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Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Titel: Taran Bd 1 - Das Buch der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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Leichtsinn, wenn wir hier in der Nähe bleiben.«
    Eilonwy und der Barde erklärten sich einverstanden, ein kleines Stück weiterzugehen. Endlich fanden sie eine von Bäumen und Sträuchern geschützte Mulde, die ihnen als Lager günstig erschien. Taran sattelte Melyngar ab. Ein Glück, dass das Mädchen daran gedacht hatte, Gwydions Habseligkeiten mitzunehmen! Den Mantel, der hinten am Sattel festgeschnallt war, gab er Eilonwy, Fflewddur lehnte die Harfe gegen einen Baum und wickelte sich in sein zerlumptes Gewand ein, so gut es ging. Taran hielt die erste Wache. Der Gedanke an die Kesselkrieger beunruhigte ihn. Jeden Augenblick glaubte er ihre Gesichter irgendwo aus der Finsternis auftauchen zu sehen. Jedes Waldgetier, das vorbeihuschte, jedes Seufzen des Windes jagte ihm neuen Schrecken ein. Später, als seine Wache fast um war, hörte er plötzlich ein Knacken und Rauschen im Dickicht. Diesmal, das wusste er, war es nicht der Wind.
    Seine Hand fuhr zum Schwert. Aus den Sträuchern brach etwas Dunkles hervor, kam auf Taran zugerollt.
    »Reißen-und-Beißen«, wimmerte eine wohl bekannte Stimme.
    Eilonwy und der Barde erwachten und setzten sich auf.
    »Oho?«, fragte Fflewddur Fflam, sich die Augen reibend. »Etwa ein Freund von dir?«
    »Du scheinst seltsame Freunde zu haben«, stellte das Mädchen fest. »Wo hast du den aufgegabelt? So was hab ich mein Lebtag noch nicht gesehen!«
    »Gurgi ist alles andere als mein Freund!«, rief Taran. »Der elende, feige Schuft hat sich dünngemacht, als die feindlichen Reiter uns anfielen!«
    »Gar nicht wahr«, widersprach ihm Gurgi und schüttelte seinen struppigen Kopf. »Wie könnte der arme, getreue Gurgi seine mächtigen Herren und Gönner jemals im Stich lassen?«
    »Sag die Wahrheit!«, herrschte ihn Taran an. »Warum hast du vor den Reitern Reißaus genommen?«
    »Hauen, Stechen und Knochenbrechen sind Sachen für noble Herren und nichts für den armen, schwachen, bemitleidenswerten Gurgi! Oh, das schreckliche Packen und Zwacken und Kopfabhacken! Gurgi ist weggelaufen, um Hilfe zu holen, mächtiger Herr …«
    »Und mit welchem Erfolg?«, fragte Taran ungehalten.
    »O Jammer und Pein!«, klagte Gurgi. »Es gab keine Hilfe im grünen Wald, keine Hilfe! Gurgi ist weit, weit umhergelaufen, mit Greinen und Weinen auf zittrigen Beinen.«
    »Das glaube ich dir schon eher«, sagte Taran.
    »Was hätte der arme, bejammernswerte Gurgi denn tun sollen, hoher Herr? Etwa darauf warten, bis ihm die fremden Krieger die Kehle durchschneiden? O grässliches Reiten und Streiten und Schmerzenbereiten!«
    »Es war nicht besonders tapfer von ihm«, sagte Eilonwy. »Aber es war auch das Dümmste nicht. Warum hätte Gurgi sich totschlagen lassen sollen, wenn er euch doch nicht helfen konnte?«
    »O Weisheit einer edelmütigen Dame!«, rief Gurgi überschwänglich und warf sich Eilonwy zu Füßen. »Wäre der arme Gurgi nicht weggelaufen, so könnte er jetzt nicht hier sein, um Euch zu dienen! Aber er ist ja zurückgekommen, der gute, ehrliche, treue Gurgi – auch wenn er dafür nur Murren und Knurren erntet, und Knüffe und Püffe obendrein.«
    »Geh mir bloß aus den Augen!«, sagte Taran. »Ich mag nichts mehr von dir hören!«
    Gurgi grinste und zwinkerte mit den Augen. »Der brave, folgsame Gurgi beeilt sich dem mächtigen Herrn zu gehorchen! Kein Wort mehr davon, was der wachsame Gurgi erspäht hat im grünen Wald, kein Nuscheln und Tuscheln! Die glorreichen Herrschaften mögen nur ungestört weiterschnarchen: Der arme, missverstandene Gurgi geht weinend fort.«
    »Komm auf der Stelle zurück!«, rief Taran.
    Gurgis Miene erhellte sich. »Reißen-und-Beißen?«
    »Wir selbst haben kaum genug zu essen«, sagte Taran. »Aber du sollst deinen redlichen Anteil davon bekommen, wenn du uns alles genau berichtest, was du gesehen hast.«
    Gurgi nickte. »Neue und immer neue Feinde sind auf dem Weg durch die Wälder, mit langen Schwertern und scharfen Speeren. Oh, es sind viele, sehr viele! Gurgi hat sie ganz still und leise beobachtet. Doch um Hilfe gebeten hat er sie nicht. Aus Angst vor dem Stechen und Knochenbrechen.«
    »Oho!«, rief der Barde. »Ein feindliches Heer im Anzug? Wo ist es? Den Anblick darf ich mir nicht entgehen lassen! Ihr müsst wissen, dass ich ein großer Liebhaber solcher prächtigen Aufzüge bin.«
    »Es handelt sich um die Feinde des Hauses Don«, erklärte der Junge. »Sie sammeln sich jenseits des Flusses Ystrad um den Gehörnten König. Wenn Gurgi die Wahrheit

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