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Tareks Versprechen

Tareks Versprechen

Titel: Tareks Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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ich?“ Solange sich Tarek nicht sicher war, was genau sein Vater ihm vorwarf, würde er sich nicht in die Karten sehen lassen.
    „Hältst du mich für einen kompletten Idioten? Ich wusste bereits, dass du etwas im Schilde führst, als die Männer der Eskorte mir dieses Mädchen beschrieben haben. Warum sollte jemand wie du darauf aus sein, eine Frau bei sich zu behalten, die nicht einmal im freundlichsten Fall, als hübsch zu bezeichnen ist.“
    Tarek war dazu bereit, Zaara zu verteidigen.
    „Nicht jeder definiert Schönheit wie du, Vater.“
    Sollte er damit anfangen was er wollte. Wenn er Zaara nicht für schön hielt dann nur, weil er sie nicht so kannte wie er. Ein liebenswertes Wesen war tausendmal mehr wert, als ebenmäßige Züge.
    „Nachts strahlt nur noch die innere Schönheit, die äußere versinkt in der Dunkelheit!“
    „Als ob du das wüsstest“, spottete sein Vater. „Nachts! Das ich nicht lache. Nachts bist du dieser angeblichen Tochter eines Scheichs doch gar nicht in die Nähe gekommen!“
    Das war keine Behauptung, die Tarek auf sich sitzen lassen konnte. „Es dürfte dich nichts angehen, was ich mit Zaara in der Nacht tue. Und da du mich zu deinem alten Freund geschickt hast, um eine seiner Töchter zur Frau zu nehmen, bist du selbst dafür verantwortlich, wenn ihr Vater nicht das ist, was du dir vorgestellt hast.“
    „Scheich Hassan würde es die größte Freude bereiten, mir als Schwiegertochter ein Kuckuckskind unterzuschieben. Denn wenn ihre Mutter wirklich versucht hat, mit einem Fremden durchzubrennen, kann es auch leicht sein, dass Zaara nicht von Hassan gezeugt worden ist.“
    Das verschlug Tarek erst einmal die Sprache. Hassans boshafte Bemerkung zum Abschied hatte sich also in der Überzeugung seines Vaters breitgemacht. Diese rachsüchtigen alten Männer sollte der Teufel holen!
    „Wenn dich das stört, solltest du dir klarmachen, dass du selbst dafür verantwortlich bist. Denn wie es scheint existiert eure angebliche Freundschaft nicht mehr, wenn du Scheich Hassan so etwas zutraust.“
    Dass Tarek damit vollkommen richtig lag war so klar, als hätten alle Jungfrauen des Paradieses zu singen begonnen. Endlich verstand Tarek das seltsame Verhalten des Scheichs auch.
    „Du hast mich zu Scheich Hassan geschickt, weil du wusstest, dass er mir die, für dich am wenigsten passende Schwiegertochter geben würde“, stand nun alles ganz klar vor Tarek. „Was wolltest du erreichen? Was sollte es dir bringen, mich in so eine Verbindung zu zwingen? Sag schon Vater, was?“
    Dieses ganze Abkommen war ein einziges Schmierentheater. Und er hatte sich mit hineinziehen lassen. Aber er musste dabei nicht weiter mitmachen. Sobald er alle Fakten kannte, würde er der Sache ein Ende bereiten.
    „Ich habe das gemacht, was nötig war, um dich dazu zu bringen, dir eine Frau zu nehmen. Und ich habe dafür gesorgt, dass es nicht bei dieser einen Frau bleiben wird. Du hättest dir in spätestens einem halben Jahr eine zweite Frau genommen oder eine Konkubine, die schön genug ist, dich zu fesseln.“
    Das war also der Plan seines Vaters. Ihn mit einem Mädchen abzuschrecken, um ihn auf der anderen Seite dazu zu bringen, eine zweite oder dritte Frau zu wählen. Dieser Hurensohn! Er war für seinen Vater wirklich nur ein Zuchtbulle. Allah musste diese dunkle Seite an Amir kennen, sonst hätte er ihn selbst mit Söhnen belohnt.
    „Ein Pech, dass dein Plan nicht aufgegangen ist“, meinte Tarek gefährlich sanft.
    „Worüber regst du dich auf? Hast du vielleicht etwas anderes gemacht, als ich?“, warf nun Scheich Amir seinem Sohn dessen Verfehlungen vor. „Du hast dieses Mädchen mitgebracht und dann in deinen Räumen versteckt. Du hast so getan, als könntest du die Finger nicht von ihr lassen. Du wolltest mir etwas vormachen, was nicht den Tatsachen entsprach.
    Aber ich bin nicht so leicht zu täuschen, wie die Frauen im Harem. Sie hat dieses Mal an dem Mädchen vielleicht überzeugt. Ganz einfach, weil sie sich überzeugen lassen wollten. Und natürlich haben sie mir ihre Eindrücke geschildert. Es hätte vielleicht sogar mich überzeugt, nur hast du eine Kleinigkeit vergessen, mein Sohn.“
    Was konnte das zu bedeuten haben? Was für eine Gemeinheit hatte sich sein Vater noch ausgedacht, um ihn zu kontrollieren?
    „Ich bin nicht dumm genug, mich auf nur eine Seite der Medaille zu konzentrieren. Ich sehe mir auch die andere Seite an. Und in deinem Fall waren es die Tücher, die deine Lagerstatt

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