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Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel

Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel

Titel: Taran Bd 2 - Der schwarze Kessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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seine Finger am Handgriff des Kessels festklebten. Er versuchte sich freizumachen, aber vergebens. Lähmende Furcht befiehl ihn.
    Auch Fflewddur erging es nicht besser. »Verdammt!«, rief er. »Irgendwas stimmt da nicht, ich bin an dem Kessel festgewachsen.«
    »Ich auch!«, stöhnte Eilonwy.
    »Und der kluge, furchtlose Gurgi ebenfalls!«, heulte der Tiermensch. »O Jammer und Schreck, er kommt nicht mehr weg!«
    Nun war guter Rat teuer. Verzweifelt bemühten sich die Gefährten vom Kessel loszukommen. Sie zerrten und zogen, sie stemmten sich mit den Füßen dagegen, sie wanden sich hin und her – doch der Schwarze Crochan hielt sie unbarmherzig fest!
    Mit einem Mal knarrte die Tür des Hühnerhauses. Im Rahmen zeigte sich eine Gestalt, die ein langes Nachthemd trug.
    »Orddu!«, rief Fflewddur entgeistert aus. »Nun ist alles verloren, sie wird uns in Kröten verwandeln, verlasst euch drauf!«

Der Kaufpreis
    rddu kam auf sie zu. Sie wirkte zerzaust und verschlafen. Ihr folgten die beiden anderen Zauberinnen, auch sie in wallenden Nachtgewändern, mit wirrem, ungeordnetem Haar. Alle drei hatten wieder das Aussehen alter Weiber angenommen. Keine von ihnen zeigte auch nur die leiseste Ähnlichkeit mit den schönen Mädchen, die Taran und seine Freunde durchs Fenster der Hütte erspäht hatten.
    Orddu hielt eine flackernde Kerze hoch und musterte die Gefährten vorwurfsvoll. »Oh, diese armen Lämmer!«, rief sie. »Was müssen wir sehen! Haben wir nicht versucht, sie vor dem bösen Crochan zu warnen? Aber sie haben ja nicht hören wollen! Aijaijaijaijai! Nun hängen sie daran fest!«
    »Hört zu!«, krächzte Orgoch. »Ich finde, wir sollten ein wenig Feuer machen!«
    Orddu gebot ihr zu schweigen und sagte: »Was für ein schlimmer Gedanken, Orgoch! Außerdem ist es noch gar nicht Frühstückszeit.«
    »Frühstücken kann man nie früh genug«, nörgelte Orgoch. »Seht sie euch an!«, fuhr Orddu mit zärtlicher Stimme fort.
    »Sind sie nicht allerliebst, wenn sie Angst haben? Sie kommen mir vor wie winzige nackte Vogelküken.«
    »Ihr habt uns hereingelegt!«, rief Taran. »Ihr wusstet, dass wir den Kessel finden und daran festkleben würden!«
    »Ja, das haben wir selbstverständlich gewusst«, versicherte Orddu freundlich. »Wir wollten nur sehen, wie ihr euch verhalten würdet, sobald ihr den Kessel gefunden habt. Und das hat sich ja nun herausgestellt.«
    Taran versuchte erneut, sich vom Schwarzen Crochan zu befreien. Auch diesmal gelang es ihm nicht. Da warf er den Kopf zurück, blickte Orddu herausfordernd an und rief: »Tötet uns, wenn ihr wollt, ihr abscheulichen Hexen. Wir hatten im Sinn, den Kessel zu rauben und zu zerstören – und glaubt mir: Wir werden das immer wieder versuchen, solange wir am Leben sind!« Wütend warf er sich gegen den Schwarzen Crochan, einmal, zweimal und immer wieder.
    »Ich habe es gern, wenn sie zornig sind und sich keinen Rat wissen«, wisperte Orwen glücklich.
    »Ich auch!«, krächzte Orgoch.
    Orddu riet Taran zu Mäßigung. »Hör auf mit dem Zappeln und Zerren, du tust dir nur weh dabei! Wir verzeihen dir übrigens, dass du uns Hexen genannt hast. Im Zorn fällt manch unüberlegtes Wort.«
    Taran schenkte ihr kein Gehör. »Ihr Scheusale!«, schrie er. »Macht mit uns, was ihr wollt – aber wehe, wenn Gwydion es erfährt! Und wehe, wenn Dallben euch auf die Schliche kommt!«
    »Ja, ja!«, heulte Gurgi. »Sie werden euch finden, ihr bösen Hexenweiber! Sie werden euch packen und zwacken und euch den Kopf abhacken!«
    »Aber, aber!«, erwiderte Orddu. »Was für ein Missverständnis! Wir und böse? Der große Belin bewahre euch, meine süßen Herzchen!«
    »Böse oder nicht«, murmelte der Barde, »gut seid ihr jedenfalls noch viel weniger, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf.«
    »Recht gesprochen!«, bestätigte Orddu. »Wir sind weder gut noch böse – wir sind einfach neugierig, wie ihr seht.«
    »Schlimm genug!«, rief Prinzessin Eilonwy. »Warum helft ihr uns nicht? Warum lasst ihr uns weiter an diesem scheußlichen Kessel kleben wie Fliegen am Leim?«
    »Nur ruhig, mein Vögelchen!«, meinte Orwen mit ihrer sanften Stimme. »Wir haben vor lauter Schwatzen noch nicht die Zeit gefunden, um euch zu sagen, dass wir euch etwas Erfreuliches mitteilen möchten. Doch zuvor tragt den Kessel hinaus, an die frische Luft. Hier drin kann man ja kaum atmen vor Staub und Schmutz. Nun, worauf wartet ihr noch? Vorwärts, vorwärts!«
    Taran warf ihr einen misstrauischen

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