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Target 5

Target 5

Titel: Target 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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hätte sein sollen.
    Das amerikanische Flugzeug aus Keflavik mußte das sowjetische U-Boot ungefähr zu der Zeit gesichtet haben, als die Elroy den Eisberg verließ und in die vernebelte Fahrrinne steuerte.
     
     
    Freitag, 25. Februar: die letzten Stunden
     
    Die riesige Schraube am Heck der Elroy rotierte. Sie peitschte das Wasser, schleuderte kleine Eisschollen zur Seite und wühlte weißen Schaum auf. Schmidt gab das Kommando, und der Eisbrecher bewegte sich langsam rückwärts. Dann blieb er stecken; Schmidt steigerte die Motorleistung. Die Schraube drosch, und die Motoren dröhnten, als ob sie durch das Deck hindurchbrechen würden. Die Elroy war wieder in Bewegung. Sie glitt sehr langsam die Rampe hinunter, wie ein Schiff, das in falscher Richtung vom Stapel läuft. Mit ungeheurem Krachen und Splittern bohrte sich der Kiel immer tiefer in das stahlharte Eis.
    Die Schraube drehte sich weiter, und ihre Zugkraft war nun stärker, nachdem ein größerer Teil des Schiffes wieder im Wasser lag. Die Elroy glitt in die See zurück. Als der Bug ins Wasser schlug, spritzten die Wogen haushoch auf, aber die Crew, die sich hinter Beaumont auf dem Achterdeck versammelt hatte, gab keinen Laut von sich, während das Schiff sich langsam quer über die Bucht und durch den schmalen Ausgang schob. Beaumont ging über das vibrierende Deck zum Bug.
    Sie hatten den Zeitpunkt ihres Abzuges sorgsam gewählt. Der Nebel über ihnen hatte sich für einige Augenblicke gelichtet, und in den treibenden Schollen vor der Steuerbordreling spiegelte sich der Mond. Als Schmidt das Schiff langsam wenden ließ, sahen sie dichten Nebel, nur etwa einen Kilometer entfernt, vor sich. »Mir gefällt das nicht«, sagte Grayson, der nahe dem Bug neben Beaumont stand. »Ich finde, wir hätten auf dem Eisberg bleiben sollen. Da Silva auch. Und warum zum Teufel müssen wir mit Festbeleuchtung fahren wie ein Vergnügungsdampfer?«
    Der Vergleich war treffend. Auf Schmidts ausdrücklichen Befehl hin brannten die Lichter der Elroy. Jedes nur erdenkliche Licht, das noch funktionierte, wurde angeschaltet, und Scheinwerfer strahlten nach Backbord, Steuerbord und voraus über den Bug. »Wir werden auf hoher See sein«, hatte Schmidt zum hundertstenmal wiederholt. »Wenn ich in voller Beleuchtung und mit tutendem Nebelhorn die Eisberg-Gasse herunterfahre, gibt es keinen ersichtlichen Grund für einen Zusammenstoß.«
    »Glauben Sie, daß die einen Grund brauchen – wo wir Gorow und die Katharina-Dokumente an Bord haben?« war Beaumont aufgebraust. »Wo wir keinerlei Verbindung aufnehmen können, was möglicherweise hier passiert?«
    Er hatte den Streit verloren – und er hatte es im voraus gewußt. Bis zu einem gewissen Punkt waren Schmidts Argumente vernünftig: Wenn sie ohne Licht und Nebelhorn versuchten, weiter nach Süden an ihnen vorbeizugleiten, würde Papanin später behaupten, daß die Schuld für den Zusammenstoß bei den Amerikanern zu suchen sei, wie hätte man sie im Nebel hören oder sehen sollen. Während sie immer weiter südlich fuhren, suchte Beaumont mit seinem Nachtfernglas das Wasser ab.
    »Siehst du irgend etwas?« fragte Langer besorgt.
    »Nur Ozean. Und Nebel.«
    »Sehen Sie irgend etwas?«
    Diesmal war es Da Silva, der die Frage stellte. Er war leise von der Brücke heruntergekommen und hatte sich links neben Beaumont gestellt.
    »Mit Ihren Augen«, fügte er hinzu, »sollten Sie da oben sein, wo sie schon einmal waren.«
    Beaumont blickte zu dem fast dreißig Meter hohen Mast hinauf, wo ein Matrose mit Kopfhörer unter der Pelzkappe an der Saling hing. Dieser Mann hatte die Aufgabe, Schmidt jedes Hindernis vor dem Kurs der Elroy zu melden. »Vielen Dank«, sagte Beaumont. »Nicht wieder. Und noch kann ich da draußen nichts erkennen – noch nicht.«
    »Das Carley-Floß ist achtern steuerbord«, murmelte Da Silva. »Nicht weit von der Kabine mit dem Sprengstoff, und Langer hat den Schlüssel. Falls wir ihn brauchen, wird uns Borzoli mit der Barkasse helfen – er schiebt Wache in der Nähe des Floßes. Hätten Sie was dagegen, mir Ihre Pläne zu verraten für den Fall, daß etwas passiert?«
    »Ich werde versuchen müssen, Sie zu verscheuchen«, antwortete Beaumont unbestimmt.
    »O.k. Sie lassen sich nicht gern in die Karten gucken.« Da Silva hielt inne und schaute auf die Brücke zurück. »Vielleicht ist es besser so – wenn man bedenkt, daß Schmidt noch keine Ahnung hat. Ich könnte dafür als kleiner Angestellter in einem

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