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Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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an seinem vorbeitrieben. In der Mitte schwamm kieloben ein Rettungsboot. Als zweites erblickte er weit im Osten undeutlich und verschwommen die Umrisse von Land.
    Tarzan sprang ins Wasser und schwamm um die Wrackteile auf das Rettungsboot zu. Der kühle Ozean erquickte ihn fast wie ein Schluck frischen Wassers, so daß er mit erneuerter Kraft das Boot zu seinem Wrackteil zog und schließlich nach vielen herkulischen Bemühungen auf den glitschigen Schiffsboden hieven konnte. Dann drehte er es um und nahm es in Augenschein – das Boot war völlig in Ordnung und schwamm einen Augenblick später neben dem Wrack wieder im Wasser. Nun suchte er sich Holzstücke, die ihm als Paddel dienen konnten, und machte bald gute Fahrt in Richtung der entfernten Küstenlinie.
    Am späten Nachmittag hatte er sich ihr weit genug genähert, um an Land einzelne Objekte zu unterscheiden und Besonderheiten des Geländes ausmachen zu können. Die bewaldete Bergspitze im Norden der Bucht kam ihm seltsam bekannt vor. Wäre es möglich, daß das Schicksal ihn an die Schwelle seines geliebten Dschungels zurückgeführt hatte? Als er den Bug seines Bootes in die natürliche Hafeneinfahrt lenkte, war die letzte Spur eines Zweifels gewichen, denn vor ihm auf der anderen Seite des Strandes stand im Schatten des Urwalds die Hütte, die sein verstorbener Vater John Clayton, oder Lord Greystoke, vor Tarzans Geburt eigenhändig gebaut hatte.
    Mit langen kräftigen Bewegungen ruderte er das kleine Fahrzeug ans Ufer. Kaum berührte der Kiel den Sand, sprang Tarzan an Land. Sein Herz hüpfte vor Freude, als sein Blick überall auf wohlvertraute Bilder fiel – die Hütte, den Strand, den kleinen Bach, den dichten Dschungel, den schwarzen, undurchdringlichen Wald, die unzähligen Vögel mit ihrem bunten Gefieder, die prächtigen tropischen Blumen, deren Ranken in großen Schlingen von den riesigen Bäumen hingen.
    Tarzan von den Affen war heimgekehrt, und um es allem zu verkünden, warf er den Kopf zurück und erhob seine Stimme zu dem furchterregenden, wilden Ruf seines Stammes. Einen Moment herrschte Stille im Dschungel, dann kam die Antwort, gedämpft und unheimlich – es war das tiefe Brüllen von Numa, dem Löwen; und von ganz weit her hörte man schwach das furchteinflößende Bellen eines Affenmännchens.
    Tarzan begab sich zuerst zum Bach und stillte seinen Durst. Dann ging er zur Hütte. Die Tür war noch verschlossen und verriegelt, wie er und d’Arnot sie verlassen hatten. Er öffnete sie und trat ein. Nichts war verändert; dort standen der Tisch, das Bett, das kleine Kinderbettchen, die Regale und Schränke, alles war noch so, wie sein Vater es vor mehr als dreiundzwanzig Jahren gebaut – und wie er es vor fast zwei Jahren zurückgelassen hatte.
    Seine Augen waren es zufrieden, aber nun forderte der Magen laut sein Recht – ein nagender Hunger drängte ihn, sich auf Nahrungssuche zu begeben. In der Hütte war nichts, auch besaß er keine Waffen, jedoch hing an einer Wand ein altes Grasseil. Es war so oft gerissen und wieder geflickt worden, daß er es schon lange gegen ein neues eingetauscht hatte. Tarzan wünschte, er hätte ein Messer. Aber wenn ihn nicht alles täuschte, würde er das bald haben, dazu einen Speer, Pfeil und Bogen, noch ehe die Sonne ein zweites Mal untergegangen war. Einstweilen würde das Seil ihm helfen, etwas zu essen zu besorgen, und bis dahin auch dafür herhalten müssen. Er rollte es sorgfältig zusammen, warf es über die Schulter, ging hinaus und schloß die Tür.
    Nahe bei der Hütte begann der Dschungel, und in diesen tauchte Tarzan behutsam und lautlos – wieder einmal das wilde Raubtier, das sich auf Nahrungssuche begab. Eine Zeitlang blieb er auf der Erde, aber da keine Spur auf in der Nähe befindliches Fleisch hinwies, flüchtete er in die Bäume. Mit dem ersten schwindelerregenden Schwung von Baum zu Baum bemächtigte sich seiner wieder die alte Lebensfreude. Nutzlose Reue und dumpfe Seelenpein waren vergessen. Das hier war das richtige Leben. Das war das wahre Glück – die vollständige Freiheit. Wer würde in die stickigen und gefährlichen Städte zurückkehren, wenn er stattdessen im riesigen Dschungel Frieden und Freiheit finden konnte? Er jedenfalls nicht.
    Noch bei Tageslicht gelangte er zu einer Furt am Ufer eines Dschungelflusses. Seit Urzeiten kamen die Tiere des Waldes hierher zur Tränke. In der Nacht konnte man immer entweder Sabor oder Numa treffen, die im dichten Laub der Umgebung auf

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