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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Clayton den Affenmenschen losgelassen, sah er ihn auch schon wie ein Eichhörnchen zur anderen Seite des Hauses huschen.
    Der Engländer rannte ihm schnell nach und kam gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie das Hinterviertel eines großen Tieres im Begriff war, durchs Fenster ins Haus zu gleiten.
    Als Jane die Augen aufschlug und die ihnen unmittelbar drohende Gefahr erkannte, gab ihr tapferes junges Herz auch das letzte Quentchen Hoffnung auf. Da bemerkte sie zu ihrer Überraschung, wie das riesige Tier langsam durchs Fenster zurückgezogen wurde, und sah im Mondschein dahinter die Köpfe und Schultern zweier Menschen.
    Als Clayton um die Hausecke bog, erblickte er nicht nur das sich durchs Fenster zwängende Tier, sondern sah auch, daß der Affenmensch den langen Schweif mit beiden Händen gepackt hatte, seine Füße fest gegen die Wand des Hauses stemmte und seine ganze riesige Kraft einsetzte, um die Bestie wieder nach draußen zu ziehen.
    Clayton sprang hinzu, um mitzuhelfen, der Affenmensch schnatterte etwas in energischem, herrischem Ton, nach Claytons Ansicht bestimmt einen Befehl, aber er konnte ihn nicht verstehen.
    Ihren gemeinsamen Bemühungen erreichten schließlich, daß der gewaltige Körper immer weiter aus dem Fenster glitt, und da erst dämmerte Cleyton die Erkenntnis, wie tollkühn und tapfer sein Begleiter handelte.
    Wenn ein unbekleideter Mensch ein heiser brüllendes, mit Krallen bewehrtes, menschenmordendes Tier am Schwanz aus einem Fenster zog, um eine fremde weiße Frau zu retten, bedeutete dies in der Tat den Gipfel des Heldentums.
    Was Clayton anbetraf, standen die Dinge anders, da die Frau nicht nur seiner eigenen Art und Rasse angehörte, sondern das einzige Wesen auf der ganzen Welt war, das er liebte.
    Obwohl er wußte, daß die Löwin kurzen Prozeß mit ihnen machen würde, zog er mit, fest entschlossen, sie von Jane Porter fernzuhalten. Da mußte er an den Kampf zwischen diesem Menschen und dem großen Löwen mit schwarzer Mähne denken, den er kurz zuvor mit angesehen hatte, und er empfand auf einmal mehr Zuversicht.
    Noch immer erteilte Tarzan Befehle, die Clayton nicht verstehen konnte.
    Er wollte diesem dummen weißen Menschen sagen, er solle die vergifteten Pfeile in Sabors Rücken und Flanken stoßen und das lange, dünne Jagdmesser, das an Tarzans Hüfte hing, dem Tier ins Herz, aber der Mensch wollte nicht verstehen, und Tarzan wagte nicht, loszulassen und dies alles selbst zu tun, denn ihm war klar, daß der schwächliche weiße Mann Sabor nicht einmal zwei Sekunden würde allein halten können.
    Langsam glitt die Löwin durchs Fenster. Schließlich waren auch ihre Schultern draußen.
    Da erlebte Clayton etwas Unglaubliches. Tarzan hatte sich den Kopf zerbrochen, auf welche Weise er allein mit der ergrimmten Bestie fertig werden würde, und sich plötzlich des Kampfes mit Terkoz erinnert, und als die mächtigen Schultern sich vom Fenster lösten, so daß die Löwin nur noch mit den Vorderpranken am Fensterrahmen hing, ließ er sie plötzlich los.
    Mit der Geschwindigkeit einer zustoßenden Klapperschlange warf er sich auf Sabors Rücken und setzte mit seinen starken, jungen Armen einen vollen Nelson bei dem Tier an, wie er ihn damals während des blutigen, letztendlich siegreichen Kampfes mit Terkoz erlernt hatte.
    Die Löwin ließ sich aufbrüllend nach hinten fallen, so daß sie ihren Feind unter sich begrub, aber der schwarzhaarige Hüne packte sie nur noch fester.
    Sabor wälzte sich hin und her, krallte sich in die Erde oder zerteilte die Luft mit den Pranken im Bemühen, diesen seltsamen Gegner abzuschütteln, doch die eisernen Bande, die ihren Kopf immer tiefer auf die braune Brust zwängten, zogen sich nur noch fester zusammen.
    Die stahlharten Unterarme des Affenmenschen, die Sabors Genick umspannten, glitten höher. Die Bemühungen der Löwin wurden schwächer.
    Schließlich beobachtete Clayton, wie sich die ungeheueren Muskeln von Tarzans Schultern und Oberarmen im silbernen Mondlicht zu festen Knoten zusammenzogen, und nach einer längeren, äußersten Anstrengung des Affenmenschen sprangen die Wirbel von Sabors Genick mit deutlich vernehmbarem Knacken auseinander.
    Im Nu stand Tarzan auf den Füßen, und zum zweiten Mal an diesem Tag vernahm Clayton den wilden Siegesschrei des Affenmännchens. Dann hörte er Jane entsetzt rufen:
    »Cecil … Mr. Clayton! Oh, was war das? Was war das?«
    Clayton lief schnell zur Tür und rief ihr zu, alles sei in Ordnung, sie solle

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