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Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr

Titel: Taran Bd 3 - Die Prinzessin Von Llyr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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Bewegung herum.
    »Du sollst haben, was du willst!«, rief Gwydion noch einmal. »Der Goldene Pelydryn und das Zauberbuch sind an der eingestürzten Mauer beim Tor vergraben. Dort habe ich sie selbst versteckt.«
    Achren schwieg einen Augenblick. Ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen. »Belügst du mich, Gwydion?«, zischte sie durch die Zähne. »Wenn es nicht wahr ist, wird Prinzessin Eilonwy diesen Augenblick nicht überleben.«
    »Sie liegen so nahe, dass du nur zuzugreifen brauchst«, erwiderte Gwydion. »Zauderst du etwa?«
    Achren machte zu Magg hin eine barsche Geste. »Hol sie!«, befahl sie. Der Haushofmeister eilte aus der Halle und Achren wandte sich wieder Gwydion zu. »Hüte dich, Fürst von Don«, flüsterte sie heiser. »Rühr nicht an dein Schwert. Keinen Schritt!«
    Gwydion gab keine Antwort. Taran und die Gefährten standen regungslos.
    Magg kehrte in die Halle zurück. Sein gelblich blasses Gesicht zuckte vor Aufregung, als er den Goldenen Pelydryn triumphierend hochhielt. Atemlos trat er vor Achren hin. »Es stimmt!«, schrie er. »Sie gehören uns!«
    Achren entriss ihm den Fund. Die goldene Kugel war stumpf wie Blei, ihre Schönheit war dahin. Gierig hielt Achren sie in Händen. Ihre Augen leuchteten, ihr Lächeln entblößte die weißen Spitzen ihrer scharfen Zähne. Einen Augenblick schien es, als zögerte sie, sich von den begehrten Schätzen zu trennen; dann drückte sie beides Eilonwy in die Hände.
    Magg stand ungeduldig neben ihr. Mit klauenartigen Fingern fasste er an seine Silberkette, Gier leuchtete aus seinen Augen.
    »Mein Königreich!«, schrie er mit scharfer, sich überschlagender Stimme. »Mein! Bald!«
    Achren wandte sich ihm zu und betrachteten ihn spöttisch. »Still! Ein Königreich, armseliger Narr? Sei dankbar, wenn man dir dein Leben lässt.«
    Maggs Unterkiefer fiel lang herunter, sein Gesicht nahm die Farbe schimmeligen Käses an. War das der Lohn? Er brachte kein Wort hervor, die Wut schien ihn zu ersticken. Doch unter Achrens drohenden Blicken sank er in sich zusammen.
    Das Zauberbuch lag aufgeschlagen in Eilonwys Hand. Sie nahm den Goldenen Pelydryn und betrachtete ihn neugierig. In der Tiefe der Kugel begann ein winziges Lichtlein wie ein wirbelndes schimmerndes Schneeflöckchen zu glimmen. Sie versank in tiefes Nachdenken, in ihr Gesicht trat ein neuer eigenartiger Ausdruck. Mit wachsender Unruhe beobachtete Taran, wie Eilonwy heftig erschauerte, wie ihr Kopf gleichsam unter Qualen hin und her geworfen wurde. Sekundenlang öffnete sie die Augen und schien sprechen zu wollen. Aber ihre Stimme war nur ein schwaches Keuchen. Kam ihr angesichts der goldenen Kugel eine Erinnerung an frühere Zeiten? An Taran?«
    »Lies die Zaubersprüche!«, befahl Achren.
    Langsam wurde das Licht der Kugel heller. In der Großen Halle erhob sich ein schwaches wirres Flüstern, als spräche der Wind mit Zungen, drängend, schmeichelnd, befehlend.
    »Eile dich! Schnell«, schrie Achren.
    Jähe Hoffnung erfüllte Taran. Er glaubte zu erkennen, dass Eilonwy gegen all die unbekannten Mächte ankämpfte, die sie in Bann hielten. Aber weder die Drohungen Achrens noch die Wünsche und Hoffnungen der Gefährten erreichten das Mädchen.
    Da, mit einem Mal war ihr einsamer Kampf zu Ende. Eilonwy hob die goldglühende Kugel hoch und hielt sie mit einer raschen Bewegung an die leeren Seiten.
    Der Goldene Pelydryn leuchtete wie nie zuvor. Taran musste die Augen mit der Hand schützen. Gurgi warf sich zu Boden und bedeckte seinen Kopf mit den Armen. Die Gefährten zogen sich furchtsam zurück.
    Da schleuderte Eilonwy das Buch auf die steinernen Fliesen. Aus den Seiten brach eine glühende rote Wolke hervor. Sie verwandelte sich in Flammen, die bis zur gewölbten Decke der Halle emporloderten. Und selbst als das Buch von den Flammen verzehrt war, erlosch der helle Schein nicht; er erhob sich höher und höher unter Donnern und Brausen, jetzt nicht mehr glühend rot, sondern blendend weiß. Die zerfallenen Seiten drehten sich in einem feurigen Wirbel und tanzten im glühenden Inneren der Flamme. Die flüsternden Stimmen von Caer Colur stöhnten wie im Todeskampf. Die scharlachfarbenen Vorhänge blähten sich nach außen, von der tanzenden Feuersäule erfasst. Jetzt war das Buch gänzlich vertilgt und doch kamen die Flammen nicht zur Ruhe.
    Achren schrie auf, tobte in rasender Wut, das Gesicht von hilflosem Hass verzerrt. Eilonwy sank zusammen und stürzte zu Boden.

Die Flut
    wydion trat vor. »Deine

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