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Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen

Titel: Tarean 02 - Erbe der Kristalldrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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eines der Luftpiraten, und als Tarean einen Blick durch die Streben warf, sah er, wie das zweite Flugschiff – ein kleiner, erschreckend ramponiert wirkender Kahn – in rasanter Geschwindigkeit näher kam. Er machte keinerlei Anstalten, von seinem gegenwärtigen Kurs abzuweichen, der ihn direkt auf das erste Schiff zuführte. Die Luftpiraten versuchten fieberhaft, ihr eigenes Gefährt absinken zu lassen, um dem Aufprall in letzter Sekunde zu entgehen, doch das schien dem Angreifer sogar in die Hände zu spielen, denn urplötzlich riss der unsichtbare Steuermann sein Schiff herum, und es wurde seitwärts in das Gefährt der Luftpiraten hineingeschleudert. Die Männer an Bord schrien wild durcheinander, als sich mit einem Krachen und Knirschen die Seitenfächer und Masten verkeilten.
    Auf einmal sprangen zwei Gestalten aus ihren Verstecken im Heck und im Steuerstand des angreifenden Schiffes und ließen sich an Bord des gerammten Gefährts fallen. Es waren eine Albin mit zwei blitzenden Schwertern und ein riesiger Bär!
    Tarean fiel die Kinnlade herunter. »Bromm und Auril …«
    »Hurra!«, rief Moosbeere begeistert.
    »Das ist unsere Gelegenheit zum Gegenangriff«, erkannte Iegi.
    In diesem Augenblick gab das zweite Haltetau nach, und der Boden unter ihnen verschwand.
    »Ha! Damit habt ihr nicht gerechnet, was, ihr feigen Mistkerle?« Auril ließ ihre beiden silbernen Klingen durch die Luft tanzen, während sie um die eigene Achse wirbelte und gleich drei Luftpiraten auf einmal vor sich hertrieb. Neben ihr verteilte Bromm verheerende Schläge mit seinen mächtigen Pranken, die seine Opfer über das halbe Deck warfen, bevor diese dort halb besinnungslos liegen blieben.
    »Bromm und Auril!«, schrie eine Stimme entgeistert.
    Die Albin blickte auf und vergaß vor Überraschung weiterzukämpfen. Glücklicherweise waren ihre Gegner nicht minder verblüfft, dass der Sprecher ihren Namen kannte. »Ardo?«, entfuhr es ihr. »Ardo Sturmgänger?!«
    Der Alb mit der Augenklappe flankte über den Steuerstand und stellte sich ihr in den Weg. »Wie er leibt und lebt«, erwiderte er. »Aber weshalb, bei den Feuern der Dunkelreiche, greifst du mein Schiff an?«
    »Wieso bedrohst du meine Freunde?«, fauchte Auril.
    Ardo hob die Augenbrauen. »Du kennst die Jungen?«
    »In der Tat, das tue ich. Also beende diesen Wahnsinn und lass uns reden.«
    Ihr einstiger Gefährte schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Auril. Geschäft ist Geschäft. Und für dieses Geschäft werden wir verdammt gut bezahlt.« Er hob seine noch immer geladene Armbrust.
    »Ardo, ich bin es«, beschwor ihn Auril. »Hast du vergessen, was einst zwischen uns war?«
    Ardos Miene verzog sich zu einem humorlosen Grinsen. »Oh, ich entsinne mich noch sehr gut. Vor allem daran, dass du mir damals den Rücken gekehrt hast. Ich war wohl nicht mehr gut genug für dich. Das hat mich verletzt, weißt du? Aber zum Glück trifft man sich immer zweimal im Leben – und jetzt, meine Schöne, bin ich dran.«
    »Verdammt sollst du sein, Ardo«, zischte Auril und hob ihre Schwerter, wohl wissend, dass sie damit keinen Armbrustbolzen würde abfangen können.
    »Keine Sorge, das bin ich schon.«
    »Runter«, brüllte Bromm in Aurils Rücken.
    Die Albin ließ sich fallen, Ardo drückte ab und im nächsten Moment traf ihn ein von dem Werbären geworfenes Holzfass mitten auf die Brust.
    Tarean, Iegi und Haffta schrien, als die Transportplattform unvermittelt nach unten klappte und, nur noch an den beiden hinteren Haltetauen hängend, mit Wucht gegen die Steilwand in ihrem Rücken krachte.
    Tarean rutschte abwärts und landete auf dem erschreckend schmalen Geländer der Plattform, das unter seinem Gewicht protestierend knirschte. Mit der Kraft der Todesangst verkrampfte sich seine Linke um die Streben, während er gleichzeitig mit der Rechten versuchte, seine Tasche festzuhalten und auch das Bündel auf seinem Rücken, das seine beiden Schwerter und den Drachenstab enthielt.
    Neben ihm wurden Iegi und Haffta vom Aufprall der Plattform über Bord geschleudert. Während sich der Vogelmensch ein Dutzend Schritt in die Tiefe fallen ließ und dann den Sturz durch ein Ausbreiten seiner Flügel abbremste, hing die Grawlfrau einen grauenvollen Moment lang völlig hilflos über dem schwindelerregend tiefen Abgrund. Dann zuckten ihre Klauen vor und gruben sich Halt suchend in Tareans linkes Bein.
    Der Junge schrie auf, aber er unterdrückte das instinktive Bedürfnis, gegen die Quelle des Schmerzes

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