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Tanz um Mitternacht

Titel: Tanz um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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selbstbewusst gab.
    Über dem Lager lag tiefe nächtliche Stille, seit die meisten Bewohner schlafen gegangen waren. Rand saß vor dem herabgebrannten Feuer. In dem Kreis aus grauen Steinen glühten immer noch ein paar Kohlen. Das leise Geschnatter eines Affen drang heran, der aus den Bergen herabgekommen war und auf einem Ast in der Nähe des Strands kauerte.
    Am frühen Abend hatten sie Rands und Percys Jagdbeute gebraten und eine köstliche Mahlzeit genossen. Das Fleisch des Rotwilds würde für mehrere Tage reichen, und die allgemeine Stimmung hatte sich erheblich gebessert - was aber nicht für Rand galt. Nach dem Essen war St. Anthony mit Cait am Strand spazieren gegangen. Die beiden verschwanden im Dunkel, und es dauerte verdammt lange, bis sie zurückkehrten. Darüber ärgerte sich Rand maßlos. Als sie endlich wieder aufgetaucht waren, hatte Cait ihn keines Blickes gewürdigt und sich sofort zurückgezogen.
    Wütend ballte er die Hände. Sollte er einfach in ihr Zelt stürmen und eine Erklärung verlangen? Er musste endlich wissen, wie nahe sich die beiden standen.
    Erst auf halbem Weg zu ihr merkte er, dass er seinen kühnen Plan tatsächlich durchführen würde. Hastig schaute er sich um. Niemand, der ihn beobachten konnte, war in der Nähe. Ohne zu zögern, riss er die Zeltklappe auf und trat in die Finsternis.
    Wie ihr leiser Schrei verriet, schlief sie noch nicht. Sie setzte sich kerzengerade auf und presste eine leichte Wolldecke an ihre Brüste. »Was bildest du dir eigentlich ein? Du kannst nicht hereinkommen!«
    »Offensichtlich doch, weil ich schon drin bin.«
    Die Decke um ihren Körper geschlungen, schwang sie die Beine über den Rand des Feldbetts und sprang auf. Hinter dem Zelt loderte das Lagerfeuer der Eingeborenen und warf genug Licht durch das Segeltuch. Anscheinend war ihr zu warm, denn sie ließ die Decke fallen. Rand betrachtete ihr langes weißes Nachthemd, das glänzende rote Haar hatte sie zu einem Zopf geflochten, der über einer Schulter hing und eine ihrer Brüste berührte. Nur zu gut erinnerte er sich an diese weichen Rundungen, und er spürte, wie sein Verlangen wuchs.
    »Was willst du?«, riss ihn Caits Stimme aus seinen erotischen Gedanken.
    »Ich möchte wissen, was zwischen dir und St. Anthony geschehen ist. Schläfst du mit ihm?«
    Seufzend musterte sie ihr schmales Feldbett. »Siehst du ihn hier liegen? Da ist kaum genug Platz für mich selber.«
    »So habe ich’s nicht gemeint.«
    »Obwohl es dich nichts angeht - nein, ich schlafe nicht mit Geoffrey. Das habe ich noch nie getan.«
    »Aber sobald ihr verheiratet seit, wird’s passieren.«
    Als sie schluckte, sah er, wie sich ihr Hals krampfhaft bewegte. »In zwei Wochen bin ich seine Frau, Rand.«
    O nein, dachte er und presste die Lippen zusammen, um diese Worte nicht auszusprechen. Ganz sicher nicht, solange ich hier bin, um dich daran zu hindern. Er trat näher zu ihr, ergriff das Ende ihres Zopfs, ließ das seidige Haar zwischen seinen Fingern hindurchgleiten. O Gott, wie schön sie war, von vibrierendem Leben erfüllt... Seit er zum ersten Mal ihr Gelächter gehört hatte, war er von ihr fasziniert gewesen. Und dann hatte sie eine immer stärkere Anziehungskraft auf ihn ausgeübt. Jetzt, wo sie endlich wieder vor ihm stand, begehrte er sie heißer denn je.
    »Du bist noch nicht mit ihm verheiratet«, betonte er. Prüfend schaute er in ihre Augen, sein Mund sehnte sich nach ihrem, und sein Herz schlug viel zu schnell. Er konnte sich nicht mehr beherrschen. Entschlossen nahm er ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie.
    Für ein paar Sekunden erstarrte sie, bevor sie sich zu wehren begann. Vergeblich stemmte sie ihre Fäuste gegen seine Brust. Als er seine Zunge zwischen ihre Lippen schob, spürte er ihren inneren Kampf. Sie war mit St. Anthony verlobt. Das Wort, das sie ihm gegeben hatte, nahm sie ernst. Aber auch Rand hatte sich etwas gelobt, und er würde sein Ziel erreichen. Er hauchte zarte Küsse auf ihre Mundwinkel, dann presste er seine Lippen wieder auf ihre und fühlte, wie sich ihr erstarrter Körper allmählich entspannte. Stöhnend kapitulierte sie und schmiegte sich an ihn.
    »O Gott, Caitie...« Er hatte vergessen, wie köstlich ihr Mund schmeckte, welch süße Emotionen ihre weichen Brüste weckten, wenn sie sich an ihn drückten. Beim nächsten leidenschaftlichen Kuss nahm sie seine Zunge bereitwillig auf, und ihre eigene spielte damit. Nun konnte er sein Ver-
    langen kaum noch bezähmen. Seine

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