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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Geistern zufällt? Im Augenblick haben Sie sich zudem der flagrantesten Verletzung der Höflichkeit schuldig gemacht, da sie meinen wissenschaftlichen Diskurs unterbrachen, um meine Aufmerksamkeit einem bloßen Vierfüßler der Gattung Felis zuzuwenden. Also, was ich sagen wollte, Mr …«
    »Himmel hilf! Ein Löwe?« rief Mr. Philander und strengte sich an, mit seinen schwachen Augen die verschwommene Gestalt zu erkennen, die sich gegen das dunkle, tropische Unterholz abhob.
    »Also bitte, Mr. Philander, wenn Sie sich in unserem Disput unbedingt der Alltagssprache bedienen wollen – ein ,Löwe‘. Aber was ich sagen wollte …«
    »O du mein Gott! Professor!« fiel Mr. Philander ihm abermals ins Wort. »Erlauben Sie mir, daraufhinzuweisen, daß die Mauren, die im fünfzehnten Jahrhundert besiegt wurden, zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt durchaus weiter in dieser höchst bedauernswerten Lage verbleiben können, auch wenn wir die Diskussion über diese weltumspannende Kalamität vertagen, bis wir des beeindruckenden Anblicks jenes Felis carnivora dort teilhaft werden, den die Entfernung buchstäblich in Kürze ermöglichen wird.«
    In der Zwischenzeit hatte sich der Löwe den beiden Männern mit gelassener Würde auf eine Distanz von zehn Schritt genähert, worauf er stehenblieb und sie neugierig betrachtete.
    Der Strand lag im hellen Mondschein, und die seltsame Gruppe hob sich gegen den gelben Sand deutlich ab.
    »Höchst tadelnswert, höchst tadelnswert« rief Professor Porter in leicht gereiztem Ton. »Mr. Philander, ich kann mich nicht erinnern, je erlebt zu haben, daß man einem dieser Tiere gestattete, außerhalb des Käfigs frei umherzulaufen. Sie können sich darauf verlassen, daß ich diese unerhörte Verletzung der Ethik den Direktoren des nahegelegenen Zoologischen Gartens zur Kenntnis bringen werde.«
    »Sehr richtig, Professor«, pflichtete Mr. Philander bei. »Und je eher dies geschieht, desto besser. Wir wollen gleich hingehen.«
    Er packte den Professor beim Arm und schlug die Richtung ein, die sie auf größte Distanz zu dem Löwen brachte.
    Sie hatten gerade erst ein kurzes Stück zurückgelegt, als ein Blick nach hinten dem entsetzten Mr. Philander kundtat, daß der Löwe ihnen folgte. Er packte den protestierenden Professor noch fester und steigerte die Geschwindigkeit.
    »Was ich sagen wollte, Mr. Philander …« wiederholte Professor Porter.
    Mr. Philander schaute sich abermals schnell um. Der Löwe hatte seine Schritte ebenfalls beschleunigt und folgte ihnen unbeirrt im gleichen Abstand.
    »Er kommt uns nach!« raunte Mr. Philander entsetzt und fing an zu rennen.
    »Aber, aber, Mr. Philander!« ermahnte ihn der Professor. »Diese unziemliche Hast steht Männern der Wissenschaft nicht zu Gesicht. Was sollen unsere Freunde von uns denken, die vielleicht auf der Straße stehen und unser ungebührliches Verhalten sehen? Lassen Sie uns bitte gesitteter weitergehen.«
    Mr. Philander warf einen weiteren besorgten Blick nach hinten.
    Der Löwe folgte in kleinen Sprüngen kaum fünf Schritt hinter ihnen.
    Mr. Philander ließ den Arm des Professors los und setzte zu einem derart wilden Spurt an, wie er jedem studentischen Leichtathletikteam zur Ehre gereicht hätte.
    »Was ich sagen wollte, Mr. Philander …«, schrie Professor Porter, als er nun selbst, metaphorisch gesprochen, ,in gestreckten Galopp‘ überging. Ein flüchtiger Blick nach hinten hatte ihm gezeigt, wie sehr die grausamen gelben Augen und der halboffene Rachen ihm schon zu Leibe gerückt waren.
    Mit dem seidenen Zylinder und wehenden Rockschößen rannte Professor Archimedes Q. Porter, Mr. Samuel T. Philander dicht auf den Fersen, durch den hellen Mondschein.
    Vor ihnen stieß eine Spitze des Dschungels an ein schmales Vorgebirge, und dorthin lenkte Mr. Samuel T. Philander seine weiten Sätze und Sprünge, um in den Schutz der Bäume zu gelangen, die er dort sah. Zur gleichen Zeit verfolgten zwei scharfe Augen von eben dieser Stelle hochinteressiert das Wettrennen.
    Es war Tarzan von den Affen, der grinsend das seltsame Katze-und-Maus-Spiel beobachtete.
    Er wußte, daß die zwei Männer, so weit es den Löwen betraf, keinen Angriff zu gewärtigen hatten. Allein die Tatsache, daß Numa sich eine so leichte Beute noch nicht zu Gemüte geführt hatte, sagte dem in den Dingen des Waldes erfahrenen Tarzan, daß Numas Bauch derzeit gefüllt war.
    Der Löwe war fähig, ihnen zu folgen, bis er wieder hungrig war, dennoch standen die

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