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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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»Ich meine, wir sollten dem Betreffenden danken«, fügte er hinzu. »Er mußte rechts von Ihnen sitzen, Professor.«
    »He! Was ist das? Aber, aber, Mr. Philander, aber, aber!« sagte Professor Porter und rückte vorsichtig näher an Mr. Philander.
    Kurz zuvor hatte sich Tarzan von den Affen gesagt, daß Numa lange genug unter dem Baum umhergestreift war, also reckte er den Kopf gen Himmel, und alsbald schlug der durchdringende Warnruf der Menschenaffen den beiden alten Männern ans Ohr.
    Die zwei Freunde hockten zitternd in luftiger Höhe auf dem Ast und sahen den großen Löwen in seinem ruhelosen Hin- und Herwandern innehalten, als der markerschütternde Schrei in seine Ohren drang, und dann behend in den Dschungel tauchen, wo er jedem Blick entzogen war.
    »Selbst der Löwe zittert vor Angst«, wisperte Mr. Philander.
    »Höchst bemerkenswert, höchst bemerkenswert!« murmelte Professor Porter und klammerte sich verzweifelt an Mr. Philander, um das Gleichgewicht wiederzuerlangen, das er vor Schreck verloren hatte. Unglücklicherweise befand sich Mr. Philanders Körperschwerpunkt in diesem Augenblick gerade jenseits der scharfen Kante des Nichts, so daß es lediglich des sanften Anstoßes bedurfte, den das zusätzliche Gewicht von Professor Porter verursachte, um den ergebenen Sekretär vom Ast zu kippen.
    Einen Augenblick lang schwankten sie unsicher hin und her, dann stürzten sie, vielstimmig und höchst unwissenschaftlich schreiend, in verzweifelter Umarmung aneinandergeklammert, kopfüber vom Baum.
    Es dauerte eine Weile, ehe einer sich bewegte, denn beide waren überzeugt, jeder Versuch in dieser Hinsicht würde so viele Knochenbrüche und Frakturen offenbar werden lassen, daß an weitere Fortbewegen nicht zu denken war.
    Professor Porter unternahm schließlich einen Versuch, das eine Bein zu bewegen. Zu seiner Überraschung gehorchte es seinem Willen wie in vergangenen Tagen. Nun zog er das andere an und streckte es wieder.
    »Höchst bemerkenswert, höchst bemerkenswert!« murmelte er.
    »Gott sei Dank, Professor«, wisperte Mr. Philander erleichtert. »Also sind Sie nicht tot?«
    »Aber, aber, Mr. Philander, aber, aber!« erwiderte Professor Porter ausweichend. »Noch weiß ich es nicht genau.«
    Unendlich behutsam bewegte er den rechten Arm hin und her – welche Freude! Er war unversehrt. Nun wedelte er auch mit dem linken Arm über dem ausgestreckten Körper – er ließ mit sich wedeln!
    »Höchst bemerkenswert, höchst bemerkenswert!« sagte er.
    »Wem winken Sie denn da, Professor?« fragte Mr. Philander aufgeregt.
    Professor Porter hielt es unter seiner Würde, auf diese kindische Frage zu antworten. Stattdessen hob er behutsam den Kopf vom Boden und nickte ein halbes dutzendmal.
    »Höchst bemerkenswert!« hauchte er. »Er ist nach wie vor intakt.«
    Mr. Philander hatte sich noch nicht von der Stelle gerührt, wo er gefallen war. Er unternahm nicht einmal den Versuch. Wie hätte sich jemand auch bewegen können, dessen Arme, Beine und Rückgrat gebrochen waren?
    Das eine Auge war in weichem Lehm vergraben, das andere verfolgte, seitwärts rollend, die seltsamen Kreiselbewegungen von Professor Porter.
    »Wie traurig:« sagte Mr. Philander halblaut. »Gehirnerschütterung, die eine totale geistige Verwirrung ausgelöst hat. Wirklich, sehr, sehr traurig! Und er war noch so jung!«
    Professor Porter wälzte sich auf den Bauch. Behutsam krümmte er den Rücken, bis er ein Mittelding zwischen einem riesigen Kater und einem kleffenden Hund darstellte. Danach setzte er sich auf und betastete die verschiedenen Teile seiner Anatomie.
    »Alles noch beisammen!« verkündete er. »Höchst bemerkenswert!«
    Nun erhob er sich, ließ einen vernichtenden Blick über Mr. Samuel T. Philanders ausgestreckte Gestalt schweifen und sagte:
    »Aber, aber, Mr. Philander! Dies ist nicht der rechte Zeitpunkt, trägem Nichtstun zu frönen. Wir müssen uns rühren, tätig sein.«
    Mr. Philander hob das andere Auge aus dem Lehm und starrte Professor Porter sprachlos vor Zorn an. Dann versuchte er, aufzustehen. Baß vor Staunen mußte er feststellen, daß seine Bemühungen auf der Stelle von bemerkenswertem Erfolg gekrönt wurden.
    Dennoch schnaubte er vor Wut angesichts der grausamen Ungerechtigkeit, die in Professor Porters Andeutung lag, und er war drauf und dran, eine scharfe Erwiderung vom Stapel zu lassen, als seine Augen auf eine seltsame Gestalt fielen, die einige Schritte entfernt stand und sie gespannt

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