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Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Titel: Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Albin. »Aber an meinem tolldreisten Plan, ein Flugschiff zu stehlen, halte ich fest.«
    Unbehelligt schlichen sie durch die Gassen von Steilklipp. Die Nondurier hatten schon vor Stunden die Suche nach den ungeliebten Fremdländern abgebrochen. Die meisten von ihnen waren letzten Endes zu sehr Geschäftsleute, als dass sie ihren eigenen Handel allzu lange hätten ruhen lassen, um einem der Ihren zur Genugtuung der Rache zu verhelfen. Und da ein Großteil ihrer Verfolger nur mitbekommen hatte, dass ein Alb und ein Mensch für den ganzen Aufruhr verantwortlich waren, und in der nondurischen Hälfte von Steilklipp – nicht zuletzt durch die Nähe zu Thal – eine ganze Menge Alben und Menschen unterwegs waren, achtete niemand auf die beiden, während sie sich dem Marktplatz näherten, an dessen südlichem Ende die Flugschiffe der Händler vertäut waren.
    »Wie stellst du dir diesen Diebstahl nun vor, wenn ich fragen darf?«, wollte Bromm wissen, als sie kurz darauf aus dem Schatten eines Torbogens heraus den Marktplatz überblickten. Da der Abend bereits fortgeschritten war, herrschte dort kaum noch Betrieb. Das Leben hatte sich von den Straßen ins Innere der Häuser verlagert. Während sich die Menschen, Setten und Alben in schummrigen Tavernen mit Gesang und berauschenden Getränken vergnügten, drangen aus den Wohnhäusern der ständig hier lebenden Nondurier, wie auch aus den Zelten der Durchreisenden, der jaulende Klang traditioneller Saiteninstrumente und der exotische Geruch südländischen Räucherwerks.
    Und trotzdem trieben sich noch immer ein paar vereinzelte Gestalten auf dem Markt herum, Händler, die im Schein aufgestellter Fackeln und immerleuchtender Feenfeuer ihre Waren in Kisten und Körben verstauten oder ihre Zelte verzurrten, und auch einige andere Männer, die, bewaffnet mit Kurzschwertern und Bögen, dem Anschein nach abgestellt worden waren, während der Nachtstunden Wache zu halten.
    Auril verzog das Gesicht. »Bei unserem letzten Besuch liefen hier weniger Wachen herum.«
    »Bei unserem letzten Besuch war der settische Teil von Steilklipp von den Wolflingen besetzt und dieser hier ein besseres Zeltlager für Schurken und Schmuggler, die versucht haben, im Schatten von Calvas’ Tyrannei ein bisschen rasches Geld zu verdienen«, erinnerte sie Bromm.
    Die Albin wandte den Blick ab. »Also schön, ich gebe zu, dass wir so nicht weiterkommen. Wenn sich auch nur eines dieser Schiffe in den Himmel erhebt, ist uns gleich die ganze Stadt auf den Fersen.«
    »Und am Himmel gibt es keine Gassen oder Hausdächer, die uns als Versteck dienen könnten«, fügte ihr Gefährte überflüssigerweise hinzu.
    »Schauen wir uns mal die Schiffe an, die sonst noch in der Stadt zu finden sind«, schlug Auril vor.
    Bromm machte den Eindruck, als wolle er Einspruch erheben, aber dann zuckte er nur mit den Schultern und folgte der Albin verstohlen zurück in das Gassenlabyrinth von Steilklipp.
    Wie sich herausstellte, war es einfacher gesagt als getan, sich unerlaubt eines der schwebenden Transportmittel zu bemächtigen. Das erste Schiff, das auf einer Plattform neben dem Haus eines Mannes ruhte, der dem Anschein nach mit Töpferwaren handelte, schwebte gar nicht wirklich in der Luft, sondern war auf dicken Holzblöcken aufgebockt. Den Grund dafür hatten sie schnell herausgefunden: In den Kästen am Rumpf glomm kein einziger Kyrilliankristall mehr. Um die prunkvolle Barke eines reichen Nonduriers machten Auril und Bromm lieber einen weiten Bogen. Das Gefährt war nicht nur mit dicken Eisenketten gesichert, obendrein streifte ein sehniger Hund mit glattem schwarzem Fell, kräftigem Gebiss und rot glimmenden Augen darum herum. Ihr drittes Ziel in dieser Nacht, ein kleines Gefährt mit elegantem Rumpfschwung, sah vielversprechend aus. Es schwebte einsam am Ostrand von Steilklipp neben ein paar dunklen Zelten und war auch nur mit einem einzelnen kräftigen Tau an einem freistehenden Baum mit dickem, knorrigem Stamm und in die Breite gehendem Geäst festgebunden. Auril war bereits über die Reling geklettert, als sie mit Erschrecken bemerkte, dass sie nicht alleine an Bord war. Im Heck des Flugschiffes vergnügte sich ein junger Nondurier mit gleich zwei Gespielinnen. Glücklicherweise bemerkte niemand der drei die Albin, als sie auf leisen Sohlen den Rückzug aus diesem geheimen Liebesnest antrat.
    Mitternacht war bereits eine ganze Weile vorüber, als Bromm und Auril müde – und in Aurils Fall auch ziemlich

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