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Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Händen die Ohren zu.
    »Das höre ich mir nicht an. Du bist unverschämt, so etwas zu sagen. Es tut nichts zur Sache, womit du mir drohen willst, du weißt, daß ich eine gute Ehefrau bin. Nach dem heutigen Abend wirst du nicht mehr wagen, mich zu belästigen, denn ich werden Raoul alles erzählen. Er wird verstehen, und dann nimm dich in acht, Monsieur Nikolas!«
    »Gar nichts wirst du ihm erzählen«, sagte Rokoff. »Ich habe alles mit angehört, und einer eurer Bediensteten, dem ich vertrauen kann, wird zum gegebenen Zeitpunkt zur Hand sein, um als vereidigter Zeuge deinem Mann die Details mundgerecht zu servieren. Die andere Geschichte hat ihren Zweck erfüllt – wir haben nun etwas Handfestes, mit dem wir arbeiten können, Olga. Eine echte Affaire – und du die treue Ehefrau? Schäme dich, Olga!« Der Flegel lachte grob.
    Also erzählte die Gräfin ihrem Mann nichts, und die Dinge standen schlimmer als vorher. Aus einer unbestimmten Furcht war eine sehr greifbare geworden. Aber vielleicht lag es auch an ihrem Gewissen, wenn sie das Ausmaß des Unheils überschätzte.
     
     

Ein Plan schlägt fehl
     
    Einen Monat lang war Tarzan ein häufiger und gern gesehener Gast im Palast der schönen Gräfin de Coude. Des öfteren traf er andere Mitglieder der ausgewählten, kleinen Gesellschaft, die sich nachmittags zum Tee bei ihr versammelte. Noch häufiger ersann Olga de Coude Mittel und Wege, um Tarzan eine Stunde für sich zu haben.
    Eine Zeitlang belastete sie sehr, was Nikolas angedeutet hatte. Ursprünglich war ihr dieser hochgewachsene junge Mann nicht mehr gewesen als ein Freund. Nach den bösen Anspielungen ihres Bruders dachte sie jedoch mehr über die seltsame Faszination nach, die dieser grauäugige Fremden auf sie ausübte. Weder wollte sie ihn lieben, noch wünschte sie seine Liebe.
    Sie war wesentlich jünger als ihr Gatte und sehnte sich unbewußt nach der Geborgenheit einer Freundschaft mit jemandem, der ihrem Alter mehr entsprach. Wenn man zwanzig ist, tauscht man nicht gern Vertraulichkeiten mit einem Vierzigjährigen aus. Tarzan hingegen war nur zwei Jahre älter als sie. Sie spürte, daß er sie verstehen würde. Außerdem war er geradlinig, anständig und mutig. Vor ihm hatte sie keine Angst. Von Anfang an hatte sie instinktiv gefühlt, daß sie ihm vertrauen konnte.
    Rokoff verfolgte die zunehmende Vertraulichkeit zwischen beiden mit boshaften Freude. Sein Haß war noch größer geworden, seitdem er wußte, daß Tarzan über seine Rolle als russischer Spion informiert war. Nun kam also noch die Befürchtung hinzu, der Affenmensch werde ihn entlarven. Also wartete er nur auf einen günstigen Moment, um seinen Schlag auszuführen. Er wollte Tarzan für immer loswerden und sich gleichzeitig ausgiebig für die Demütigungen und Niederlagen rächen, die er hatte einstecken müssen.
    Tarzan hatte sich seit dem Tag, als die kleine Gruppe von Professor Porter an jener Küste ausgesetzt worden war und der Frieden und die Ruhe seines Dschungellebens ein Ende gefunden hatte, nie so zufrieden gefühlt wie jetzt.
    Er genoß den angenehmen Umgang mit Olgas Freundeskreis, wobei ihm die Freundschaft, die sich zwischen ihm und der hübschen Gräfin entwickelte, besonders wohltat. Sie drängte seine düsteren Gedanken in den Hintergrund und war wie Balsam für seine wunde Seele.
    Manchmal begleitete ihn d’Arnot bei seinen Besuchen im Hause der Gräfin, da er sie und den Grafen schon lange kannte. Gelegentlich gesellte sich de Coude zu ihnen, aber seine zahllosen Amtsgeschäfte und die endlosen Angelegenheiten der Politik hielten ihn gewöhnlich bis spät in die Nacht von zu Hause fern.
    Rokoff spionierte fast ständig hinter Tarzan her und wartete auf eine Gelegenheit, eines Nachts dem Palast der de Coudes einen unvermuteten Besuch abzustatten, wurde jedoch in dieser Hinsicht enttäuscht. Wohl begleitete Tarzan die Gräfin an vielen Abenden nach der Oper nach Hause, verabschiedete sich jedoch jedesmal von ihr am Eingang, sehr zum Bedauern ihres liebevollen Bruders.
    Als Rokoff und Pawlowitsch erkannten, daß Tarzans Lebensweise jede Möglichkeit ausschloß, ihm eine Falle zu stellen, setzten sie sich zusammen und heckten einen Plan aus, der den Affenmenschen in eine äußerst kompromittierende Lage bringen sollte. Entsprechende Beweise wollten sie schon auftreiben.
    Tagelang studierten sie die Zeitungen und verfolgten die Unternehmungen von de Coude und Tarzan. Schließlich wurden sie belohnt. Eine

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