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Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts

Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts

Titel: Tarean 03 - Ritter des ersten Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Schutz.«
    »Eine kluge Entscheidung«, lobte ihn Dinral sichtlich erleichtert.
    »Mit Verlaub, Herr, aber das sehe ich anders«, wandte Ilrod ein. »Dornhall sollte seinen Teil dazu beitragen, die Freiheit der westlichen Reiche zu verteidigen. Es mag nur ein kleiner Teil sein, aber es kommt auf das Zeichen an, das wir Jeorhel damit senden.«
    »Was wollt Ihr also tun, Ilrod?« Der Than sah den Waffenmeister ungehalten an, doch dieser zeigte keine Furcht.
    »Gebt mir zwanzig Soldaten und lasst mich für Dornhall streiten, Than Urias.«
    Urias schüttelte den Kopf. »Zwanzig Soldaten machen in einem Heer von Tausenden keinen Unterschied. Hier allerdings könnte ihre Abwesenheit über Leben und Tod entscheiden. Und insbesondere Euch kann ich in Zeiten wie diesen nicht entbehren.«
    »Doch, das könnt Ihr. In Ortensruh leben noch immer viele Veteranen des Krieges gegen Calvas vor siebzehn Jahren. Einer von ihnen soll den Befehl über die Burgwache übernehmen. Ich rate Euch zu Veteran Deorn.« Ilrod sah den Burgherrn beschwörend an. »Herr, bedenkt, dass uns die Alben jahrelang vor den Wolflingen beschützt haben. Ob es Euch gefällt oder nicht, wir stehen in Jeorhels Schuld.«
    »Wir haben Jeorhel schon bei seinem wahnwitzigen Feldzug gegen Calvas unterstützt«, schnaubte Urias.
    »Das war Ritter Wilfert, nicht Dornhall, Herr.«
    Der Than schlug mit der Faust auf die Burgmauer. »Bei den Dunkelreichen, Ilrod, Ihr legt es auf meinen Zorn an, nicht wahr?« Er machte zwei wütende Schritte das Wehr hinab und dann wieder zurück. »Also gut. Ihr bekommt zehn Soldaten. Keinen Mann mehr. Und nun geht rasch, bevor ich meine Entscheidung bereue.«
    Ilrod neigte den Kopf. »Habt Dank, Herr.«
    Als er sich auf den Weg nach unten machte, rannte Silas ihm nach. »Meister Ilrod, nehmt mich mit!«
    Der Waffenmeister blieb überrascht stehen und warf Silas einen prüfenden Blick zu. Der Junge spannte die Schultern an und reckte streitlustig das Kinn vor. Er wusste, dass es ihm Ilrod nicht leichtmachen würde. Er machte es den Jungen auf Dornhall nie leicht. Aber Silas würde für sein Recht, an dem Feldzug für Dornhall teilzunehmen, kämpfen. Vor nicht einmal einem Jahr hatte Tarean die Burg verlassen, und schon heute erzählten sich gestandene Krieger in der Dorfschänke Geschichten von ihm und seinen Freunden. Silas wollte verdammt sein, wenn er nicht auch ein klein wenig Ruhm für sich erstreiten konnte.
    »In Ordnung«, sagte Ilrod. »Pack deine Sachen. Wir reiten so bald wie möglich los.«
    Silas konnte sein Glück kaum fassen. Sein sommersprossiges Gesicht hellte sich auf. »Ja, Herr, sofort, Herr«, rief er begeistert und stürmte los, um sein Schwert und seinen Harnisch zu holen. Er war sich sicher, dass ein großartiges Abenteuer auf ihn wartete.
    Am nächsten Morgen, noch bevor sich der Nebel über dem Tal gelichtet hatte, machten sie sich an den Aufstieg nach Nyrdheim. Zaeena ritt auf Grinjah vorweg, Auril, Bromm und Haffta kamen danach, und Hattson bildete auf seinem Kaltblüter das Schlusslicht. Sie folgten der verfallenen Straße, die sich entlang der Flanke der rechten Bergkette langsam, aber stetig aufwärtsbewegte, während die Welt um sie herum nach kaum hundert Schritt im Weiß der tief hängenden Wolken endete. Weder die Talsohle in ihrem Rücken noch die Burg vor ihnen waren zu sehen.
    Als sie gegen Mittag die Wolkendecke durchstießen, eröffnete sich ihnen ein atemberaubender Anblick. Direkt vor ihnen, nur noch eine knappe Meile entfernt, erhob sich die gewaltige Feste des Ordens des Silbernen Kreises. Wolkendunst stieg an ihren Mauern empor und wallte um die steil aufragenden Türme, was dem ganzen Bild einen Hauch von Unwirklichkeit verlieh. Aus der Nähe konnte man erkennen, dass die Grundfesten der Burg so kunstvoll auf den Berg aufgesetzt worden waren, dass sie regelrecht aus dem Gestein herauszuwachsen schienen. Man konnte den Eindruck gewinnen, als sei Nyrdheim nicht errichtet, sondern von einem meisterhaften Steinmetz aus dem Fels selbst herausgemeißelt worden.
    Unterhalb der Burg stürzte ein gewaltiger Wolkenfall unendlich träge talwärts. Die dunstigen Fluten sickerten aus den höheren Berglagen im Norden zur Linken und zur Rechten an Nyrdheim vorbei und ergossen sich dann in einem breiten Strom das Tal hinab nach Süden, wo sie schließlich gegen einen von Osten nach Westen verlaufenden Gebirgsrücken brandeten.
    »Sie gibt sich alle Mühe, uns zu beeindrucken«, murmelte Bromm, während sie

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