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Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen

Titel: Tarzan 01 - Tarzan bei den Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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leichter Wind, so daß das Schiff beim Passieren der Hafeneinfahrt nur wenig Segel setzte, aber als sie die Landspitze jetzt hinter sich gelassen hatte, wurde jeder verfügbare Fetzen Tuch aufgehißt, damit die Arrow so gut wie möglich auf Auslaufkurs lag.
    Hingerissen verfolgte Tarzan die eleganten Bewegungen des Schiffes. Zu gern wäre er an Bord gewesen. Da entdeckte sein scharfes Augen eine schwache Andeutung von Rauch weit draußen am nördlichen Horizont, und er zerbrach sich den Kopf, wie so etwas auf der großen Wasserfläche entstehen könne.
    Etwa im gleichen Moment mußte auch der Ausguck der Arrow den Rauch entdeckt haben, denn wenige Minuten später sah Tarzan, daß die Segel gewechselt und teilweise eingeholt wurden. Das Schiff wendete, und kurz darauf bemerkte er, daß es wieder dem Land zusteuerte.
    Ein Mann am Bug ließ ständig eine Leine ins Wasser plumpsen, an deren Ende ein kleiner Gegenstand befestigt war. Tarzan fragte sich, worin wohl der Sinn dieser Tätigkeit lag.
    Schließlich kam das Schiff direkt in den Wind, der Anker wurde geworfen, die Segel wurden eingeholt. An Deck herrschte große Betriebsamkeit.
    Ein Boot wurde zu Wasser gelassen und eine große Truhe hineingeladen. Dann beugten sich ein Dutzend Seeleute tief über die Ruder und steuerten auf die Landzunge zu, wo Tarzan in den Zweigen eines Baumes hockte.
    Als das Boot näher kam, erkannte er am Heck den Mann mit dem Rattengesicht.
    Nur wenige Minuten später stieß das Boot in den Sand. Die Männer sprangen ins Wasser und trugen die große Truhe an den Strand. Sie befanden sich an der Nordseite der Landspitze, so daß die Leute vom Haus sie nicht sehen konnten.
    Die Männer stritten einen Augenblick zornig. Dann kletterte das Rattengesicht mit mehreren Kumpanen das nicht allzu hohe Steilufer hinauf, auf dem der Baum stand, der Tarzan verbarg. Sie schauten sich eine Weile um.
    »Hier ist ein guter Platz«, sagte das Rattengesicht und wies auf eine Stelle unter Tarzans Baum.
    »Der ist so gut wie alle anderen«, erwiderte einer seiner Kumpane. »Wenn sie uns mit dem Schatz an Bord schnappen, wird sowieso alles beschlagnahmt. Also können wir ihn ebenso gut hier vergraben in der Hoffnung, daß einigen von uns der Galgen erspart bleibt, sie dann zurückkommen und später ihre Freude dran haben.«
    Das Rattengesicht rief den Männern, die am Boot geblieben haben, etwas zu, und sie kamen langsam das Ufer hoch, Hacken und Schaufeln in den Händen.
    »Beeilt euch!« schrie Snipes.
    »Halt die Schnauze!« gab einer der Männer grob zurück. »Du bist kein Admiral, verdammter Knirps!«
    »Aber ich bin jetzt Käpt’n, un’ das werd’ ich dir schon noch beibring’n, Dreckskerl!« brüllte Snipes und schickte einen Hagel grausiger Flüche hinterher.
    »Gebt Ruhe, Jungens!« mahnte einer der Männer, der noch nichts gesagt hatte. »Wenn wir uns gegenseitig an die Gurgel fahren, kommt gar nichts ’raus.«
    »Stimmt«, pflichtete der Seemann bei, der sich über Snipes’ herrischen Ton beschwert hatte. »Awer genau so wenig kommt ’raus, wenn einer von dieser verdammt’n Clique sich besonders aufspielt.«
    »Grabt mal hier, Leute«, sagte Snipes und wies auf eine Stelle unter dem Baum. ,,Un’ während ihr grabt, werd’n Peter un’ ich mal so was wie ’ne Karte von der Gegend hier anfertigen, damit wir’s wiederfinden. Tom un’ Bill, ihr geht mit paar andern ’runter und holt die Truhe.«
    ,,Un’ was machst du?« fragte der, mit dem er vorhin den Wortwechsel hatte. »Spielst den Boss, was?«
    »Macht hin, los!« knurrte Snipes wütend. »Ihr bildet euch doch wohl nich’ ein, daß euer Käpt’n auch ’ne Schaufel in die Hand nimmt, oder?«
    Alle Männer blickten wütend auf. Keiner mochte Snipes, und sein widerlicher Führungsanspruch, seit er King, den eigentlichen Kopf und Anführer der Meuterer, ermordet hatte, goß nur noch Öl in die Flammen ihres Hasses.
    »Willst du damit sagen, du denkst nich’ dran, eine Schaufel zu nehmen und bei dieser Arbeit mitzumachen? So schlimm bist du nun auch nich’ verwundet«, sagte Tarrant, der Seemann, der schon zuvor gesprochen hatte.
    »Da kannst du Gift drauf nehm’n!« antwortete Snipes und tastete nervös nach seinem Revolver.
    »Na schön, wenn’s keine Schaufel is, dann ehm ’ne Spitzhacke!« erwiderte Tarrant.
    Mit diesen Worten hob er seine eigene hoch über den Kopf und hieb sie tief in Snipes Schädel.
    Eine Weile standen die Männer schweigend und betrachteten das Resultat

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