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Taquanta: Zwischen Traum und Wirklichkeit (German Edition)

Taquanta: Zwischen Traum und Wirklichkeit (German Edition)

Titel: Taquanta: Zwischen Traum und Wirklichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrina L. Vögele
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Antworten fielen sehr knapp aus, doch sie schaffte es nicht, ihr Lächeln hinter ihrer Teetasse zu verbergen. Wir mussten alle grinsen.
    »Also, bist du in ihn verliebt?«, stellte Davinia die vorsichtig umgangene Frage und ich war froh darum, denn ich brannte auf die Antwort.
    »Nun, wirschätzendiejeweiligeGesellschaftdesanderen sehr. Ich fühle mich äusserst geehrt, dass ich ihn kenne.«
    »In anderen Worten, du fährst total auf ihn ab«, übersetzte ich. Drei Augenpaare sahen mich verwirrt an.
    »Ich meine, du bist verliebt.« Das schienen sie zu verstehen, denn Isabelles Wangen wurden sofort scharlachrot. Sie setzte zu einer Entgegnung an, doch ich winkte ab.
    »Ob du es zugeben willst oder nicht, du magst ihn. Sehr.«
    Grinsend holte sie zum Gegenschlag aus.
    »Ach ja? Dasselbe könnte ich von dir und Giardio sagen.«
    Nun war ich es, die errötete. Angestrengt wich ich Agnesias fragendem Blick aus.
    »Natürlich mag ich ihn. Er ist ja auch nett. Und er hat mein Leben gerettet. So etwas prägt einen halt«, entgegnete ich leicht schnippisch.
    Isabelle grinste mich breit an. Ich streckte ihr die Zunge heraus, was alle zum Lachen brachte. Auch dieses Thema wurde fallengelassen, und wir widmeten uns anderen Dingen.

5.
    »Es ist Zeit.«
    Seine mächtige Stimme durchbrach die Stille. Alle standen auf dem Hof. Sie waren bereit. Von der Anspannung der letzten Stunden war nichts mehr spüren, die Luft war erfüllt von grimmiger Entschlossenheit und unmenschlicher Vorfreude. Niemand war sich sicher, was genau sie erwartete, aber alle gingen davon aus, dass es ein Kinderspiel sei. Die anderen hatten keine Chance.
    Wie schon so oft fragte er sich, ob
er
da sein würde. Ob
sie
da sein würde. Er bezweifelte es, doch früher oder später würde er sie sowieso wiedersehen. Sie gehörte nun zu ihnen. Schade eigentlich. Immer diese Zwiespälte. Wie sie ihn nervten. Wieso konnte die Welt nicht einfach in Gut und Böse aufgeteilt sein. Dann wäre ihm seine Rolle klar. Doch nun war er ein Verräter für die einen, ein Lügner für die anderen. Bravo.
    Doch angenommen,
er
wäre da, was würde er tun? Der Auftrag war klar, aber der kleine Winkel seines Herzen, der für die Vergangenheit schlug, war damit nicht einverstanden. Aber wer würde gewinnen? Sein verkorkster Verstand oder derunterdrückte Teil seinen Herzens? Aber egal, welcher der zwei siegen würde, ihm würde es weh tun. Wenn er seinem Verstand gehorchte, so würde der Teil seines Herzens, der eigentlich gar nicht mehr existieren sollte, Amok laufen. Gehorchte er jedoch diesem, so würden seine Instinkte verrücktspielen. Er musste einfach hoffen, dass
er
ihm die Entscheidung abnehmen und gar nicht erst erscheinen würde. Und wenn doch …

VIII
    Nach dem Frühstück war ich noch einmal ins Bett gegangen, denn ich war so müde. Die vergangenen Tage hatten an meinen Nerven gezerrt, ich war früh aufgestanden, und auf Abschiede, auch wenn ein Wiedersehen in der Luft lag, war ich nicht allzu gut zu sprechen. Noch dazu sorgte ich mich allmählich um meine Gesundheit, denn meine Augen waren tatsächlich dunkler, ich war noch blasser, anscheinend fühlte sich meine Haut kühl an und ich hatte dunkle Schatten unter den Augen. Nicht gerade vielversprechend.
    Nachdem ich bis weit nach Mittag geschlafen hatte, streifte ich ziellos im Palast umher. Hier und da öffnete ich eine Tür, um zu sehen, was sich dahinter verbarg. Ich kam an Festsälen, Schlafzimmern, Arbeitszimmern, Konferenzräumen, einer Küche, in der ich von der Köchin leckere Kekse bekam, Musikzimmern und Bibliotheken vorbei. Vor allem in Letzterer verweilte ich lange. Ich war sehr in Bücher vernarrt, und was ich hier alles zu Gesicht bekam, verschlug mir die Sprache. Reihe an Reihe, bis zurhohen Decke hinauf, waren Bücher in schönen Holzregalen untergebracht. Überall standen Lesepulte, manchmal lag noch ein Buch darauf, in dem ich vorsichtig blätterte. Die ersten Buchstaben eines jeden Kapitels waren wunderbar verschnörkelt. Die Pinselstriche waren sichtbar, und es sah nach einer exquisiten Arbeit aus. Manchmal lag auch noch eine Lupe herum, so dass ich die Schrift besser studieren konnte. Ich verbrachte eine halbe Ewigkeit in der Bibliothek. Es gab hohe Leitern, mit denen man weit nach oben klettern konnte. Ich streifte durch die verschiedenen Galerien und konnte nicht genug vom Anblick der kunstvoll verzierten Seiten bekommen.
    Ich ging durch sperrangeloffene Türen von einem Raum der Bibliothek zum

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