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Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes

Titel: Taran Bd 5 - Der Fürst Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Alexander
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Worte schnürte ihm wie mit eiserner Faust die Kehle zu.
    Er erschrak und umkrampfte die Zügel, als Melynlas schnaubend eine weiße Atemwolke ausstieß und mit den Hufen scharrte. Mit einem Blick sah er, dass Pryderis Armee sich erhoben hatte und in das Tal flutete.
    Sie kamen schnell näher, nicht in einer langsam anwachsenden Woge, die Taran erwartet hatte. Ein anschwellendes Meer schreiender Männer strömte auf sie zu. Die Söhne von Don warteten Pryderis Angriff nicht ab, sondern stürmten auf das Heer los. Taran sah Gwydion auf Melyngar, die sich wild aufbäumte. Er konnte den Augenblick nicht feststellen, als zum ersten Mal die Waffen aufeinander prallten; denn an Stelle von zwei Wogen, die aufeinander zurollten, gab es plötzlich eine einzige, die wild herumwirbelte und schließlich zu einem Strudel von Speeren und Schwertern wurde.
    Taran stieß ins Horn. Llassar antwortete, und Taran bohrte die Fersen in Melynlas Flanke. Coll und die Reiter der Commots jagten ihm nach. Zuerst kanterte Melynlas, dann fiel er in einen gestreckten Galopp. Seine Muskeln hoben und senkten sich unter Taran, der mit gezücktem Schwert eintauchte in das Meer aus Kriegern. Er war verwirrt und schnappte nach Luft, als wäre er am Ertrinken. Er spürte, wie namenloses Entsetzen nach ihm griff.
    Um ihn herum wogten die Krieger, Freunde und Feinde. Er sah für einen Augenblick Llonio, wie er nach allen Seiten um sich schlug. Sein provisorischer Helm hüpfte auf und nieder und bedeckte seine Augen. Er hatte die langen Beine hochgezogen und ähnelte auf erstaunliche Weise einem lebendig gewordenen Korkenzieher. Doch fielen dort, wo Llonio vorbeikam, die Angreifer wie Weizen vor der Sense. Hevydds wuchtige Gestalt hob sich wie eine Mauer aus dem Schlachtgewühl. Von Llassar fehlte jede Spur, doch glaubte Taran, seinen hohen Kriegsruf zu hören. Dann erreichte wütendes Knurren sein Ohr, und er wusste, dass Llyan und Fflewddur in den Kampf eingegriffen hatten. Schon im nächsten Moment nahm Taran nichts mehr wahr außer seiner Klinge, die durch die Luft schwang, und er fand sich in dem Wahnsinn der Schlacht wieder, zusammen mit Kriegern, die nach ihm hieben und deren Schläge er zurückzugeben versuchte.
    Wieder und wieder schlugen Taran und die Commot-Reiter tiefe Breschen in die Flanken der Angreifer und warfen sich herum, um dem eisernen Strudel zu entkommen und sich sogleich erneut hineinzustürzen. Einen klaren Augenblick lang erspähte Taran den Glanz von Karmesinrot und gleißendem Gold. Es war König Pryderi, der ein schwarzes Ross lenkte. Taran kämpfte sich bis zu ihm durch, um ihn zu stellen. Sekundenlang trafen sich ihre Blicke, doch der Sohn des Pwyll machte keine Anstalten, die Herausforderung eines wütenden Reiters anzunehmen. Er wandte sich vielmehr ab und drängte weiter nach vorn. Dann war er verschwunden. Und es war Pryderis spöttischer Blick, der Taran schmerzhafter traf als das Schwert, das ihm aus der Menge der Feinde über das Gesicht fuhr.
    Einmal trug der Sog der Kampfeswoge Taran an den Rand des Geschehens. Er erblickte Gurgis Fahne und versuchte die Reiter um sie zu sammeln. Eine Bresche hatte sich zwischen Pryderis Reihen geöffnet, und im gleichen Augenblick hetzte ein Pferd auf ihn zu: Lluagor. Ein Krieger, bewaffnet mit einer langen Lanze, klammerte sich auf seinem Rücken fest.
    »Geh zurück!«, schrie Taran. »Hast du den Verstand verloren?«
    Eilonwy – denn es war sie – zügelte das Pferd. Sie hatte die Zöpfe unter einem Lederhelm verborgen. Die Prinzessin von Llyr lächelte ihn fröhlich an. »Ich verstehe ja, dass du böse bist«, schrie sie zurück. »Aber trotzdem brauchst du nicht unhöflich zu sein.« Sie galoppierte weiter. Taran konnte nicht glauben, dass er sie tatsächlich gesehen hatte. Doch einen Augenblick später musste er sich gegen eine Gruppe Krieger verteidigen, die auf Melynlas einschlugen, sich gegen seine Flanken warfen und versuchten Ross und Reiter zu Boden zu ziehen. Taran bemerkte undeutlich, dass jemand die Zügel seines Pferdes ergriff und ihn zur Seite zog. Die Soldaten Pryderis ließen von ihm ab. Taran schwang sich, als er sich frei von seinen Angreifern sah, herum, um sein Schwert gegen den neuen Gegner zu erheben.
    Es war Coll. Der mächtige Bauer hatte den Helm verloren, und sein kahler Schädel war zerschunden, als sei er mit dem Kopf zuerst in einen Dornstrauch gestürzt.
    »Heb dir dein Schwert für die Feinde auf, nicht für deine Freunde!«, rief er. Die

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