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Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet

Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet

Titel: Taran Bd 4 - Der Spiegel von Llunet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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können. Trotzdem machte er sich sofort mit Gurgi und Dwyvach an die mühsame Arbeit. Er erfuhr bald, dass die alte Frau nicht nur eine scharfe Zunge hatte, sondern auch ein scharfes Auge. Nichts entging ihr. Sie bemerkte den kleinsten Knoten, den winzigsten Flecken und machte Taran darauf aufmerksam, indem sie ihm mit dem Spinnrocken auf die Knöchel klopfte. Was aber Taran weit mehr traf als die Spindel, war die Erfahrung, dass Dwyvach trotz ihres Alters schneller, länger und härter arbeiten konnte als er. Jeden Abend waren seine Augen entzündet, seine Finger aufgerissen und sein Kopf schwer vor Müdigkeit, sie aber war munter und frisch, als habe der Tag gerade begonnen.
    Eines Tages endlich war die Arbeit getan. Und jetzt setzte ihn Dwyvach vor ein gigantisches Spinnrad. »Die feinste Wolle ist nutzlos, solange sie nicht gesponnen ist«, sagte sie. »Du fängst also am besten an, auch das zu lernen.«
    »Spinnen ist Weiberarbeit!«, protestierte Gurgi energisch. »Nein, nein, spinnen gehört sich nicht für kühne und geschickte Weber!«
    »So, meinst du!«, brauste Dwyvach auf. »Dann setz dich nieder und lern was anderes. Ich habe Männer gehört, die über Weiberarbeit, und Weiber, die über Männerarbeit klagten«, fügte sie hinzu, packte Gurgi mit ihren knochigen Fingern am Ohr und schob ihn zu einem Schemel neben Taran, »aber ich habe nie gehört, dass sich die Arbeit darüber beklagt hätte, wer sie tut, solange sie gut getan wird.«
    Also spannten Taran und Gurgi unter Dwyvachs wachsamem Blick die Wolle und füllten eine Spindel nach der anderen. Gurgi hatte sich Dwyvachs Worte zu Herzen genommen und half nach Kräften, wenn er sich auch ständig in den langen Fäden verhedderte.
    Als Nächstes führte Dwyvach die Gefährten in einen Schuppen, wo sie Töpfe mit Farbe über einem Feuer stehen hatte. Hier ging es Taran nicht besser als Gurgi: Als das Garn endlich eingefärbt war, war er selbst von oben bis unten mit Farbe bespritzt, und Gurgi sah aus wie ein Regenbogen, dem plötzlich Haare gewachsen waren. Erst jetzt, nachdem alle Vorarbeiten zu Dwyvachs vollster Zufriedenheit getan waren, führte sie Taran in die eigentliche Weberei. Sein Mut sank, denn dort stand der Webstuhl kahl und starr wie ein entlaubter Baum.
    »Also, was ist?«, gackerte die Frau, als Taran ihr einen jämmerlichen Blick zuwarf. »Der Webstuhl muss mit Fäden bespannt werden. Ich habe dir doch gesagt: Alles muss Schritt für Schritt getan werden, Faden für Faden.«
    »Hevydd der Schmied sagte mir, das Leben sei eine Esse«, seufzte Taran. Mühsam zählte er die Fäden ab, die er benötigte. »Und ich glaube, ich werde tüchtig gehärtet sein, bis mein Mantel fertig ist.«
    »Das Leben eine Esse?«, sagte die Weberin. »Eher ein Webstuhl, auf dem Lebensläufe und Tage verwoben werden. Wer das Muster erkennt, der ist weise. Aber wenn du einen neuen Mantel möchtest, dann solltest du mehr arbeiten und weniger schwatzen. Oder meinst du, ein Heer von Spinnen würde plötzlich auftauchen und dir helfen?«
    Taran hatte sich für ein Muster entschieden, alle Fäden waren eingezogen, aber immer noch schienen die Fäden hoffnungslos verwirrt. Unendlich langsam wuchs das fertige Gewebe, und am Ende eines langen Arbeitstages hatte er kaum mehr als eine Handbreit Stoff als Lohn für seine Mühen.
    »Und ich hatte einmal geglaubt, ein Weberschiffchen wäre eine leichte Last«, seufzte Taran. »In Wirklichkeit ist es schwerer als Hammer, Zange und Amboss zusammen.«
    »Nicht das Schiffchen«, antwortete Dwyvach, »sondern der Mangel an Übung ist die schwere Last, Wanderer. Es gibt nur ein einziges Mittel dagegen.«
    »Und was ist das für ein Geheimnis?«, rief Taran. »Sag es mir jetzt, sonst wird mein Mantel nie fertig!«
    Aber Dwyvach lächelte nur. »Es ist Geduld, Wanderer. Und die kann ich nicht lehren. Geduld ist das Erste und das Letzte, das du ganz allein lernen musst.«
    Verdrießlich wandte sich Taran wieder seiner Arbeit zu. Ihm dünkte, er werde so alt wie Dwyvach sein, bis sein Mantel fertig wäre. Doch seine Hände gewöhnten sich so an die Arbeit, dass das Schiffchen hin und her schoss wie ein Fisch zwischen Seegras, und das Tuch nahm allmählich Gestalt an. Dwyvach war mit seinen Fortschritten zufrieden, nicht jedoch Taran. »Das Muster«, murmelte er nachdenklich. »Es – ich weiß nicht recht, aber irgendwie gefällt es mir nicht.«
    »Nun ja, Wanderer«, erwiderte Dwyvach, »niemand hat dir das Messer auf die Brust

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