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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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flohen.
    »Sie sucht mich!«, rief Fflewddur. »Hier bin ich, altes Mädchen!«
    König Smoits kleine Truppe nutzte diesen Augenblick und drängte nach vorn. Viele von Maggs Leuten waren bereits geflohen, die anderen, erfüllt von Furcht und Schrecken, stachen und schlugen blindlings aufeinander ein. Rhun galoppierte davon und verschwand im dichten Rauch.
    »Er hat sie ganz schön an der Nase herumgeführt«, schrie Fflewddur fröhlich. »Diese Eier und Pilze haben uns geholfen, aber es war Rhun, der die Sache geschaukelt hat!«
    Der Barde lief zu Llyan. Gwydion hatte sich auf die goldmähnige Melyngar geschwungen und jagte hinter den flüchtenden Feinden her. Smoit und Coll waren ebenfalls aufgesessen. Hinter ihnen galoppierte Gwystyl, und Smoits Krieger schlossen sich ebenfalls an. Taran suchte Melynlas, doch bevor er noch die Ställe erreicht hatte, hörte er Eilonwy seinen Namen rufen. Er wandte sich um. Das Mädchen winkte ihm ungeduldig.
    »Komm!«, rief sie. »Rhun ist schwer verletzt!«
    Taran folgte ihr. Am hinteren Ende der Mauer stand der reiterlose Apfelschimmel. Der König von Mona saß auf dem Boden und lehnte mit dem Rücken an einem noch schwelenden Wagen. Gurgi und Glew, beide unverletzt, hockten an seiner Seite.
    »Hallo, hallo!«, murmelte Rhun und winkte. Sein Gesicht war totenbleich.
    »Der Tag ist unser«, sagte Taran. »Ohne dich wäre das anders gewesen. Beweg dich nicht«, befahl er und entfernte vorsichtig Rhuns blutdurchtränkte Jacke. Taran sah besorgt aus. Ein Pfeil war tief in Rhuns Seite gedrungen, und der Schaft ragte heraus.
    »Erstaunlich«, flüsterte der König. »Ich habe noch nie eine Schlacht mitgemacht, und ich war nicht sicher – überhaupt nicht. Aber ich sage euch, die verrücktesten Dinge sind mir durch den Kopf gegangen. Ich habe an die Hafenmauer von Mona gedacht. Ist das nicht sonderbar? Ja, dein Plan ist gut«, murmelte Rhun. Seine Augen wanderten, und plötzlich sah er sehr jung aus, sehr verloren und verschüchtert. »Und ich glaube – ich glaube, ich werde sehr froh sein, wieder nach Hause zu kommen.« Er versuchte sich aufzurichten. Taran beugte sich schnell über ihn.
    Fflewddur war zusammen mit Llyan herangekommen. »Hier bist du also, alter Junge«, rief er Rhun zu. »Ich habe dir gesagt, dass wir mehr als genug zu tun kriegen. Aber du hast uns gerettet! Oh, die Barden werden von dir singen …«
    Taran hob sein trauriges Gesicht. »Der König von Mona ist tot.« Still und traurig errichteten die Freunde einen Grabhügel, nicht weit von Caer Cadarn entfernt. Smoits Krieger folgten ihnen, und in der Dämmerung umrundeten Fackelträger zu Pferd den Hügel, um den König von Mona zu ehren.
    Als die letzte Flamme erloschen war, trat Taran vor das Grab.
    »Leb wohl, Rhun, Sohn von Rhuddlum. Deine Hafenmauer ist unvollendet«, sagte er sanft, »aber ich verspreche dir, dass dein Werk nicht unvollendet bleiben wird. Deine Fischer werden ihren sicheren Hafen bekommen, und wenn ich ihn mit meinen eigenen Händen anlegen muss.«
    Kurz nachdem die Nacht angebrochen war, kehrten Gwydion, Coll und König Smoit zurück. Magg war ihnen entkommen, und die fruchtlose Verfolgung hatte sie ermüdet und angestrengt. Auch sie betrauerten Rhuns Tod und ehrten die gefallenen Krieger. Gwydion führte dann die Freunde zur Großen Halle.
    »Arawn Todesfürst lässt uns wenig Zeit für Trauer – und ich fürchte, wir werden noch viele Freunde verlieren, bevor wir unsere Aufgabe erfüllt haben«, sagte er. »Ich muss euch nun von unserer Lage unterrichten, damit wir eine abgewogene Entscheidung treffen können.
    Gwystyl vom Feenvolk hat uns verlassen und setzt seine Reise zu König Eiddileg fort. Bevor wir uns trennten, erzählte er mir mehr von Arawns Heer. Maggs Worte waren keine selbstgefälligen Übertreibungen. Gwystyl nimmt an, so wie ich, dass Arawn uns in einer letzten Schlacht besiegen will. Er versammelt bereits seine Gefolgsleute.
    Es ist ein großes Risiko, vielleicht ein tödliches, Dyrnwyn in seinem Besitz zu lassen«, fuhr Gwydion fort. »Trotzdem müssen wir der ernsteren Gefahr begegnen. Ich suche nicht mehr nach dem schwarzen Schwert. Was für eine Macht es Arawn auch verleihen mag, ich werde ihm mit meinen eigenen Kräften gegenübertreten – bis zum Tod. Ich reite nicht nach Annuvin, sondern nach Caer Dathyl, um die Söhne aus dem Hause Don zu sammeln.«
    Einige Augenblicke schwiegen alle. Dann entgegnete Coll: »Ich glaube, du hast klug gewählt, Prinz von

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