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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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beobachtete.
    Professor Porter hatte inzwischen seinen seidenen Zylinder wiedergefunden, säuberte ihn sorgfältig mit dem Rockärmel und setzte ihn auf. Als er Mr. Philander auf etwas hinter ihm zeigen sah, wandte er sich um und entdeckte einen bis auf ein Lendentuch und wenige metallene Schmuckstücke unbekleideten Riesen, der regungslos vor ihnen stand.
    »Guten Abend, Sir!« sagte der Professor und lüftete seinen Hut.
    Statt einer Antwort gebot der Riese mit einer Handbewegung, ihm zu folgen, und machte sich in der Richtung, aus der sie vor kurzem gekommen waren, auf den Weg zum Strand.
    »Wir tun, glaube ich, gut daran, ihm zu folgen«, sagte Mr. Philander.
    »Aber, aber, Mr. Philander« entgegnete der Professor. »Vor kurzem erst haben Sie höchst logische Argumente zugunsten Ihrer Theorie vorgebracht, wonach das Lager direkt südlich von uns liegen müsse. Ich war skeptisch, doch Sie haben mich letztendlich überzeugt; deshalb bin ich mir jetzt ziemlich sicher, daß wir südwärts wandern müssen, um unsere Freunde zu erreichen.«
    »Lieber Professor Porter, dieser Mensch weiß es vielleicht besser als wir beide. Er scheint sich in diesem Teil der Welt bestens auszukennen. Wir sollten ihm deshalb wenigstens ein kurzes Stück folgen.«
    »Aber, aber, Mr. Philander« wiederholte der Professor. »Ich bin schwer zu überzeugen, aber wenn ich es bin, lasse ich an der getroffenen Entscheidung nicht mehr rütteln. Ich werde an der als richtig erkannten Richtung festhalten, und sollte ich den ganzen afrikanischen Kontinent durchqueren müssen, um meinen Bestimmungsort zu erreichen.«
    Weiterer Streit wurde durch Tarzan unterbunden, der bemerkt hatte, daß diese seltsamen Menschen ihm nicht folgten und deshalb zurückgekommen war.
    Abermals winkte er ihnenn. Sie disputierten unbeirrt weiter.
    Da verlor der Affenmensch die Geduld angesichts solch törichter Unwissenheit. Er packte den erschrockenen Mr. Philander an den Schultern, und ehe dieser ehrenwerte Gentleman richtig wußte, ob er getötet oder nur zum Krüppel geschlagen werden sollte, hatte Tarzan sein Seil zuverlässig an Mr. Philanders Hals befestigt.
    »Aber, aber, Mr. Philander« sagte Professor Porter vorwurfsvoll. »Das paßt doch gar nicht zu Ihnen, sich solche Entwürdigung gefallen zu lassen.«
    Kaum hatte er diese Worte über die Lippen gebracht, wurde auch er ergriffen und mit demselben Seil um den Hals angekoppelt.
    Dann machte sich Tarzan in nördlicher Richtung auf den Weg, den nun zu Tode erschrockenen Professor und seinen Sekretär mit sich führend.
    Mucksmäuschenstill marschierten sie mehrere Stunden, wenigstens kam es den beiden müden und verzweifelten alten Männern so vor. Aber da erstiegen sie eine kleinen Erhebung und sahen zu ihrer großen Freude das Haus vor sich liegen, keine hundert Yards entfernt.
    Hier band Tarzan sie los, wies auf das kleine Gebäude und tauchte in den Dschungel neben ihnen.
    »Höchst bemerkenswert, höchst bemerkenswert!« stammelte der Professor. »Sie sehen jedoch, Mr. Philander, daß ich wie gewöhnlich recht hatte. Ohne ihren bornierten Eigensinn wäre uns eine ganze Folge höchst demütigender, um nicht zu sagen gefährlicher Vorfälle erspart geblieben. Lassen Sie sich bitte also fortan von einem reiferen und praktischer veranlagten Charakter leiten, wenn Sie klugen Rats bedürfen.«
    Mr. Philander war viel zu erleichtert, daß ihr Abenteuer ein so glückliches Ende gefunden hatte, als daß er an der grausamen Stichelei des Professors hätte Anstoß nehmen können. Vielmehr packte er seinen Freund am Arm und zog ihn hastig mit auf das Haus zu.
    Zur allgemeinen Freude war die kleine Gruppe Schiffbrüchiger wieder vereint. Die Abenddämmerung senkte sich hernieder, und sie redeten noch immer über die bestandenen Abenteuer und stellten Vermutungen an über die Identität des seltsamen Wächters und Beschützers, den sie an diesem wilden Gestade vorgefunden hatten.
    Esmeralda war fest überzeugt, es könne sich nur um einen Engel des Herrn handeln, eigens herabgesandt, um über sie zu wachen.
    »Wenn du gesehen hättest, wie er das rohe Fleisch des Löwen verschlang, würdest du ihn für einen sehr materiellen Engel halten, Esmeralda«, sagte Clayton lachend.
    »Seine Stimme hatte auch nichts Himmlisches an sich«, erklärte Jane Porter und schauderte noch ein wenig bei der Erinnerung an das schreckliche Gebrüll, das nach dem Tod der Löwin zu hören gewesen war.
    »Auch entspricht es keineswegs meinen

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