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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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sein!«
    Gwydion ermahnte sie, leiser zu sprechen. »Unser Feuer ist gefährlich genug, auch ohne den Lärm, den ihr macht. Ich hoffe nur, dass Arawns Häscher nicht in der Nähe sind. Wir sind zu wenige, um auch nur einer Handvoll von ihnen zu widerstehen. Sie sind keine gewöhnlichen Krieger.«
    Als Gwydion Rhuns fragenden Blick bemerkte, fügte er hinzu: »Sie sind üble Burschen. Wenn du einen von ihnen erschlägst, so wächst die Stärke der anderen.«
    Taran nickte. »Sie sind genauso grausam wie die Kesselkrieger«, warnte er Rhun, »diese stummen Mordknechte Arawns, die Annuvin verteidigen. Die Kesselkrieger können nicht getötet werden, doch schwindet ihre Stärke, entfernen sie sich zu weit von Arawns Reich oder bleiben sie zu lange fort.«
    Rhun blinzelte unsicher. Gurgi verstummte und warf ab und zu besorgte Blicke hinter sich.
    Die Erinnerung an die mitleidslosen Kesselkrieger ließ Taran wieder an die Prophezeiung Hen Wens denken.
    »Die Flamme Dyrnwyns wird verlöschen«, murmelte er. »Doch wie sollte Arawn dies erreichen? Ich glaube nicht, dass er überhaupt die Macht hat, das Schwert zu ziehen.«
    »Eine Prophezeiung beinhaltet mehr, als die bloßen Worte ausdrücken«, bemerkte Gwydion. »Suche nach der Bedeutung, die unter ihnen verborgen ist. Für uns ist die Flamme so gut wie erloschen, wenn Arawn das Schwert für sich behält. Dyrnwyns Kräfte sind für uns wertlos, wenn es für immer in den Schatzgewölben Annuvins verborgen ist.«
    »Schatz?« Glew hörte genauso lange mit Kauen auf, wie er Zeit brauchte, das Wort auszusprechen.
    »Das Reich des Todesfürsten ist zugleich eine Schatzkammer und eine Festung des Bösen«, sagte Gwydion. »Lange wurden in ihr all die nützlichen Dinge gehortet und angehäuft, die Arawn in Prydain gestohlen hat. Diese Schätze nützen ihm nichts; sein einziges Ziel ist, sie von uns fernzuhalten, damit wir unsere Kräfte verzehren. Wir hätten reichere Ernten und ein glücklicheres Leben, besäßen wir die Geheimnisse.«
    Gwydion schwieg. »Ist dies nicht der Tod, nur in einer anderen Verkleidung?«
    »Ich habe gehört«, warf Taran ein, »dass die Schatzkammern von Annuvin alles enthalten, was die Menschen nur wünschen können. Pflüge sollen dort liegen, die von allein arbeiten, Sicheln, die die Halme mähen, ohne dass eine Hand sie zu führen braucht, Zauberwerkzeuge und anderes. Denn Arawn stahl die Geheimnisse der Schmiede und Töpfer, die Kunst der Ackerbestellung und der Viehzucht. Alles Wissen ist für immer in Arawns Gewölben verschlossen.«
    Glew schmatzte. Er vergaß zu essen und schwieg eine Weile, dann räusperte er sich. »Ich werde alle Demütigungen und Unverschämtheiten vergessen. Als ich noch ein Riese war, hätte das sowieso nicht geschehen können. Aber macht nichts. Ich vergebe euch. Und um euch meinen guten Willen zu beweisen, werde ich mit euch reisen.«
    Gwydion sah ihn durchdringend an.
    »Warum eigentlich nicht«, sagte er schließlich.
    »Natürlich!«, stimmte Fflewddur zu. »Dieses unverschämte Wiesel will nur schnüffeln. Ich kann schon sehen, wie seine Nase zittert! Und ich hätte nie gedacht, dass einmal der Tag kommt, an dem ich froh bin, dass er bei uns ist. Aber ich denke, dies ist klüger, als wenn wir ihn im Rücken hätten.«
    Glew lächelte süßlich.
    »Ich vergebe auch dir«, sagte er.

Caer Cadarn
    m ersten Licht des neuen Tages machte sich König Rhun reisefertig. Er wollte zusammen mit Fflewddur, der die kürzeren Wege und die seichtesten Furten kannte, nach Westen zum Avren-Hafen reiten, um dort den Schiffsführer seines stattlichen Bootes von den neuen Plänen zu unterrichten.
    Eilonwy hatte beschlossen, mit ihnen zu gehen. »Ich habe mein Stickgarn auf Rhuns Schiff vergessen, und jetzt brauche ich es dringend, denn ich will Hen Wen fertig machen. Von euch würde es bestimmt niemand finden. Ich weiß ja selbst nicht, wo es sein könnte. Wenn ich mich nicht täusche, habe ich auch noch einen Mantel dort gelassen. Und dann noch einige Dinge, die mir im Augenblick nicht einfallen.«
    Coll grinste und kratzte seinen kahlen Schädel.
    »Die Prinzessin«, bemerkte er, »wird mehr und mehr eine Dame.«
    »Ich bleibe ja sowieso nicht auf dem Schiff«, sagte Glew – seinem Entschluss war er treu geblieben –, »also besteht auch kein Grund, weswegen ich unnützen Strapazen ausgesetzt werden soll. Ich ziehe mit Fürst Gwydion.«
    »Darin, mein kleiner Riese, täuschst du dich«, sagte der Barde spitz. »Steig hinter

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