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Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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sandte ein stummes Gebet an ihren Schöpfer, vor dessen Thron sie sehr bald treten würde – dann widerstanden ihre Nerven der Anspannung nicht länger, und sie sank in Ohnmacht.
    Tag und Nacht stürmte Tarzan von den Affen durch den Urwald zu der zerfallenen Stadt, in der, dessen war er sicher, die Frau, die er liebte, entweder gefangen gehalten wurde oder schon tot war.
    Binnen eines Tages und einer Nacht legte er dieselbe Entfernung zurück, zu der die fünfzig gräßlichen Männer nahezu eine Woche benötigt hatten, denn er bewegte sich in mittlerer Höhe der Bäume vorwärts, über dem hinderlichen Gewirr des Buschwerks, das das Vorankommen am Boden so erschwerte.
    Nach dem Bericht des jungen Affenmännchens stand für ihn fest, daß die entführte Gefangene Jane Porter war, denn es gab keine weitere kleine weiße »Sie« im ganzen Dschungel. Die »Männchen« hatte er anhand der groben Beschreibung des Affen als jene grotesken Parodien auf die Menschheit wiedererkannt, die die Ruinen von Opar bewohnten. Das der jungen Frau zugedachte Schicksal lag ihm so klar vor Augen, als hätte er es miterlebt. Wann sie sie auf den grauenvollen Altar legen würde, wußte er nicht, aber daß ihr lieber, zarter Körper letztendlich dort liegen würde, davon war er überzeugt.
    Nach einer Zeitspanne, die dem ungeduldigen Affenmenschen wie eine Ewigkeit vorkam, stand er auf den Felsenklippen, die den Zugang zu dem wüsten Tal verwehrten, und unter ihm lagen die düsteren und unheimlichen Ruinen der nun häßlichen Stadt Opar. Im schnellen Lauf strebte er über staubtrocknes, von Felsbrocken übersätes Gelände dem Ziel seiner Wünsche entgegen.
    Würde er rechtzeitig kommen, um sie zu retten? Er hoffte gegen alle Vernunft. Zumindest konnte er sie rächen, und in seinem Zorn glaubte er in der Lage zu sein, die gesamte Bevölkerung dieser greulichen Stadt auszurotten. Es war kurz vor Mittag, als er den großen Felsen erreichte, an dem der geheime Gang in die unterirdischen Höhlen begann. Wie eine Katze kletterte er die Steilhänge des düsteren Granitkegels hinab. Einen Augenblick später rannte er durch die Finsternis des langen, schnurgeraden Tunnels, der zu der Schatzkammer führte. Er durchquerte sie und lief weiter, bis er schließlich zu dem brunnenartigen Schacht gelangte, auf dessen gegenüberliegender Seite sich das Verließ mit der falschen Mauer befand.
    Als er am Rand des Brunnens einen Augenblick innehielt, vernahm er durch die Öffnung über ihm schwachen Lärm. Sein scharfes Ohr deutete ihn sogleich als den Tanz des Todes, der dem Opferritus vorausging, und als den eintönigen Singsang der Hohenpriesterin. Er erkannte sogar ihre Stimme.
    Konnte es sein, daß diese Zeremonie genau jene Handlung kennzeichnete, die zu verhindern er hergeeilt war? Eine Schauder des Entsetzens überlief ihn. War er nach allem einen winzigen Augenblick zu spät gekommen? Wie ein aufgeschrecktes Reh übersprang er den schmalen Schacht zu der Tür, wo der Gang weiterführte. An der falschen Wand wütete er wie ein Besessener, um sie niederzureißen – mit seinen gigantischen Muskeln brach er ein Loch heraus, schob Kopf und Schultern durch, drückte und riß die restliche Wand mit sich, daß die Mauerbrocken mit lautem Krach auf den Steinboden des Verließes fielen.
    Mit einem Satz hatte er die Kammer auf ganzer Länge durchquert, nun warf er sich gegen die alte Tür. Aber da mußte er innehalten. Die dicken Balken auf der anderen Seite widerstanden selbst seinen Muskeln. Es bedurfte nur eines kurzen Versuches, um ihn zu überzeugen, wie vergeblich alle Bemühungen waren, dieses undurchdringliche Hindernis zu beseitigen. Also blieb nur noch ein Weg, und der führte durch die langen Tunnel zu dem Felsen zurück, eine Meile hinter den Stadtmauern, und dann über offenes Gelände auf dieselbe Weise zurück, wie er mit seinen Waziri das erste Mal in die Stadt gelangt war.
    Er sagte sich jedoch, daß er zu spät kommen würde, wollte er dieselbe Strecke zurückeilen und oben wiederkehren, um Jane zu retten, falls wirklich sie dort auf dem Opferstein über ihm lag. Aber es schien keine andere Möglichkeit zu geben. Also machte er kehrt und rannte schnell in den Gang jenseits der zertrümmerten Wand zurück. Am Brunnen vernahm er wieder den monotonen Singsang der Hohenpriesterin, und als er nach oben blickte, erschien ihm die zwanzig Fuß über ihm befindliche Öffnung so nahe, daß er versucht war, hinaufzuspringen in dem wahnwitzigen

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