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Tarean 01 - Sohn des Fluchbringers

Tarean 01 - Sohn des Fluchbringers

Titel: Tarean 01 - Sohn des Fluchbringers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies , Bernd
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getrockneter Kräuter und bewegte sich unruhig im Schlaf. Ihre Aura strahlte ungewöhnlich hell dafür, dass sie im Land der Träume weilte, und sie murmelte leise und unverständlich, als spreche sie zu jemandem. Einmal glaubte Auril das Wort Tarean zu verstehen, und der Gedanke an den Jungen versetzte ihr einen Stich in der Brust. Ich hoffe, es geht dir gut … , dachte sie, und dann fügte sie fast schuldbewusst hinzu: Ich hoffe, es geht euch gut.
    Seit ihrer Ankunft auf dem Schneefeld hatte sich das Irrlicht fortwährend in der Nähe des Setten aufgehalten, der ihre Anhänglichkeit mit der brummigen Miene ertragen hatte, die der Ahn der Enkelin gegenüber aufsetzen mag, um nicht zu viel von seiner inneren Rührung preiszugeben. Die Albin empfand deswegen keinen Neid, aber ein wenig überrascht hatte es sie schon, denn Moosbeere hatte den Tüftler erst wenige Stunden zuvor kennengelernt und in dieser Zeit auch kein besonderes Interesse an ihm gezeigt. Sie fragte sich, ob das Irrlicht sie aus Eifersucht mied, denn auf ihrer gemeinsamen Reise war Auril keineswegs verborgen geblieben, wie sehr das kleine Geschöpf an dem Jungen hing, mit dem es reiste, dem Jungen, der wiederum ihr selbst gegenüber eine scheue Zuneigung entwickelt zu haben schien.
    Tarean … das war so eine Angelegenheit. Ihr erstes Aufeinandertreffen in Agialon hatte nicht unbedingt unter einem guten Stern gestanden. Doch dann hatten sich die Ereignisse in den Folgetagen regelrecht überschlagen, und – da war sie sich mittlerweile ziemlich sicher – die Gefühle des Jungen ihr gegenüber auch. Es war nicht so sehr das, was er sagte oder tat. Es war vielmehr die Art, wie er sie anblickte – manchmal offen, wie an ihrem Krankenlager bei Endhréan und seinen Gesetzlosen in Thal, manchmal verstohlen, wenn er glaubte, sie würde gerade nicht hinsehen –, die mehr über ihn preisgab, als er vielleicht zeigen wollte.
    Was ihr eigenes Inneres betraf, so hatte sie noch nicht gewagt, es zu erforschen. Nach außen hin, das musste sie sich sehr wohl eingestehen, spielte sie ein wenig mit seiner heimlichen Schwärmerei für sie. Doch schon der Umstand, dass sie keine sich ihr hierzu bietende Gelegenheit ausließ, mochte ein Hinweis darauf sein, dass …
    »Tarean lebt!« Moosbeeres schriller Ausruf ließ Auril zusammenzucken und riss sie aus ihren Gedanken. In seiner Begeisterung purzelte das Irrlicht fast von der Anrichte, und rasch entfaltete es seine Flügel, um in die Luft aufzusteigen.
    »Was?« Auril trat näher, und ein fragender Ausdruck machte sich auf ihrem Gesicht breit. »Woher weißt du das?«
    »Ich habe mit ihm gesprochen!«, trällerte das Irrlicht, ohne sich im Mindesten über die Anwesenheit der Albin und die Abwesenheit des Setten zu wundern. »Er sagte, er sei am Leben und der Bär auch. Sie sind irgendwo in den Bergen abgestürzt, aber dann wurden sie von komischen Steinmenschen gerettet, die sie jetzt zur Burg des Hexers führen sollen, und wir sollen auch dorthin kommen, wenn wir können.« Moosbeere glühte regelrecht, und Auril wandte geblendet den Blick ab, als das Irrlicht Kapriolen schlagend direkt vor ihrem Gesicht herumsauste.
    »Wie hast du mit ihm gesprochen?«, wollte sie wissen.
    »Er erschien mir im Traum«, säuselte das Irrlicht und lächelte geheimnisvoll.
    »Im Traum …«
    Moosbeere nickte eifrig. »Mhm.«
    Auril zog skeptisch eine Augenbraue hoch, doch dann wurde sie abgelenkt, als von draußen eine Stimme rief. »Dame Auril? Wo seid Ihr?«
    »Das musst du mir später noch einmal genauer erklären«, sagte sie zu dem Irrlicht. Dann trat sie vor die Tür, um zu schauen, wer nach ihr verlangte.
    Es war ein Vogelmensch von stattlicher Statur, hochgewachsen, mit breiten Schultern und prachtvoll glänzendem weiß-braunen Gefieder. Sein bronzefarbener Harnisch verlieh ihm eine kriegerische Ausstrahlung, und er hatte die Flügel halb ausgebreitet, eine Geste, die sein eindrucksvolles Erscheinungsbild nur noch verstärkte und daher sicher keinesfalls zufällig war. Doch das alles täuschte nicht darüber hinweg, dass er deutlich jünger war als die Taijirin, die sie vorgestern gerettet hatten, ein Knabe an der Schwelle zum Mannesalter – wie Tarean auch.
    »Hier bin ich. Was kann ich für Euch tun?«
    »Mein Name ist Iegi, und ich muss mit Euch sprechen«, eröffnete ihr der Taijirin brüsk.
    »Nun, das tut Ihr bereits. Worum geht es?«
    Er schlug kurz mit den Flügeln, und sein Blick huschte hinter ihr zum Berghang.
    Sie

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