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Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Taran Bd 1 - Das Buch der Drei

Titel: Taran Bd 1 - Das Buch der Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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auf. Taran holte tief Atem und stürzte sich hinter Hen Wen ins Dickicht.

Die Maske des Königs
    en Wen war verschwunden. Wenige Schritte vor sich hörte Taran ein Rascheln im Laub. Er war überzeugt davon, dass sie sich irgendwo im Gebüsch verborgen hielt.
    Dem Geräusch folgend, rannte er weiter. Nach einiger Zeit stieg der Boden steil an. Taran musste auf allen vieren einen bewaldeten Hang hinaufklettern und kam an den Rand einer Wiese. Für einen Augenblick sah er Hen Wen durch das wogende Gras sausen. Dann verschwand sie jenseits der Wiese aufs Neue im Wald.
    Taran eilte ihr nach. Nie zuvor hatte er gewagt, sich so weit von Caer Dallben zu entfernen. Verbissen kämpfte er sich durchs Gestrüpp. Bald stieß er auf einen einigermaßen breiten Pfad, der es ihm gestattete, schneller voranzukommen. Hen Wen war entweder irgendwo untergeschlüpft, oder sie hatte ihn abgeschüttelt. Er hörte jetzt bloß noch die eigenen Schritte. Da der Pfad in zahlreichen Krümmungen verlief und sich häufig verzweigte, wusste der Junge bald nicht mehr, woher er gekommen war.
    Die Bäume standen nicht allzu dicht, aber sie waren in tiefe Schatten getaucht, nur wenige dünne, zitternde Sonnenstrahlen durchbrachen das Gewirr der Äste und Zweige. Ein dumpfer Geruch lag in der Luft. Kein Vogel ließ sich vernehmen, kein Eichhörnchen schwatzte. Und doch war das Dickicht von einer kaum hörbaren, seufzenden Unrast erfüllt. Weil es ihn fröstelte, schlug der Junge mit den Armen um sich und beschleunigte den Schritt. Nach einiger Zeit wurde ihm klar, dass er sich in der Wildnis verirrt hatte.
    Plötzlich war Hufschlag zu hören, der durch den Wald dröhnte. Kurz darauf brach ein schwarzes Ross aus dem Dickicht hervor.
    Taran ließ sich erschrocken zurückfallen. Im Sattel des schaumbedeckten Tieres gewahrte er eine furchterregende Gestalt. Von den Schultern des fremden Reiters flammte ein blutroter Mantel herab. Blutrot waren auch seine gewaltigen Arme.
    Voll Entsetzen erkannte der Junge, dass er ein Hirschgeweih auf den Kopf trug.
    Der Gehörnte König! Taran presste sich gegen den Stamm einer Eiche, um den blitzenden Hufen zu entrinnen. Ross und Reiter stürmten an ihm vorbei. Der Blutrote trug einen Totenschädel als Maske vor dem Gesicht; ihr entsprossen die mächtigen Äste eines Geweihs. Hinter der bleichen Knochenmaske glühten zwei feurige Augen.
    Dem Gehörnten König folgte eine Schar berittener Kriegsleute. Er stieß einen lang gezogenen Schrei aus, den Schrei eines wilden Tieres. Die Reiter nahmen ihn johlend auf. Einer von ihnen, ein hässlich grinsender Krieger, erblickte Taran. Er wandte sein Ross und zückte das Schwert. Taran sprang von der Eiche weg, er tauchte im Dickicht unter. Wie eine Natter zischend, ereilte ihn die Klinge. Er fühlte einen beißenden Schmerz quer über den Rücken.
    Blindlings rannte der Junge davon. Schösslinge peitschten ihm das Gesicht. Er stolperte über verborgene Felsbrocken, riss sich an ihren Zacken die Knie wund. Später lichtete sich der Wald. Keuchend hastete Taran ein ausgetrocknetes Flussbett entlang. Dann übermannte ihn die Erschöpfung, er taumelte, streckte hilflos die Hände aus. Alles begann sich im Kreis zu drehen.
    Als Taran die Augen öffnete, stand die Sonne schon tief im Westen. Er lag auf dem Rasen, jemand hatte einen Mantel über ihn gebreitet, die linke Schulter schmerzte ihn stark. Ein fremder Mann kniete neben ihm, in der Nähe graste ein weißes Ross. Taran richtete sich benommen auf. Hatten die Reiter ihn überwältigt?
    Der Mann hielt ihm eine Flasche hin. »Trink!«, sagte er. »Deine Kraft wird sofort zurückkehren.«
    Der Fremde hatte das zottige graue Haar eines Wolfes. Seine Augen lagen tief in den Höhlen und schimmerten grünlich. Sonne und Wind hatten sein Antlitz gegerbt, es dunkel gebräunt und mit schmalen Falten durchfurcht. Sein Mantel war grob und abgenutzt von der Reise. Um die Hüften trug er einen weißen Ledergürtel mit kunstvoll geschmiedeter Schnalle.
    »Trink!«, sagte der Fremde abermals, während Taran ihn zweifelnd anblickte. »Du schaust drein, als wollte ich dich vergiften.« Er lächelte. »Das ist nicht die Art, wie Gwydion aus dem Hause Don mit Verwandten umgeht …«
    »Gwydion?« Taran nahm einen Schluck aus der Flasche und rappelte sich hoch. »Du bist nicht Gwydion!«, rief er. »Man hat mir von ihm erzählt. Fürst Gwydion ist ein großer Feldherr, ein Held! Du aber bist …« Jetzt erst fiel ihm das lange Schwert am Gürtel des

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