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Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Titel: Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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unbedingt helfen möchte.«
    »Ich versichere euch, es würde mir nicht das Geringste ausmachen«, fuhr Rhun fort. »Glew sagt ja, es dauert nur einen Augenblick.«
    »Unter euch ist keiner, der nicht sein Leben für einen Gefährten hingeben würde«, fügte Rhun hinzu. »Fflewddur Fflam setzte sein Leben für uns in Llyans Versteck aufs Spiel. Und jetzt ist der arme Gurgi bereit, das seine zu opfern.« Er hob den Kopf. »Ein Barde, ein halb wildes Geschöpf aus den Wäldern, ein Hilfsschweinehirt.« Rhuns Augen begegneten den Augen Tarans. Mit leiser Stimme sagte er: »Kann ein Prinz weniger tun?«
    Taran blickte Rhun lange an. »Ich habe dich für ein unnützes Prinzlein gehalten«, sagte er. »Ich habe dir unrecht getan. Du bist ein echter Prinz und ein Mann. Aber dieses Opfer darfst du gar nicht anbieten. Du kennst den Eid, den ich deinem Vater geleistet habe.«
    Wieder lächelte Prinz Rhun. »Ja, ein schwerer Eid«, sagte er. »Nun, ich werde ihn von dir nehmen. Aber hört mal«, fügte er mit einem Mal wieder lebhafter hinzu, »es ist erstaunlich, aber was ist denn aus all den Fledermäusen geworden?«

Die Leiter
    un, die sind fort.« Taran leuchtete mit dem goldenen Licht die Kammer aus. »Alle!«
    »Ja, ja!«, schrie Gurgi. »Kein Schwirren und Sirren mehr!«
    »Ich bin nicht gerade unglücklich darüber«, bemerkte der Barde. »Ich komme mit Mäusen ganz gut zurecht, ich mag auch Vögel gern. Aber beides in einem, puh, da graust’s mir!«
    »Sag das nicht«, erwiderte Taran. »Die Fledermäuse sind vielleicht noch unsere Retter. Rhun hat da eine wichtige Entdeckung gemacht. Wenn wir das Schlupfloch finden, sind wir frei.«
    »Ganz recht«, antwortete der Barde spöttisch, »wenn wir uns in Fledermäuse verwandeln. Dann hätten wir tatsächlich keine Schwierigkeiten mehr.«
    Rasch schritt Taran die Kammer ab. Er ließ das Licht aus der Kugel über die Wände gleiten bis hinauf zur gewölbten Decke. Er überprüfte jeden Spalt und jeden Winkel, aber er entdeckte nur ein paar Höhlungen, wo sich wohl früher einmal ein Stein gelöst hatte. Eine kaum sichtbare dunkle Ader schien sich hoch oben durchs Gestein zu ziehen. Er trat zurück und prüfte sie genau. Der Schatten wurde oben tiefer, Taran erkannte einen schmalen Rand, einen Riss im Fels. »Dort, dort muss das Schlupfloch sein«, rief er.
    »Erstaunlich!« Rhuns Stimme klang hoffnungsvoll. »Ganz unglaublich! Das ist eine Öffnung, ganz genau. Dort sind die Fledermäuse hinaus. Glaubst du, wir können es auch?«
    Taran legte die goldene Kugel auf den Boden, trat an den Felsen heran und suchte sich emporzuziehen, indem er sich an den kleinen Unebenheiten im Gestein festklammerte. Aber die Wand war zu glatt, seine Hände glitten ab, suchten vergebens nach einem Halt und er fiel zurück.
    Nach ihm versuchte es Gurgi. Aber so gewandt er auch war, er konnte nicht mehr ausrichten als Taran. Ächzend und stöhnend rutschte er wieder herab.
    Taran starrte hinauf. Unerreichbar hoch lockte die Freiheit. »So kommen wir nie hinauf«, sagte er, »aber es gibt noch eine Hoffnung.« Er prüfte die Höhe, maß die Gefährten. »Ein Seil könnte uns nicht helfen, selbst wenn wir eines hätten. Wir könnten es nicht befestigen. Aber eine Leiter …«
    »Das ist genau, was wir brauchen«, bemerkte Fflewddur bissig, »aber wenn du nicht gerüstet bist, hier auf der Stelle eine zu zimmern, sollten wir unsere Zeit nicht damit vertun, dass wir Träumen nachhängen.«
    »Wir können eine Leiter bauen«, sagte Taran ruhig. »Ja, ich hätte es gleich sehen sollen.«
    »Wie? Was?«, rief der Barde. »Ein Fflam ist zwar geschickt, aber du übertriffst mich bei Weitem.«
    »Wir können es schaffen und brauchen nicht lange zu suchen«, erwiderte Taran. »Wir selbst sind die Leiter.«
    »Beim Großen Belin!« Fflewddur schlug die Hände zusammen. »Natürlich! Wir klettern einander auf die Schultern.« Er lief zur Wand hin und maß sie mit einem Blick. »Immer noch zu hoch«, sagte er dann kopfschüttelnd. »Selbst der Mann ganz oben reicht kaum hinauf.«
    »Aber er kann es trotz allem schaffen«, beharrte Taran. »Das ist unser einziger Fluchtweg.«
    » Sein einziger Fluchtweg«, verbesserte ihn der Barde. »Wer hinausklettert, wird unsere Leiter um seine eigene Länge verkürzen. Der Ausweg ist kaum annehmbarer als das Angebot Glews. Nur einer von uns kann sich retten.«
    Taran nickte. »Aber vielleicht kann er den anderen eine Ranke herunterlassen«, sagte er. »Auf diese Weise

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