erklärte Rand mit einem kurzen Blick in Nicks Richtung. »Am besten reisen wir noch heute ab. Sonst wird sich die Laune Seiner Lordschaft zusehends verschlechtern - wie immer, wenn die Trennung von seiner Elizabeth zu lange dauert.«
    »Ja, das wäre mir am liebsten«, verkündete Nick und grinste breit. »Wenn’s auch dir recht ist...«
    »Können Sie die nötigen Vorbereitungen treffen, Percy?«, fragte

Weitere Kostenlose Bücher