Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr
Augen nicht.«
»Das hält man nicht für möglich!« rief die nicht minder erstaunte Jane. »Und ich habe hier so oft an dich gedacht und überlegt, was du in Baltimore wohl machst – nein, so etwas!« Wieder umarmte sie ihre Freundin und küßte sie mehrmals.
Nachdem sie ihre Erlebnisse ausgetauscht hatten, wußte Hazel, daß Lord Tenningtons Jacht mindestens eine Woche in Kapstadt liegen würde. Danach wollten sie ihre Reise fortsetzen und an der Westküste Afrikas entlang nach England zurückzukehren. »Wo ich heiraten soll«, schloß Jane.
»Dann bist du noch nicht verheiratet?« fragte Hazel.
»Nein«, erwiderte Jane und fügte überflüssigerweise hinzu: »Ich wünschte, England wäre eine Million Kilometer von hier entfernt.«
Die Passagiere der Jacht und Hazels Verwandte statteten einander Besuche ab. Man speiste zusammen und unternahm Ausflüge in die Umgebung, um die Gäste zu unterhalten. Monsieur Thuran war in jeder Hinsicht hochwillkommen. Er gab selber einen Herrenabend und erschmeichelte sich durch viele kleine Gefälligkeiten die Gunst von Lord Tennington.
Monsieur Thuran war etwas zu Ohren gekommen, was sich aus dem unvorgesehenen Besuch auf Lord Tenningtons Jacht ergeben konnte. Er wollte dabei nicht unberücksichtigt bleiben. Als er einmal mit dem Engländer allein war, ergriff er deshalb die Gelegenheit, ihm zu verdeutlichen, daß sogleich nach ihrer Ankunft in Amerika seine Verlobung mit Miss Strong bekanntgegeben werden sollte. »Aber das bleibt unter uns, mein lieber Tennington – kein Wort davon!«
»Natürlich, ich verstehe Sie voll und ganz, mein Lieber«, erwiderte Tennington. »Aber man kann Ihnen gratulieren – sie ist wirklich eine hinreißende Frau.«
Am nächsten Tag geschah es. Mrs. Strong, Hazel und Monsieur Thuran waren auf Lord Tenningtons Jacht zu Gast. Mrs. Strong hatte ihnen gerade erzählt, wie sehr ihr der Besuch von Kapstadt gefallen habe, und wie sie bedauere, daß sie einen Brief von ihren Rechtsanwälten in Baltimore erhalten hatte, der sie zwang, die Reise vorzeitig zu beenden.
»Wann fahren Sie ab?« fragte Tennington.
»Ich denke, Anfang nächster Woche«, antwortete sie.
»Wirklich?« rief Monsieur Thuran. »Da habe ich aber Glück. Mir geht es nämlich ähnlich, ich muß sofort zurück, und nun habe ich die Ehre, Sie begleiten und Ihnen zu Diensten sein zu können.«
»Das ist nett von Ihnen, Monsieur Thuran«, erwiderte Mrs. Strong. »Wir werden uns ganz gewiß glücklich schätzen, daß wir uns in Ihre Obhut begeben können.« Im Grunde ihres Herzens wünschte sie jedoch, ihn endlich loszuwerden. Warum, konnte sie nicht sagen.
»Donnerwetter!« bemerkte Lord Tennington einen Moment später. »Großartige Idee, die mir eben gekommen ist!«
»Aber natürlich, Tennington«, gab Clayton von sich. »Es muß schon eine tolle Idee sein, da sie auf deinem Mist gewachsen ist. Aber worum geht es eigentlich? Tuckern wir über den Südpol nach China?«
»Also hör mal, Clayton«, erwiderte Tennington. »Du brauchst nicht gleich aus der Rolle zu fallen, bloß weil die Idee nicht von dir stammt. Seit wir unterwegs sind, benimmst du dich ziemlich oft daneben«, fuhr er fort. »Es ist wirklich eine großartige Idee, und Sie werden mir alle rechtgeben. Wir nehmen Mrs. Strong, Miss Strong und Thuran, wenn er will, mit nach England. Na, ist das nicht genial?«
»Verzeih mir, Tenny, alter Junge«, sagte Clayton. »Das ist wirklich eine geniale Idee – ich hätte nie geglaubt, daß du auf so etwas kommen könntest. Und du bist sicher, daß du es ernst meinst, oder?«
»Und wir werden zu Wochenanfang lossegeln, oder an jedem anderen Tag, der Ihnen genehm ist, Mrs. Strong«, schlug der großherzige Engländer vor, als wäre außer dem Abfahrtszeitpunkt alles schon festgelegt.
»Gnade, Lord Tennington, Sie haben uns überhaupt noch keine Möglichkeit gegeben, Ihnen zu danken, geschweige denn zu entscheiden, ob wir Ihren Vorschlag annehmen«, sagte Mrs. Strong.
»Na ja, natürlich fahren Sie mit uns«, erwiderte Tennington. »Wir sind so schnell wie ein Passagierschiff, und Sie werden genauso komfortabel reisen; außerdem möchten wir alle, daß Sie mitkommen, und würden ein Nein als Antwort gar nicht akzeptieren.«
So wurde vereinbart, am kommenden Montag in See zu stechen.
Zwei Tage später saßen die jungen Damen in Hazels Kabine und schauten sich einige Photos an, die sie in Kapstadt hatte entwickeln lassen. Es waren alle Bilder, die sie seit ihrer Abreise aus
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