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Target 5

Target 5

Titel: Target 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Sicherheit, wenn niemand von Ihnen diese Eisinsel verlassen würde, bis Ihr Flugzeug kommt.«
    »Sicherheit wovor?« fragte Beaumont.
    »Wenn wir auf dem Packeis eine Bewegung sehen, könnten meine Männer annehmen, es wäre Marow. Dann würden sie möglicherweise schießen«, sagte Papanin ernst. »Ich habe ihnen zwar gesagt, daß sie ihn unversehrt gefangennehmen sollen – wenn möglich. Aber Gorow hatte viele Freunde, und einige von ihnen stehen draußen vor dieser Baracke – und alle sind bewaffnet.« Er zog die Pelzkapuze über seinen kahl rasierten Kopf. »Kramer, wir haben diese Leute um ihre Hilfe gebeten. Da wir nicht mehr willkommen sind, werden wir gehen.« Er blickte sich noch einmal in der Baracke um. »Eine angenehme Fahrt zurück in die Vereinigten Staaten, meine Herren. Hier sind Ihre Tage gezählt.«
    Als sie weg waren, schickte Beaumont Grayson hinterher, um sicherzugehen, daß sie wirklich gegangen waren. Dann sah er zu Conway hinüber, der seine feuchten Handflächen mit einem Taschentuch trocknete. »Es wird von nun an verdammt brenzlig werden«, warnte er. »Der Mann, der sich Wassily nannte, ist Oberst Igor Papanin, Chef des Sicherheitsdienstes für besondere Aufgaben in Leningrad. Man hat mir sein Foto gezeigt, bevor ich Washington verließ.« Beaumont sah auf seine Uhr. Ein Uhr fünfundvierzig. »Um acht Uhr heute morgen werde ich Gorow per Schlitten hier rausholen – in sechs Stunden. Das ist die beste Möglichkeit, den Russen aus dem Weg zu gehen.«
    »Warum acht Uhr?«
    »Weil sie bis dahin die ganze Nacht irgendwo auf dem Packeis verbracht haben werden – sie werden abwarten, was wir tun. Sie werden es nach sechs Stunden satt haben – das Horchen, das Zittern und die Anspannung, dauernd nach irgendwelcher Bewegung Ausschau zu halten. Bis acht Uhr werden sie schlechte Laune haben und hundemüde sein. Ihre Wachsamkeit wird nachlassen. Aber es würde schon helfen, wenn wir ein kleines Ablenkungsmanöver inszenierten zu dem Zeitpunkt, wo wir aufbrechen.«
    »Ich werde den Schneepanzer ein bißchen herumfahren«, schlug Conway kurz entschlossen vor. »Ich kann ihn quer über die Insel fahren, die Rampe hinunter, und dann ein wenig auf dem Packeis herumwandern.«
    »Genau das wollte ich auch vorschlagen – bis zu einem gewissen Punkt jedenfalls.« Beaumont stand auf. Seine Augenlider waren bleiern, seine Glieder schwerfällig. Er fing an, umherzugehen, um sich wach zu halten. »Sie haben den Weg hierher in ihren Schneepanzern gefunden – wie, weiß ich nicht –, und es könnte sein, daß sie irgendeine Art tragbares Radargerät bei sich haben. Wenn Sie den Schneepanzer herumfahren, werden sie sich darauf konzentrieren – während wir am westlichen Ufer der Insel verschwinden.«
    »Sie werden gehörig reinfallen…«
    »Hören Sie gut zu, Matt.« Beaumont betonte jedes Wort mit Nachdruck, um Conway das Risiko klarzumachen, auf das er sich einließ. »Wenige Kilometer von dieser Baracke entfernt steht ein Haufen bewaffneter Russen. Darum dürfen Sie keine unnötigen Risiken auf sich nehmen. Ich glaube, ich habe Papanin etwas verunsichert, als ich erzählte, daß wir gefunkt hätten…«
    »Die Wahrheit wird er spätestens dann erfahren, wenn er bei seiner Abhöreinheit nachfragt.«
    Einen Moment lang überlegte Beaumont, ob er Conway von seinem eigenen Sender erzählen sollte, entschied sich aber dagegen. Es bestand durchaus die Möglichkeit, daß Papanin noch mal auftauchte. Das nächste Mal könnte er seine Fragen eindringlicher stellen. »Das wird er nicht, bevor er nach Nordpol 17 zurückkehrt«, sagte er. »Können Sie Ihren Schneepanzer ohne großes Risiko um den östlichen Teil der Insel herumfahren – in diesem Nebel?«
    »Ich lebe seit drei Jahren auf dieser Insel – unter allen möglichen Wetterbedingungen«, versicherte Conway. »Ich kann die Landebahnlichter anmachen, um die Strecke besser zu überblicken, und ich habe einen schwenkbaren Scheinwerfer an dem Panzer, der die Rampe ausleuchten kann…«
    »Fahren Sie nicht die Rampe hinunter!« sagte Beaumont eindringlich. »Über der Insel weht Ihre eigene Flagge – sobald Sie sich auf das Packeis wagen, befinden Sie sich im Niemandsland. Wenn Sie überhaupt helfen wollen, brauchen Sie nur etwa eine Stunde langsam auf der Insel herumzufahren. Auf der Insel!« wiederholte er.
    Während der nächsten halben Stunde hatten sie sehr viel zu tun. Sie riefen Langer. Er war mit den Hunden in der Baracke geblieben, um sie während

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